Jetzt bin ich älter und sehe vieles anders. Klar nervt mich das "Kiddiegetue" manchmal auch, trotzdem sollte man sich dann immer wieder ins Gedächtnis zurückholen, wie man selber in dem Alter war!
Geht mir in mancher Hinsicht genauso.
Aber das große Problem ist weniger das Gesaufe und Randale, es ist eher die sinkende "Metal-Moral". Der moderne metallische Nachwuchs ist fixiert auf Bravo-Brutalos á la Rammstein, Slipknot und Marylin Manson. Sie sind also bislang unkonfrontiert mit einem Gemeinschaftsgefühl, dass zumindest vor vier Jahren (mein erstes Wacken) noch absolut prägend und vorherrschend war.
Die Medien vermitteln dieses Gefühl nicht, die Medien vermitteln nur das W:O:A als großes Kinderzimmer für schwarzgekleidete Leute, wo ein Jeder alles machen kann, so als würde es das Umfeld gar nicht stören.
Die Moral; das ist meiner Meinung nach der Punkt.
Wie in anderen Threads schon erwähnt, das reicht vom angeblichen (!) Abklang des gegenseitigen, und bei Besucherzahlen im Siebzigtausenderbereich zwingend erforderlichen, Aufhelfens im groben Pit bis zur einfachen empathischen Grundqualifikation. Damit meine ich, dass es selbstverständlich kein Problem ist, schwarzen Humor zu predigen, dass man sich gerne mal ordentlich vulgär und asi anscheißt, aber dass man irgendwann auch mitbekommt wo Schicht ist. Ich kanns nicht ganz sicher beurteilen, aber letztes Jahr gingen einige Späße auf dem Campground unter die Gürtellinie, nicht etwa unter die allgemeine, nein, vielmehr hatte ich das Gefühl die Betroffenen wollten irgendwie klarstellen, dass sie unzufrieden sind und einfach nur ihre Ruhe haben wollen, es aber irgendwie nicht schafften. Bedrängnis ist kein Metal, Belästigung schonmal gar nicht.
Das Kiddy-Problem, tja, nun ham wir den Salat.
Mein Vorschlag: Die alte Moral stärker vermitteln. Wer also einen Hänfling kennt der gern nach Wacken will: Mitnehmen, und zeigen wie man "richtig" feiert unter Kumpanen, und nicht wie man rumrandaliert.