Dixi-Brand - Stellungname um Tatsachen richtig zu stellen

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Erdbeermund

Newbie
26 Dez. 2004
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Emsland
Dieser Beitrag soll stellvertretend stehen, für alle Betroffenen die den Dixi-Brand aus nächster Nähe miterlebt haben und betroffen sind.
Ziel soll es nicht sein Geld für den entstandenen Schaden zu erhalten, sondern vielmehr Tatsachen richtig zu stellen, die in nahezu allen offiziellen Beiträgen zum diesjährigen Festival falsch oder beschönigt dargestellt wurden.Ich kann es nur so wiedergeben wie es unsere gesamte Gruppe erlebt hat.


Wie es vielleicht eine große Zahl der Festivalbesucher mitbekommen hat, wurden in der Nacht vom 1. August gegen halb Vier die Dixis direkt neben unserem Camp und dem unserer Nachbarn angezündet.
Unsere Nachbarn aus Franken haben den Brand zuerst bemerkt und sich sofort an die Polizei gewendet. Nahezu zeitgleich wurden die noch Schlafenden unserer Gruppe von Einigen wach gebliebenen geweckt, sodass die Zelte die unmittelbar daneben standen noch rechtzeitig geräumt und teilweise weggeschafft werden konnten.
Es waren insgesamt 10 Dixis und der Brand hat sich äußerst schnell ausgebreitet und hat auf ein daneben stehendes Auto und 2 Zelte übergegriffen. Teilweise hat die Polizei mit eingegriffen und mit geholfen Menschen zu wecken und Zelte zur Seite zu schaffen, um den Brand einzudämmen.
Ein weiteres Auto hat im vorderen Bereich Schaden genommen.
Erst nach längerer Zeit traf die Feuerwehr ein und löschte zunächst mehr oder weniger erfolgreich den Brand – erst mit Wasser, dann mit Schaum- verließ den Platz jedoch kurz darauf wieder, obwohl die Glut noch am glimmen war und immer wieder kleinere Feuer ausgebrochen sind. So mussten unsere Nachbarn zusätzlich mit Wasser nachlöschen. Die zahlreichen Gaffer haben mit Sprüchen ‚Es trifft doch immer die Richtigen’ die schon äußerst gespannte Stimmung weiter runter gezogen, sodass wir alle ziemlich geschockt und fassungslos dastanden und bangen mussten, ob wohlmöglich noch mehr von unserer Habe zerstört werden würde.
Die Polizei hat ebenso nachdem das Feuer ‚gelöscht’ war den Tatort verlassen, ohne jedoch nachzufragen wie es den Betroffenen geht oder auch nur ansatzweise Personalien oder Ähnliches aufzunehmen.
So waren wir gezwungen erneut die Polizei zu rufen, um zu klären, wie wir vorgehen sollten und ob irgendwer unsere Personalien und den Tatbestand aufnehmen wolle. Zusätzlich haben wir uns bemüht erneut die Feuerwehr zu rufen, um den Brand endgültig zu löschen.
Der Kommentar einer der neu eingetroffenen Feuerwehmänner auf unsere Anfrage, warum der Brand nicht richtig gelöscht worden sei und warum keiner da geblieben sei zwecks Brandwache, war, dass Schichtende gewesen sei.
Ob es nun ernst gemeint war oder nicht, es ist unverschämt allein gelassen worden zu sein, ohne auch nur eine einzige Nachfrage ob es uns Opfern gut gehe etc. .
Die Begründung, die am anderen Tag in der Festivalzeitung zu lesen war, der Wassertank sei leer gewesen (mehrere hundert Liter), ist für mich nur bedingt glaubwürdig, wie auch die Versicherung, alles sei seitens der Polizei und Feuerwehr unter Kontrolle gewesen.
Wenn man gezwungen ist zwei mal Polizei und Feuerwehr zu rufen, wenn man Nachts allein stehen gelassen wird und man zusätzlich permanent nachfragen muss, damit irgendetwas passiert, dann ist es kein Zeichen für Kontrolle, sondern Überforderung.
Im Weiteren sollte erwähnt werden, dass in nächster Nähe zum Brandherd ein Wohnwagen mit mehreren Gasflaschen stand, die nicht von der Polizei weggeschafft wurden und wir ebenso einen Generator mit Treibstoff dabei hatten.
Es wurde insgesamt 1 Auto total beschädigt, ein Weiteres und ein Wohnwagen haben geringere Schäden davongetragen, etliche Zelte wurden durch den plötzlichen Abriss zur Eindämmung des Brandherdes zerstört und 1 Zelt wurde komplett inklusive Inhalt zerstört. Dieses Zelt gehörte zusätzlich dem Autobesitzer, dessen Auto ausgebrannt ist. Ebenso mussten mehrere Personen wegen Rauchvergiftung ins Krankenhaus.
Hätten wir nicht permanent bei der Polizei und anderen Crew Mitgliedern angefragt, hätten wir sicherlich auch keine Hilfe seitens der Festival-Organisation erhalten.
Die Geschädigten durften zwar Zelte und Campingausrüstung abholen, mussten sich jedoch für ein Fotoshooting bereit stellen, Interviews geben und durften ihr Zeug selbst abholen. Einige Personen durften mehrere Male zum Office rennen, da sie beim ersten Mal nicht auf der Liste standen bzw. irgendetwas nicht vernünftig aufgezeichnet wurde.
Diese Fotos wurden dann optimal für Werbezwecke in der Festivalzeitung eingesetzt mit Kommentaren wie ‚Hilfe schneller als die Feuerwehr’ und es wurde so dargestellt, als hätten wir sofort Hilfe erhalten ohne auch nur einen Finger krumm machen zu müssen.
Kein Festivalorganisator war vor Ort – nur einige Reporter die die große Story gewittert haben.
Die Crew Mitglieder, Polizisten, etc. die im laufe des Tages vorbei kamen, hatten nichts besseres zu tun als Fotos zu machen und wieder weg zu fahren – wir wurden kein einziges Mal gefragt wie es uns geht.

