Kinder auf dem Festival

[luna.lunatik]

Will sagen: Wenn 1990 beschlossen worden wäre, dass das W:O:A kinderlos zu sein hat, dann wäre das nie irgendein Problem gewesen. Wenn du damit aber zig Jahre später plötzlich ankommst und manche Leute vielleicht schon seit X Jahren mit Großgruppen da ankommen, die immer auch 1-2 jüngere dabei haben, dann ist das ein ganz anderes Thema.

Ich musste erst suchen. DarkRiver schrieb dazu am 27.08. den folgenden Beitrag, Hervorhebung von mir:

@wackenjasper

warum solltet ihr aus jugendschutzgründen Kinder nicht verbieten dürfen? ich habe ehrlicherweise auch überlegt, ob ich meine Mäuse mitnehme. habe mich dann aber doch dagegen entschieden. Zitat: "das ist nicht die beste Erfahrung die Kinder machen konnen". und diese Aussage ist richtig. die "Infrastruktur" ist einfach nicht auf kinder ausgelegt. selbst wenn 99% der Gäste auf kinder Rücksicht nehmen ist das trotzdem kein kindergeburtstag!

es tut mir ja echt leid (na ja eigentlich nicht), aber wir sind nunmal genau die Leute, vor denen uns unsere Eltern immer gewarnt haben.

ausserdem: schau mal ins Jugendschutzgesetz, zweiter Abschnitt, par.7
schnappt euch das zuständige Jugendamt und sorgt dafür, dass die Euch entsprechende auflagen machen, schon habt ihr was ihr wollt und der schwarze Peter liegt beim örtlichen Jugendamt. wenn ihr euch garnicht traut, schick mir ne PN. Dann mach ich das

Sofortmaßnahmen
a) gehörschutz für Kinder verpflichtend
b) kostenloser eintritt für Kinder entfällt sofort Ersatzlos
c) jedes Kind muss ein Armband mit der Telefonnummer (handy) des erziehungsberechtigten tragen.
d) nach Einbruch der Dunkelheit müssen Kinder signalfarbene Westen tragen um besser gesehen zu werden.
e) ab 22 Uhr müssen Kinder das Gelände verlassen haben und dürfen sich nur noch auf dem campground aufhalten

wäre schon mal ein Anfang.

schwieriger wird das bei Jugendlichen, aber selbst da lassen sich Wege finden.

Ach so, mein Frau meinte gerade, dass wohl etliche Eltern die Kinder nur mitnehmen weil es kostenlos ist und die Kinder dann nach den Ferien angeben können. kann ich nachvollziehen und konnte tatsächlich möglich sein.

Eventuell haben die SB-Leute das ja auch so gehandhabt

 

[Wacken-Jasper]

Ich musste erst suchen. DarkRiver schrieb dazu am 27.08. den folgenden Beitrag, Hervorhebung von mir:

Eventuell haben die SB-Leute das ja auch so gehandhabt

Natürlich würde das gehen. Aber wie ich auch schrieb, gibt es ja auch genügend Leute, die das Thema "Kind in Wacken" sehr vernünftig angehen. Und die, vermutlich größere Anzahl an Leuten, wegen ein paar unverantwortlicher Leute einzuschränken, ist halt auch nicht toll.

 

[Finnegan_M]

Der Vergleich hinkt ein wenig, gerade in Anbetracht der Größe des W:O:A und den damit einhergehend teilweise wirklich langen Wegen.

Wenn man z.B. auf einem kleinen (1000 Leute) Festival "nur" 50 oder meinetwegen auch 300 Meter vom Campground zur Bühne hat, kann locker auf einen Rucksack für Jacke, Regenponcho, Medikamente usw. usf. verzichtet werden.
Braucht man aber schon ohne Matsch und schnellen Schrittes 30 Minuten von XYZ ausgehend bis vor zur Bühne, ist das mit Matsch dann locker 1 Stunde je Wegstrecke, und das sieht dann eben auch ganz anders aus.

