MORBIDES WISSEN Teil 6:
In Deutschland ereignen sich jedes Jahr einige Dutzend tödliche Unfälle durch diverse autoerotische Praktiken. Der Fall des englischen Politikers vor einigen Jahren ist vielleicht noch in Erinnerung. Meist lässt sich der autoerotische tödliche Unfall klar vom Selbstmord abgrenzen.
Durch Sauerstoffmangel wird (beim Mann) das sexuelle Lustgefühl erhöht. Das Gehirn reagiert mit Einengung des Bewusstseins, das tiefgelegene Sexualzentrum im Rückenmark wird stärker erregt. Hervorgerufen wird die Hypoxie durch teilweise Aufhängen oder Strangulieren, durch Plastikbeutel oder betäubende Dämpfe.
Diese Praktiken sind deshalb so gefährlich, weil sie nicht kontrolliert werden können. Statt des gewünschten Wollustgefühls tritt Bewusstlosigkeit ein, der Betroffene kann sich aus seiner Lage nicht mehr befreien und erstickt.
Neben der Peinlichkeit für die Hinterbliebenen sollten alle jene, die solche Praktiken ausüben, bedenken, dass der dadurch erlittene Tod keinen versicherungsrechtlich anerkannten Unfall darstellt. Ein solcher liegt deswegen nicht vor, weil sich das Opfer bewusst und freiwillig in die lebensgefährliche Situation begeben hat.