Graspop 2018 XL - Der Donnerstag:
Meine Truppe und ich wollten eigentlich um 9:00 Uhr beim Festivalgelände sein, um bloß nicht lange in der Schlange zu stehen. Leider kam es zu einigen (selbstverschuldeten) Verzögerungen, sodass wir erst gegen 10 Uhr beim Parkplatz/Festivalgelände ankamen und uns nach kurzem Fußweg in die gut geordnete Schlange am Eingang hinstellten. Es kam zu einer etwas längeren Wartezeit, aber nichts Tragisches, sodass wir recht schnell an der Gepäckkontrolle waren. Dieses Jahr hatte der Veranstalter einen zweiten Eingang ungefähr in der Mitte des Campingplatzes aufgestellt: Blöd nur, wenn man dann einen Flaschenhals erzeugt, da man den Campingplatz erst nach und nach freigibt. Wir haben trotzdem ein schönes Plätzchen gefunden, was aber auch daran lag, dass die Campingplatzvergabe im Vergleich zu den sonstigen Jahren für uns sehr locker war, bzw. die Securitys leicht überfordert wirkten. Wir bauten auf, tranken ein paar Bier und schauten uns den sich schnell füllenden Campingplatz an.
Als wir dann gegen 13:30 noch einige Sachen aus dem Auto holen wollten, kamen wir beim Haupteingang fast nicht mehr raus, weil aus der gesitteten Schlange ein riesiger Menschenbalg wurde --> Wartezeiten von 4 oder 5 Stunden, bis sie auf dem Camping ankamen, waren keine Seltenheit und sieht man auch an den negativen Kritiken auf Facebook. Beim zweiten Eingang waren es laut Security zu diesem Zeitpunkt 3-4 Stunden. Gegen 13:30 Uhr fiel auch meine erste Erkenntnis des Festivals:
Die Campingfläche ist zu klein, bzw. der Veranstalter hat sich stark verkalkuliert.
Nachdem wir alles beim Zelt und einige Bier getrunken hatten, begaben wir uns für
Black Stone Cherry aufs Festival-Gelände und starteten das musikalische Programm etwas gemütlich, aber schlecht war es auf jeden Fall nicht. Allerdings standen danach
Iced Earth an und die wollte ich unbedingt sehen! Wir haben uns nach vorne gepirscht und einen guten Platz vor der Bühne erbeutet. Leider war die Tonqualität vor der Bühne zu bass lastig, sodass man nicht viel vom Gesang verstand. Enttäuscht zogen wir zur 1/2 Liter Bar, die etwas weiter hinten liegt, zurück und siehe da: hier war der Sound um einiges besser. Beim letzten Lied gingen wir Richtung normalem Bierstand und der Sound war tatsächlich vor der letzten Reihe von Boxentürmen super geil
Haben dann die Wartezeit auf Ghost mit
Fleddy Melculy und
Jonathan Davis überbrückt. Während Fleddy Melculy sich richtig den Arsch auf der kleinsten Stage des Festivals abspielte, hat mich der Auftritt von Davis zur zweiten Erkenntnis des Festivals gebracht: Ich werde kein Jonathan Davis/Korn Fan mehr. Da ist mir zu wenig Feuer/Leidenschaft dahinter. Fleddy Melculy ist auch nicht unbedingt mein Fall, aber der hatte wenigstens Bock
Ghost haben mir hingegen gut gefallen: es war für mich die beste Band des Abends, auch wenn ich kaum Lieder von ihnen kenne und sie auch sonst nicht höre. Der Sound und die Stimmung haben einfach gepasst.
Schließlich kam der große Moment des Festivals und der Ursprung, warum das Festival zum ersten Mal in 23 Jahren an 4 Tagen stattfand:
Guns N' Roses traten auf. Gleich vorab: Ich bin kein großer Fan der Band; klar kennt man einige Lieder, aber so richtig mitgerissen haben die mich noch nie, was sich durch deren Preispolitik nicht wirklich verbessert. Die Band war dennoch gut aufgelegt, hat gut gespielt und ich wurde recht gut unterhalten. Finde 3:30 Stunden aber schon heftig als Spiellänge: Erstens kommt man ganz schlecht an Bier ran, wenn man weit vorne steht / bzw. nicht mehr zu seinen Mitstreitern zurück und zweitens ergeben sich einige Längen. Vom Bierdurst getrieben ging es dann nach 1:30 Stunden zum Kontrastprogramm
Kataklysm, die mich recht gut unterhielten. Nach Kataklysm gab es dann noch eine halbe Stunde Gn'R - für die letzte halbe Stunde fehlte mir aber dann doch die Lust.
Da bei Iced Earth der Sound so mäßig war, geht der Tagessieg an Ghost & Guns N' Roses