Ausriss/Fazit aus der Projektstudie "
Erstellung von Hygienekonzepten für Großveranstaltungen unter Pandemiebedingungen" im Auftrag des Amtes Schönefeld
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Fazit
Wie bereits in der Einleitung beschrieben, wird mit der Erstellung dieser Projektstudie das Ziel verfolgt, die sichere Durchführung von Veranstaltungen unter Einhaltung der Anforderungen an Infektionsschutz und Hygiene und mit besonderem Fokus auf die aktuelle Covid-19-Pandemie auch in Zeiten der Pandemie zu ermöglichen. Dazu geeignete, erforderliche und angemessene Infektionsschutz- und Hygienemaßnahmen sollen in der Projektstudie konkret benannt werden.
Weiterhin soll die Projektstudie ein operativ, juristisch und medizinisch fundiertes Dokument sein. Auf Basis der rechtlichen und medizinischen Grundlagen sollen die relevanten Handlungsoptionen dargestellt, geprüft, bewertet und Empfehlungen für die Umsetzung aufgezeigt werden.
Die Projektstudie soll als modular verwendbares Konzept mit ihren Inhalten und ihren Maßnahmenvorschlägen adaptiv Verwendung finden können. Damit ist es möglich, bei seiner Anwendung Rücksicht auf aktuelle und zukünftige Lageentwicklungen zu nehmen.
Er stellt ein „Baukastensystem“ für die Anwendung auf Großveranstaltungen dar. Je nach regionalen Besonderheiten kann das ausgewählte Maßnahmenpaket an die jeweilige Veranstaltung angepasst werden.
Die vorgelegte Projektstudie liefert den Nachweis, wie Großveranstaltungen auch zu Pandemiezeiten mit einem akzeptablen Restrisiko86 durchgeführt werden können.
Aufgrund des sehr hohen Organisationsgrades der Veranstaltungen liegt dieses Restrisiko niedriger als das allgemeine Lebensrisiko der beteiligten Personen.
Entscheidend für die tatsächliche Maßnahmenauswahl bei der Umsetzung der
Veranstaltungen, insbesondere in den Jahren 2021 und 2022, sind neben der
pandemischen Entwicklung die zum Zeitpunkt der jeweiligen Veranstaltung gegebenen Anwendungsmöglichkeiten der in Abschnitt 2.4 vorgestellten Eingangsszenarien. Diese beinhalten vorgelagerte Maßnahmenpakete, deren Umsetzung durch die aktuellenrechtlichen, medizinischen oder politischen Festlegungen und Entwicklungen möglich
ist.
Der in Kapitel 2 vorgestellte und in den Anlagen 01, 02, 03 und 04 zu dieser Projektstudie ausgeführte und dokumentierte Analyse- und Bewertungsprozess zeigt, dass bei dem überwiegenden Teil der betrachteten Einzelgefährdungen eine Risikominimierung auf ein akzeptables verbleibendes Restrisiko bereits erreicht werden kann. ohne, dass vorgelagerte Eingangsmaßnahmen ergriffen werden (Eingangsszenario 0).
Bereits unter Anwendung einer einfachen Anamnese als vorgelagerter Maßnahme (Eingangsszenario 1) verbleibt nur noch beim Betrieb von Bühnen in geschlossenen Räumen oder fliegenden Bauten ein erhöhtes Restrisiko.
Dieses Restrisiko kann entweder durch eine Verlegung dieser Bühnen ins freie oder durch die Anwendung eines anderen Eingangsszenarios kompensiert werden. Dabei führt bereits das Maßnahmenpaket der erweiterten Anamnese 88 (Eingangsszenario 2) zu einem akzeptablen Restrisiko.
Die Umsetzung eines vorgelagerten Maßnahmenpaketes bestehend aus der
Anforderung eines Immunitätsnachweises und der Testung aller nicht immunen Personen mit geeigneten Testmethoden (Eingangsszenario 3) würde die pandemiesichere Durchführung der Veranstaltung unter insgesamt erheblich geringerem Maßnahmendruck bei allen Einzelgefährdungen ermöglichen. Denn durch die Umsetzung dieser Eingangsmaßnahmen wird das abschließend verbleibende Restrisiko aller Einzelgefährdungen bereits ohne die Durchführung weiterer Maßnahmen vertretbar. Weitere Maßnahmen können in diesem Fall trotzdem zur Umsetzung kommen, um das allgemeine infektionsschutz- und hygienegerechte Verhalten aller beteiligten Personengruppen nachhaltig positiv zu beeinflussen.
Die Autoren empfehlen, die vorgelegte Projektstudie und ihre Grundlagen im Zeitverlauf kontinuierlich fortzuschreiben und an die dynamische Entwicklung der wissenschaftlichen Erkenntnis und des Infektionsgeschehens kontinuierliche anzupassen.
Es obliegt nun dem Auftraggeber, über das weitere Vorgehen bei der
Verwendung dieser Projektstudie zu entscheiden.
ENDE
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