Es kann nicht angehen, dass bei einer so großen Besucherzahl, seien es offiziell ca. 70.000 oder inoffiziell ca. 100.000 Besucher gewesen, mit so etwas nicht gerechnet wird und es so ablaufen musste.
Ein Festival, dass sich mit so vielen Hilfsaktionen und einer absolut Fan-Freundlichen-Einstellung brüstet, sollte sich so etwas nicht zu Schulden kommen lassen und hätte anders Handeln sollen oder zumindest bei offiziellen Berichten Zugeständnisse machen müssen.
Denn es kann nicht angehen, dass die Geschädigten als besoffene Metaller hingestellt werden, die in einer heroischen und absolut reibungsfreien Aktion von Feuerwehr und Polizei gerettet wurden.
Natürlich können wir froh sein, dass niemand ernsthaft verletzt wurde und das nur ein Sachschaden entstanden ist.
Doch hätte ich besonders beim Wacken mit mehr gerechnet; mehr Hilfe, mehr Unterstützung; mehr Professionalität.
Es sollte eine reibungslosere Kommunikation unter den verschiedenen Institutionen geben, sodass man nicht zigmal nachfragen und drängen muss, damit etwas passiert.
Es soll und muss jedoch noch betont werden, das seitens der Festival-Besucher sofort Hilfe geleistet wurde: Es wurde eifrig für den Autobesitzer gespendet und eine Gruppe Saarländer hat sogar nach dem Zeitungsartikel knapp 600 Euro gesammelt und zu unserem Platz gebracht.
Es war großartig und sehr aufmunternd zu sehen wie unglaublich engagiert die Fans waren und uns wenigstens diese ohne groß zu fragen unterstützt haben. Wir haben sogar Zelte und andere Dinge erhalten, noch bevor die Organisatoren überhaupt aktiv geworden sind.
Noch einmal ein großes Dankeschön !!!!!

Wir hoffen das der Täter gefasst wird und das so etwas in diesem Ausmaß nicht noch einmal passieren wird. Wäre es anders gelaufen, wäre es windiger gewesen, wäre der Wohnwagen mit dem Gas in Brand geraten etc. hätte es anders ablaufen können und wir wären nicht so davon gekommen, besonders, da der Brand zu einer Zeit ausgebrochen ist, zu der ein Großteil der Menschen am schlafen war. Einige Leute aus unserer Gruppe wären fast schon zu spät geweckt worden - zwei Zelte waren beschädigt/am brennen und konnten nicht gerettet werden.