Also Luna, so ganz kann ich das nicht nachvollziehen. Ich hatte sowohl Medis als auch Regenponcho als auch Getränke als auch ne Sitzgelegenheit mit dabei und das ganz ohne besagte Rucksäcke. Von mir aus kann das gern so bleiben. Denn a) der Regenponcho geht problemlos in die Innentaschen meiner Kutte, b) die Medis und sonstiger Kleinkram wie Desinfektionsmittel, Taschentücher, Feuchttücher usw. geht problemlos in die Gürteltasche die ja ausdrücklich erlaubt war (und so gut wie nie kontrolliert wurde) und c) sobald Du den Metalbag in die Hosentasche gesteckt hast wollte keiner mehr wissen, was das für eine Plastiktüte ist, die Du da dabei hast. Insofern alles nicht so dramatisch wie das ganze zum Teil dargestellt wird. Und die Gürteltasche hatte genug Platz, so dass auch noch der Kram meiner Frau wie Lippenstift, Eyeliner usw. noch reinpasste...

 

[luna.lunatik]

Natürlich würde das gehen. Aber wie ich auch schrieb, gibt es ja auch genügend Leute, die das Thema "Kind in Wacken" sehr vernünftig angehen. Und die, vermutlich größere Anzahl an Leuten, wegen ein paar unverantwortlicher Leute einzuschränken, ist halt auch nicht toll.

Klar, ich kann deine/eure Position absolut nachvollziehen, keine Frage.

Allerdings, wie man ja gerade in diesem Thread nachlesen kann, ist es mit der Vernunft der Leute – so manchem Erfahrungsbericht zufolge – nicht mehr soweit her... Tendenz augenscheinlich fallend

Genau genommen kanns mir ja piepscheissegal sein – etwaig von irgendwelchen Erlebnissen traumatisierte Kinder und ggf. auch deren Hörschäden müssen sowieso die jeweiligen Eltern ausbaden
DA triffts dann wenigstens auch genau die Verursacher

 

[Finnegan_M]

Natürlich würde das gehen. Aber wie ich auch schrieb, gibt es ja auch genügend Leute, die das Thema "Kind in Wacken" sehr vernünftig angehen. Und die, vermutlich größere Anzahl an Leuten, wegen ein paar unverantwortlicher Leute einzuschränken, ist halt auch nicht toll.

Ja, da muss ich Dir Recht geben. Die ordentlichen sind immer die leidtragenden.

Allein in Wacken fallen mir dabei neben dem Thema "Kinder" auch die Themen "Müll & Ticketpreis" oder "Anreise & Ticketpreis" oder "Flächenverbrauch & Ticketpreis" ein. Und wenn ich nachdenke sicher noch mehr...

 

[Wacken-Jasper]

Klar, ich kann deine/eure Position absolut nachvollziehen, keine Frage.

Das ist gar nicht unbedingt unsere Position, die Diskussion wird, mit ähnlichen oder gleichen Argumenten, bei uns auch immer wieder geführt. Eine abschließende Position gibt es da nicht, man muss die Situation halt immer im Auge behalten und im Zweifel reagieren.

Ich selbst finde Verbote halt immer sehr schwierig, aber im Zweifel ist Kinderschutz natürlich wichtiger als die "freie Entfaltung" der Eltern oder so.

 

[luna.lunatik]

Also Luna, so ganz kann ich das nicht nachvollziehen. Ich hatte sowohl Medis als auch Regenponcho als auch Getränke als auch ne Sitzgelegenheit mit dabei und das ganz ohne besagte Rucksäcke. Von mir aus kann das gern so bleiben. Denn a) der Regenponcho geht problemlos in die Innentaschen meiner Kutte, b) die Medis und sonstiger Kleinkram wie Desinfektionsmittel, Taschentücher, Feuchttücher usw. geht problemlos in die Gürteltasche die ja ausdrücklich erlaubt war (und so gut wie nie kontrolliert wurde) und c) sobald Du den Metalbag in die Hosentasche gesteckt hast wollte keiner mehr wissen, was das für eine Plastiktüte ist, die Du da dabei hast. Insofern alles nicht so dramatisch wie das ganze zum Teil dargestellt wird. Und die Gürteltasche hatte genug Platz, so dass auch noch der Kram meiner Frau wie Lippenstift, Eyeliner usw. noch reinpasste...

Wirst du nie nachvollziehen können, ich bin seit diverser Erfrierungen schon im Kindesalter eine absolute Frostbeule und ziehe daher garantiert nicht ohne reichlich extra-klamotten los.

