Ich denke, man macht es sich zu einfach, wenn man die Verantwortung immer auf bestimmte Personengruppen abwälzt. Das machen ja vor allem die Politiker gern, um von ihrem eigenen Versagen abzulenken. Natürlich ist es einfach, den Maskenverweigerern, Querdenkern und Partyfeiernden die Schuld zuzuschieben. Ein einfaches Feindbild - die sind ganz klar schuld und alle anderen benehmen sich vorbildlich und sind außen vor. So einfach ist es aber leider nicht. Hat nicht gerade erst eine Studie ergeben, dass Masken zu 45% vor Infektionen schützen? Das bedeutet aber im Umkehrschluss, dass 55% der Infektionen trotz Masken weiterhin stattfinden. In vielen Situationen, wie z.B. im ÖPNV, auf der Arbeit, in der Pflege, beim Einkaufen in engen Gängen, ist der Abstand einfach nicht umsetzbar. Da kommt es auch mit Masken zu Ansteckungen. Wäre es nicht möglich, dass der Großteil der Infektionen in Bereichen geschieht, wo die meisten davon überzeugt sind, sich penibel an die Regeln zu halten? Ich kann es mir jedenfalls nicht vorstellen, dass die Zahlen nur durch Maskenverweigerer (sehe ich persönlich so selten, dass ich es an einer Hand abzählen könnte) oder Partys zustandekommen. Mittlerweile schafft es gefühlt jede zweite Party mit mehr als zwei Haushalten in die Presse... letzte Woche stand bei uns in der Zeitung, dass ein paar Orte weiter die Polizei ein Haus wegen eines Mädelsabends umstellt hat. So viele scheinen das nicht zu sein, sonst wäre es keine Pressemeldung wert. Für mich schwer vorstellbar, dass das die Haupttreiber der Pandemie sein sollen.