Im Weiteren sind wir nicht da geblieben weil uns, wie es berichtet wurde, sofort Hilfe zu Teil wurde, sondern weil wir die ca. 120 Euro teure Karte nicht auch noch in den Sand setzten wollten.

1-4c23a4bf2a5794687752fde2cdbd2bcf.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:

Auras

W:O:A Metalhead
14 Feb. 2007
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Erst nach längerer Zeit traf die Feuerwehr ein und löschte zunächst mehr oder weniger erfolgreich den Brand – erst mit Wasser, dann mit Schaum- verließ den Platz jedoch kurz darauf wieder, obwohl die Glut noch am glimmen war und immer wieder kleinere Feuer ausgebrochen sind. So mussten unsere Nachbarn zusätzlich mit Wasser nachlöschen. Die zahlreichen Gaffer haben mit Sprüchen ‚Es trifft doch immer die Richtigen’ die schon äußerst gespannte Stimmung weiter runter gezogen, sodass wir alle ziemlich geschockt und fassungslos dastanden und bangen mussten, ob wohlmöglich noch mehr von unserer Habe zerstört werden würde.


Sorry ;)
 

koinplan

W:O:A Metalhead
18 Sep. 2007
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ich finds ne mega sauerei, dass sowas passiert und kann nur an jeden appelieren der was gesehen hat (und sei es auch noch so klein), sich an die polizei zu wenden. Ein Informationsteppich aus vielen kleinen Meldungen führt auch zum Ziel.

BITTE macht euch die Mühe und sagt aus!

Desweiteren fände ich es gut, wenn die Veranstalter ein Spendenkonto einrichten würden, auf das man für die Betroffenen etwas überweisen kann.

Ansonsten kann ich nur mein Mitleid ausdrücken und hoffen, dass so etwas nie wieder passiert!
 

Evil Steel

W:O:A Metalhead
6 Aug. 2003
1.049
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Dortmund
Website besuchen
Da wird einem ja ec ht Kotzübel wenn man sowas liest.
Für mich klingt das irgendwie so als hätten die Polizisten und Feuerwehrmänner einfach keine lust gehabt so spät noch zu arbeiten.

An anderer Stelle habe ich einen Post gelesen, der, ähnlich wie hier, erklärt hat, dass so ein Wassertank oft nicht genug Wasser für sowas hat etc.
Es kann ja wirklich sein, dass dem so war, aber die Kommunikation der Feuerwehrleute und Polizisten (die, soweit ich weiß, darin geschult sind den Leuten danach zur Seite zu stehen und diese zu beruhigen) war offenbar wirklich unter aller Sau.
Auch die Artikel die dann die Feuerwehr als Helden hinstellen kann ja wohl echt nicht wahr sein.
Ich glaub wenn das mein Zelt und mein Auto gewesen währe, hätte ich den gesammten nächsten Tag damit verbracht den Schmierfink dieses Artikels zu suchen, und ihm ne Ladung dieser Zeitungen in den Hals zu stopfen. Man hätte mich sicher wegen Unzurechnugsfähigkeit freigesprochen.
Bei sowas kommt wir echt die Galle hoch.
Je mehr ich hier lese, desto froher bin ich, dass ich nicht da war.

Gab´s von den fantastischen "Alles ist ja so Toll" Orgas schon n Kommentar zu der ganzen Aktion? Würd ich gern mal lesen, wie Heldenhaft die alle in ihrer Welt waren, während in der Realität die Kacke so gewaltig am Dampfen war, dass man es eigentlich schon gar nicht mehr übersehen kann.

Jedenfalls klingt es etwas beruhigend, dass es offenbar doch noch vernünftige, und Anteilnehmende Metaller gibt, wenn man euch dann doch so schnell geholfen hat von dieser Seite.
Wenn ich das richtig verstehe, kam von Seiten der Feuerwehr, Polizei und Orga ja gar nichts?

Ich wünsche euch jedenfalls, dass ihr in Zukunft auch wieder Spaß an Festivals haben könnt und das euch (und auch allen anderen die Festivals besuchen) soetwas nie wieder passiert.
 

FOREVER_MA

W:O:A Metalgod
14 Juni 2002
63.717
133
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Altendorf/Oberfranken
Erstmal mein Bedauern an die Geschädigten !!

