Ich habe das Gefühl die Tragweite von geschlossenen Krankenhaus Stationen (wegen Überlastung, zu wenig Personal etc.) ist für manche hier so wirklich greifbar. Deshalb mal ein kleines Gedankenexperiment:
Ich habe ja erwähnt, das in dem Krankenhaus wo +1 arbeitet der Kreissaal geschlossen werden musste. Wenn jetzt in dem Zeitraum eine Frau ihr Kind bekommt muss sie in ein anderes Krankenhaus (in dem Fall tatsächlich nur ein paar Straßen weiter). Dies ist auch der Fall, wenn es sich um eine Risikoschwangerschaft handelt. Das andere Krankenhaus hat aber keine Neonatologie. Das heißt, wenn es bei der Geburt Komplikationen beim Neugeborenen gibt muss es erst in das Krankenhaus wo +1 arbeitet verlegt werden, um entsprechend versorgt zu werden. Das sind wertvolle Minuten die bei manchen Hirnblutungen lebensentscheidend sein können.
Worauf ich jedenfalls hinaus möchte: Für den Ottonormalbürger ist dieser Rattenschwanz meistens nicht begreifbar. Man liest vielleicht mal davon, dass Patienten verlegt werden, aber was es wirklich bedeutet, wenn im ländlichen Raum Kliniken abgemeldet sind und was das für den Herzinfarkt Patient im Rettungswagen bedeutet, dass ist einfach nicht greifbar.
Ich weiß jetzt nicht wie es in anderen Teilen Deutschlands aussieht, aber hier in der Gegend darf der Rettungswagen derzeit wieder längere Strecken fahren, einfach weil sich so viele Pflegekräfte und Ärzte wegen Corona krankgemeldet haben (als erstes übrigens die mit Kindern).