In Sachen Gürteltasche hätte ich persönlich mir eine klare Richtlinie und Angabe bezüglich der erlaubten Größe gewünscht...
Denn: mal kam ich mit meiner rein, mal wieder nicht

Ich verweise hierzu auf das derzeit stattfindende Monsterbesäufnis, ähh, Oktoberfest in München, da lautet die Richtlinie:

Als Rucksack gilt alles was mehr als drei Liter fasst. Eine Tasche, in die mehr als drei Milchtüten passen, ist schon zu groß."

Das wurde aber bereits ausführlich und erschöpfend im dazugehörigen Thread diskutiert.

 

[Eichelfritte]

Ob sich um mich auch so viele Gedanken gemacht wurde, als ich mit 14 das erste Mal auf nem Festival war? Ich wage es zu bezweifeln

 

[Blake]

Also meine Tochter ist Zehn – und das Letzte was sie überfordern würde, wäre der Matsch; Alles andere definitiv schon.

Jeder Mensch ist anders und er kam nunmal mit dem Wetter/Matsch 2012 nicht zurecht.
Zum Glück war es in diesem Jahr nicht so schlimm wie 2015.

 

[pfeiffer]

Das Angebot im Kindergarten wurde in all den Jahren die es das Angebot gab von gerade mal... ich glaube es waren drei... Familien in Anspruch genommen. Die meisten Jahre war dort kein einziges Kind untergebracht.

Whut?!
Wow... wer hätte gedacht das dieser kostenfreie Service so dermaßen gar nicht genutzt wurde...

 

[MetallKopp]

Also Luna, so ganz kann ich das nicht nachvollziehen. Ich hatte sowohl Medis als auch Regenponcho als auch Getränke als auch ne Sitzgelegenheit mit dabei und das ganz ohne besagte Rucksäcke. Von mir aus kann das gern so bleiben. Denn a) der Regenponcho geht problemlos in die Innentaschen meiner Kutte, b) die Medis und sonstiger Kleinkram wie Desinfektionsmittel, Taschentücher, Feuchttücher usw. geht problemlos in die Gürteltasche die ja ausdrücklich erlaubt war (und so gut wie nie kontrolliert wurde) und c) sobald Du den Metalbag in die Hosentasche gesteckt hast wollte keiner mehr wissen, was das für eine Plastiktüte ist, die Du da dabei hast. Insofern alles nicht so dramatisch wie das ganze zum Teil dargestellt wird. Und die Gürteltasche hatte genug Platz, so dass auch noch der Kram meiner Frau wie Lippenstift, Eyeliner usw. noch reinpasste...

Bitte nicht die Rucksack-Diskussion hier führen.

Das ist gar nicht unbedingt unsere Position, die Diskussion wird, mit ähnlichen oder gleichen Argumenten, bei uns auch immer wieder geführt. Eine abschließende Position gibt es da nicht, man muss die Situation halt immer im Auge behalten und im Zweifel reagieren.

Ich selbst finde Verbote halt immer sehr schwierig, aber im Zweifel ist Kinderschutz natürlich wichtiger als die "freie Entfaltung" der Eltern oder so.

Ich hielte es für das Beste, wenn man die tatsächliche Situation einfach im Auge behält und sich überlegt, wie sich das mit den Kindern weiter entwickelt.
Klar ist: als Veranstalter ist man immer der Dumme, egal, was man macht. Der Supergau wäre aber, wenn jemals einem Kind in Wacken was passiert. Aber: konkrete Gefahren sehe ich in Wacken für Kinder eher nicht, und wenn, dann sind erstmal die Eltern in der Pflicht.

Was ich hier propagiert habe, ist eigentlich etwas mehr Augenmerk der Eltern für ihre Kinder und die Überlegung, ob man sie wirklich mitnehmen sollte. Ich persönlich bin gegen Kinder in Wacken, sehe aber keine zwingende Notwendigkeit, irgendwas zu verbieten.

 

[normaal!?]

Darum geht es nicht, sondern darum dass es etwas anderes ist, ob eine Regelung schon immer besteht oder irgendwann eingeführt wird.