Von der WOA-Orga hätte ich im Übrigen nicht mehr erwartet, aber auch von keiner anderen Orga eines der Festivals auf denen ich bisher war.

Das Wichtigste wäre jedoch in meinen Augen dass die Täter geschnappt werden würden. So n Dixi brennt nicht einfach mal so schnell, sondern da benötigt man mE nach schon einige kriminelle Energie um sowas anzuzünden. Die Hoffnung ist gering, aber es wäre ein großer Dienst an uns allen, wenn evtl. Zeugen sich melden würden um diese Assos zu überführen.
 

harry1980

W:O:A Metalhead
3 Nov. 2003
4.254
287
98
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Die Begründung, die am anderen Tag in der Festivalzeitung zu lesen war, der Wassertank sei leer gewesen (mehrere hundert Liter), ist für mich nur bedingt glaubwürdig, wie auch die Versicherung, alles sei seitens der Polizei und Feuerwehr unter Kontrolle gewesen.
[/IMG]


So ein Tank ist wirklich schnell leer,dient er auch eigentlich nur dazu ,die Wasserversorgung für ein paar Minuten sicherzustellen bis eine Versorgung z.b. über Hydranten aufgebaut ist.Da es die auf dem Festivalgelände nicht gibt ,ist je nach dem wieviele Strahlrohre eingesetzt werden nach 2-6 Minuten empty.
Ich war jetzt nicht vor Ort und weiss nicht wie es abgelaufen ist,aber 600 Liter sind nicht viel.Ein B-Strahlrohr knallt das schon in 90 Sekunden durch.
Wie ich schonmal in nem anderen Thread schrieb ,muss man sich generell mal über die Löschwasserversorgung gedanken machen.
Der Feurwehr kann man jedoch keine Schuld zu schieben,wenn sie nichts mehr hat zum Löschen dann muss sie wegfahren und nachtanken
 
Zuletzt bearbeitet:

hatetfw

W:O:A Metalhead
22 Sep. 2006
376
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hannover
[...]
Der Feurwehr kann man jedoch keine Schuld zu schieben,wenn sie nichts mehr hat zum Löschen dann muss sie wegfahren und nachtanken

ich finde man kann der feuerwehr/polizei schon schuld geben, weil wenn die polizei vor ort war, die feuerwehr danach ankam und anfing zu löschen hätte man doch spätestens da schon einen 2ten wagen anfordern können, der dann eintrifft wenn der erste leer ist. das muss doch für die feuerwehr möglich sein, selbst auf so einem festival müssen die doch mehr als 1 auto haben.

und dann wegfahren und die leute alleine lassen is ja wohl unter aller sau!
und am nächsten tag die geschädigten für werbezwecke nutzen bedarf auch keinem weiteren kommtentar, dickes minus für die orga.
 

Feierwehr1974

W:O:A Metalhead
9 Aug. 2007
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Hedwig-Holzbein
ich finde man kann der feuerwehr/polizei schon schuld geben, weil wenn die polizei vor ort war, die feuerwehr danach ankam und anfing zu löschen hätte man doch spätestens da schon einen 2ten wagen anfordern können, der dann eintrifft wenn der erste leer ist. das muss doch für die feuerwehr möglich sein, selbst auf so einem festival müssen die doch mehr als 1 auto haben.

und dann wegfahren und die leute alleine lassen is ja wohl unter aller sau!
und am nächsten tag die geschädigten für werbezwecke nutzen bedarf auch keinem weiteren kommtentar, dickes minus für die orga.

ok ,man kann den Leuten die hier den Brandschutz in Wacken planen die Schuld geben,aber nicht denen die jetzt dort hingefahren sind und ihr möglichstes getan haben.Einiges wird schief gelaufen sein.Aber auch wohl nur weil man diesen fall noch nicht gehabt hat
 

Shardar

W:O:A Metalmaster
19 Nov. 2002
5.955
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Über das sollten die Medien auch mal berichten, wenn sie jedes Jahr die großen 'Metaller auf der Kuhwiese'-Berichte raushauen, in denen alles immer als ganz toll und reibungslos dargestellt wird.

Ich würde den ganzen Bericht auch noch an die Orgas schicken... vielleicht kommt ja noch 'ne Reaktion... versuchen kann man es ja mal.
 

