Original geschrieben von Omegatherion
Was sich da so altbacken und kitschig anhört, ist glaub ich ein ganz wesentlicher Punkt.
Das Argument, dass die Lehrer mit ihrem Lehrplan sowieso schon überlastet seien, halt ich für bescheuert. Wenn man so argumentiert, kann man jegliche Verbesserungsversuche gleich lassen.
Die Erziehung - nicht nur die Bildung - in den Schulen ist ein erster Schritt weg von dieser zelebrierten Idiotie die sich immer mehr durchsetzt, nachm Motto, ich bin Scheisse und stolz drauf.
Wenn die BEREITSCHAFT zur Leistung erst mal da ist, geht der Rest des Lernens auch besser von der Hand. Zu blöd sind die wenigsten, die meisten haben einfach keinen Bock.
Es wird aber auch immer mehr Erziehungsarbeit der Eltern versuchterweise auf die Schule abgewälzt. Viele Eltern versäumen es, Werte mitzugeben, dann sollen dies Schulen tun. Kann das funktionieren?! Ich denke nicht.
In Österreich ist unter anderen ein Problem von Gymnasialprofessoren, dass sie zuwenig Praxis genießen. Die studieren min. 9 Semester Lehramt und lediglich eines ist für die Praxis gedacht. Macht man die 6 Semester für Volks-(Grund-) oder Hauptschule hat man von anfang an dauernd Praktika laufen.
Und auffällige Schüler sind es meist schon ab dem Schulbeginn, sprich Volksschule. Dann wird es schwer, bei Klassenzahlen von ca. 25 alleine als Klassenlehrer alle die Werte noch extra mitzugeben und sich mit unkooperativen Eltern herumzuschlagen. Dann, in höheren Schulen, sprich Gymnasium haste auch jede Menge Professoren, die dir den Bock auf die Schule nehmen. Meine Rechenschwäche blieb bis zur Matura unerkannt, was ich mir alles gefallen lassen mußte war ein Witz. In allen anderen Fächern war ich ziemlich gut und habe begonnen, Mathe zu schwänzen, weil ich jede Stunde fertig gemacht wurde. Oft bin ich mit dem Professor zusammengekracht, meine Eltern mußten ständig in die Schule, ich wurde als faule minderbemittelte Schülerin beschimpft, mein Professor sagte mir einige Monate vor der Matura er wird mich sowieso fallen lassen, strich mir absichtlich Punkte usw. - und das war nicht der einzige Hüpenbecker an meiner Schule. Professoren die Schüler einsperrten, fertigmachen, ja einmal gab es sogar einen Fall von körperlicher Züchtigung, der aber dann bei Gericht landete.... obwohl ja bitte meine ehemlige Schule noch einen relativ guten Ruf in Linz hat.
In der Familie der 'Schwiegereltern' (ich bin noch ledig daher ' ' ) gibt es einen Fall von ADS gepaart mit leichter Hyperaktivität, wo die Professoren auch nicht wissen, damit umzugehen, obwohl der Kleine nicht mal etwas für diese 'Krankheit' kann.
Die ganze Problematik ist einfach ziemlich vielschichtig, da könnte man schon eine nette Diplomarbeit verfassen.