Das Hurricane ist ein Festival wo nicht am Auto gecampt wird, das ist da ganz normal. Trotzdem würde bei uns die Hölle los sein, wenn wir das auch einführen würden. Obwohl es ja offenbar bei großen Festivals gang und gäbe ist.

Die Aussage "das haben wir immer schon so gehandhabt" ist deplaciert und kein Argument. Leider ist die Tendenz, dass Eltern eben nicht verantwortungsvoll mit ihrem Nachwuchs umgehen, und es bleibt Anderen überlassen, die richtigen Weichen zu stellen.

Natürlich würde es euch bei den betroffenen Eltern unbeliebt machen. Aber mal ehrlich: Habt ihr es nötig, euch bei denen um euren Ruf zu scheren?

Ihr habt Verantwortungsbewusstsein bewiesen, als es um die Minimierung von Gefährdungssituationen im Infield ging.

Reicht es nicht zu lesen, dass manche Eltern ihren Nachwuchs im kontaminierten Schlamm spielen lassen und daraus Konsequenzen zu ziehen?

Ich hielte es für das Beste, wenn man die tatsächliche Situation einfach im Auge behält und sich überlegt, wie sich das mit den Kindern weiter entwickelt.
Klar ist: als Veranstalter ist man immer der Dumme, egal, was man macht. Der Supergau wäre aber, wenn jemals einem Kind in Wacken was passiert. Aber: konkrete Gefahren sehe ich in Wacken für Kinder eher nicht, und wenn, dann sind erstmal die Eltern in der Pflicht.

Was ich hier propagiert habe, ist eigentlich etwas mehr Augenmerk der Eltern für ihre Kinder und die Überlegung, ob man sie wirklich mitnehmen sollte. Ich persönlich bin gegen Kinder in Wacken, sehe aber keine zwingende Notwendigkeit, irgendwas zu verbieten.

Das ist die Theorie, die Praxis sieht leider anders aus. Im Urinschlamm spielende Kinder reicht mir als Beobachtung um zu wissen, dass seitens des Veranstalters umgedacht werden sollte.

Wenn schon kein Verbot, dann wenigstens über Ticketpflicht für alle.

 

[Mü_Exotic]

Die Aussage "das haben wir immer schon so gehandhabt" ist deplaciert und kein Argument. Leider ist die Tendenz, dass Eltern eben nicht verantwortungsvoll mit ihrem Nachwuchs umgehen, und es bleibt Anderen überlassen, die richtigen Weichen zu stellen.

Natürlich würde es euch bei den betroffenen Eltern unbeliebt machen. Aber mal ehrlich: Habt ihr es nötig, euch bei denen um euren Ruf zu scheren?

Ihr habt Verantwortungsbewusstsein bewiesen, als es um die Minimierung von Gefährdungssituationen im Infield ging.

Reicht es nicht zu lesen, dass manche Eltern ihren Nachwuchs im kontaminierten Schlamm spielen lassen und daraus Konsequenzen zu ziehen?



Das ist die Theorie, die Praxis sieht leider anders aus. Im Urinschlamm spielende Kinder reicht mir als Beobachtung um zu wissen, dass seitens des Veranstalters umgedacht werden sollte.

Wenn schon kein Verbot, dann wenigstens über Ticketpflicht für alle.

ich gebe Ihnen da völlig recht.

 

[pfeiffer]

edit: Ach, sei's drum... ^^

 

[2001stardancer]

Ich werde meine Tochter mal fragen, was sie von Kindern auf dem Festival hält. Sie ist gerade 18 geworden und war dieses Jahr zum ersten Mal auf dem W:O:A...

..zwar nicht zum feiern, sondern zum Geld verdienen. In ihren Freischichten ist sie aber viel rumgekommen und konnte viele Eindrücke sammeln.

Auch meiner Tochter ist z.B. aufgefallen, dass Kinder im Toilettenbereich im Matsch spielten und von den Eltern nichts zu sehen war.

Auch sie meint, dass die Masse der Eindrücke welche auf einem so großen Festival auf Kinder/Jugendliche über einen Zeitraum von 3 oder mehr Tagen einwirken wohl ein wenig zu viel des Guten sind.

Nach ihren Erfahrungen über einen Zeitraum von 5 Tagen auf dem W:O:A 2016 würde sie eine Altersgrenze von 16 Jahren für sinnvoll halten.