Tomatentöter

W:O:A Metalgod
23 Aug. 2004
117.117
12.503
168
Metalfranken
Über das sollten die Medien auch mal berichten, wenn sie jedes Jahr die großen 'Metaller auf der Kuhwiese'-Berichte raushauen, in denen alles immer als ganz toll und reibungslos dargestellt wird.

Ich würde den ganzen Bericht auch noch an die Orgas schicken... vielleicht kommt ja noch 'ne Reaktion... versuchen kann man es ja mal.

Ich würde das nicht nur an die Orga schicken sondern auch an entsprechende Magazine. Hat dann nämlich wesentlich mehr Aussichen auf Erfolg etwas zu erreichen.
 

Erdbeermund

Newbie
26 Dez. 2004
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Emsland
an die rock hard ist schon eine stellungnahme unterwegs.
jedoch bezweifel ich, dass es die woa-organisatoren auch nur ansatzweise interessiert, ob sie so ein schreiben erhalten oder nicht. deswegen haben wir es ja auch hier ins forum gepostet, damit sofort eine breitere masse angesprochen wird.
 

King-of-Darkness

W:O:A Metalmaster
3 Mai 2008
8.244
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127.0.0.1
ich finde man kann der feuerwehr/polizei schon schuld geben, weil wenn die polizei vor ort war, die feuerwehr danach ankam und anfing zu löschen hätte man doch spätestens da schon einen 2ten wagen anfordern können, der dann eintrifft wenn der erste leer ist. das muss doch für die feuerwehr möglich sein, selbst auf so einem festival müssen die doch mehr als 1 auto haben.

So spricht eigentlich nur jemand, der noch nie einen Einsatz mitgefahren ist. Glaubst du etwa, die Feuerwehrler schnippen mit dem Finger und das zweite Fahrzeug ist da? Schon mal gesehen, wie schnell die Krankenwagen auf der Area unterwegs waren? Das dauert ewig, bis die mit einem zweiten Fahrzeug auf Nachalarmierung (die schon per se ca 3 Minuten braucht - bei einer freiwilligen Wehr weitaus länger) da sind - weil die Unfallgefahr einfach zu groß ist, um schneller als Schrittgeschwindigkeit zu fahren.
Außerdem: Wie harry1980 schon geschrieben hat, dauert es mit dem B-Rohr grade 90 Sekunden - und das auch nur dann, wenn der Schlauch bereits gefüllt ist und mit 8 bar angefahren wird. Ist der Schlauch leer, kann man mit vielleicht 75 Sekunden rechnen...

Wie gesagt - wenn, dann kann man dem Organisationsteam "Brandschutz" einen Vorwurf machen, nicht den Einsatzkräften. Meineserachtens hätte man für einen Brand auf einem Festivalgelände OHNE Wasserversorgung mindestens ein LF 16/12 rausschicken müssen, am Besten (je nach Alarmierungssituation und Auskunftsfreude des Alarmierenden) mit einem Unterstützerfahrzeug (TLF oder Ähnliches).
 

Quark

Der Beste
19 Juli 2004
105.787
6.616
170
Best, Nederland. Jetzt Belgien
Dieser Beitrag soll stellvertretend stehen, für alle Betroffenen die den Dixi-Brand aus nächster Nähe miterlebt haben und betroffen sind.
Ziel soll es nicht sein Geld für den entstandenen Schaden zu erhalten, sondern vielmehr Tatsachen richtig zu stellen, die in nahezu allen offiziellen Beiträgen zum diesjährigen Festival falsch oder beschönigt dargestellt wurden.Ich kann es nur so wiedergeben wie es unsere gesamte Gruppe erlebt hat.


Wie es vielleicht eine große Zahl der Festivalbesucher mitbekommen hat, wurden in der Nacht vom 1. August gegen halb Vier die Dixis direkt neben unserem Camp und dem unserer Nachbarn angezündet.
Unsere Nachbarn aus Franken haben den Brand zuerst bemerkt und sich sofort an die Polizei gewendet. Nahezu zeitgleich wurden die noch Schlafenden unserer Gruppe von Einigen wach gebliebenen geweckt, sodass die Zelte die unmittelbar daneben standen noch rechtzeitig geräumt und teilweise weggeschafft werden konnten.
Es waren insgesamt 10 Dixis und der Brand hat sich äußerst schnell ausgebreitet und hat auf ein daneben stehendes Auto und 2 Zelte übergegriffen. Teilweise hat die Polizei mit eingegriffen und mit geholfen Menschen zu wecken und Zelte zur Seite zu schaffen, um den Brand einzudämmen.
Ein weiteres Auto hat im vorderen Bereich Schaden genommen.
Erst nach längerer Zeit traf die Feuerwehr ein und löschte zunächst mehr oder weniger erfolgreich den Brand – erst mit Wasser, dann mit Schaum- verließ den Platz jedoch kurz darauf wieder, obwohl die Glut noch am glimmen war und immer wieder kleinere Feuer ausgebrochen sind. So mussten unsere Nachbarn zusätzlich mit Wasser nachlöschen. Die zahlreichen Gaffer haben mit Sprüchen ‚Es trifft doch immer die Richtigen’ die schon äußerst gespannte Stimmung weiter runter gezogen, sodass wir alle ziemlich geschockt und fassungslos dastanden und bangen mussten, ob wohlmöglich noch mehr von unserer Habe zerstört werden würde.
Die Polizei hat ebenso nachdem das Feuer ‚gelöscht’ war den Tatort verlassen, ohne jedoch nachzufragen wie es den Betroffenen geht oder auch nur ansatzweise Personalien oder Ähnliches aufzunehmen.
So waren wir gezwungen erneut die Polizei zu rufen, um zu klären, wie wir vorgehen sollten und ob irgendwer unsere Personalien und den Tatbestand aufnehmen wolle. Zusätzlich haben wir uns bemüht erneut die Feuerwehr zu rufen, um den Brand endgültig zu löschen.
Der Kommentar einer der neu eingetroffenen Feuerwehmänner auf unsere Anfrage, warum der Brand nicht richtig gelöscht worden sei und warum keiner da geblieben sei zwecks Brandwache, war, dass Schichtende gewesen sei.
Ob es nun ernst gemeint war oder nicht, es ist unverschämt allein gelassen worden zu sein, ohne auch nur eine einzige Nachfrage ob es uns Opfern gut gehe etc. .
Die Begründung, die am anderen Tag in der Festivalzeitung zu lesen war, der Wassertank sei leer gewesen (mehrere hundert Liter), ist für mich nur bedingt glaubwürdig, wie auch die Versicherung, alles sei seitens der Polizei und Feuerwehr unter Kontrolle gewesen.
Wenn man gezwungen ist zwei mal Polizei und Feuerwehr zu rufen, wenn man Nachts allein stehen gelassen wird und man zusätzlich permanent nachfragen muss, damit irgendetwas passiert, dann ist es kein Zeichen für Kontrolle, sondern Überforderung.
Im Weiteren sollte erwähnt werden, dass in nächster Nähe zum Brandherd ein Wohnwagen mit mehreren Gasflaschen stand, die nicht von der Polizei weggeschafft wurden und wir ebenso einen Generator mit Treibstoff dabei hatten.
Es wurde insgesamt 1 Auto total beschädigt, ein Weiteres und ein Wohnwagen haben geringere Schäden davongetragen, etliche Zelte wurden durch den plötzlichen Abriss zur Eindämmung des Brandherdes zerstört und 1 Zelt wurde komplett inklusive Inhalt zerstört. Dieses Zelt gehörte zusätzlich dem Autobesitzer, dessen Auto ausgebrannt ist. Ebenso mussten mehrere Personen wegen Rauchvergiftung ins Krankenhaus.
Hätten wir nicht permanent bei der Polizei und anderen Crew Mitgliedern angefragt, hätten wir sicherlich auch keine Hilfe seitens der Festival-Organisation erhalten.
Die Geschädigten durften zwar Zelte und Campingausrüstung abholen, mussten sich jedoch für ein Fotoshooting bereit stellen, Interviews geben und durften ihr Zeug selbst abholen. Einige Personen durften mehrere Male zum Office rennen, da sie beim ersten Mal nicht auf der Liste standen bzw. irgendetwas nicht vernünftig aufgezeichnet wurde.
Diese Fotos wurden dann optimal für Werbezwecke in der Festivalzeitung eingesetzt mit Kommentaren wie ‚Hilfe schneller als die Feuerwehr’ und es wurde so dargestellt, als hätten wir sofort Hilfe erhalten ohne auch nur einen Finger krumm machen zu müssen.
Kein Festivalorganisator war vor Ort – nur einige Reporter die die große Story gewittert haben.
Die Crew Mitglieder, Polizisten, etc. die im laufe des Tages vorbei kamen, hatten nichts besseres zu tun als Fotos zu machen und wieder weg zu fahren – wir wurden kein einziges Mal gefragt wie es uns geht.

Es kann nicht angehen, dass bei einer so großen Besucherzahl, seien es offiziell ca. 70.000 oder inoffiziell ca. 100.000 Besucher gewesen, mit so etwas nicht gerechnet wird und es so ablaufen musste.
Ein Festival, dass sich mit so vielen Hilfsaktionen und einer absolut Fan-Freundlichen-Einstellung brüstet, sollte sich so etwas nicht zu Schulden kommen lassen und hätte anders Handeln sollen oder zumindest bei offiziellen Berichten Zugeständnisse machen müssen.
Denn es kann nicht angehen, dass die Geschädigten als besoffene Metaller hingestellt werden, die in einer heroischen und absolut reibungsfreien Aktion von Feuerwehr und Polizei gerettet wurden.
Natürlich können wir froh sein, dass niemand ernsthaft verletzt wurde und das nur ein Sachschaden entstanden ist.
Doch hätte ich besonders beim Wacken mit mehr gerechnet; mehr Hilfe, mehr Unterstützung; mehr Professionalität.
Es sollte eine reibungslosere Kommunikation unter den verschiedenen Institutionen geben, sodass man nicht zigmal nachfragen und drängen muss, damit etwas passiert.
Es soll und muss jedoch noch betont werden, das seitens der Festival-Besucher sofort Hilfe geleistet wurde: Es wurde eifrig für den Autobesitzer gespendet und eine Gruppe Saarländer hat sogar nach dem Zeitungsartikel knapp 600 Euro gesammelt und zu unserem Platz gebracht.
Es war großartig und sehr aufmunternd zu sehen wie unglaublich engagiert die Fans waren und uns wenigstens diese ohne groß zu fragen unterstützt haben. Wir haben sogar Zelte und andere Dinge erhalten, noch bevor die Organisatoren überhaupt aktiv geworden sind.
Noch einmal ein großes Dankeschön !!!!!

Wir hoffen das der Täter gefasst wird und das so etwas in diesem Ausmaß nicht noch einmal passieren wird. Wäre es anders gelaufen, wäre es windiger gewesen, wäre der Wohnwagen mit dem Gas in Brand geraten etc. hätte es anders ablaufen können und wir wären nicht so davon gekommen, besonders, da der Brand zu einer Zeit ausgebrochen ist, zu der ein Großteil der Menschen am schlafen war. Einige Leute aus unserer Gruppe wären fast schon zu spät geweckt worden - zwei Zelte waren beschädigt/am brennen und konnten nicht gerettet werden.

Im Weiteren sind wir nicht da geblieben weil uns, wie es berichtet wurde, sofort Hilfe zu Teil wurde, sondern weil wir die ca. 120 Euro teure Karte nicht auch noch in den Sand setzten wollten.

*pic*

ZO, nu kan iedereen lezen wat je schreef. (kut kleur :mad: )
 

putzi8011

W:O:A Metalhead
3 Jan. 2005
389
0
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40
steinigt mich, wenn ich anderer meinung bin als ihr, aber ich sehe es als sehr feinen zug von seiten der orga an, dass sie die geschädigten neu ausgestattet haben. bei rock im park gäbs das sicher nciht. sowas ist normalerweise ein fall für die versicherung bzw. die justiz, und das finde ich doch sehr anständig.

klar, wenn man in so einer lage ist, kommt einem das wie ncihts vor und man kann gar nicht genug hilfe bekommen. aber im großen und ganzen ist zum glück nichts weiter passiert, und was erwartet ihr denn bitte? ok, der eine oder andere hätte sich schon mal nach eurem wohlbefinden erkundigen können, aber insgesamt finde ich die reaktion ok. ich war selbst nicht dabei, kenne aber solche situationen und habe viele verschiedene berichte gelesen.