Ooh, da kann ich ein Lied von singen!
Als ich 2007 das erste Mal auffm W:O:A war, hab ich versucht mit Handykontakt das Zelt von nem Kumpel zu finden. Noch außerhalb des Festivalgeländes habe ich ihn kontaktiert.
"Hey Du, ich bin jetzt am Eingang. Wo bistn Du?" - "Auf R." - "OK, bis gleich."
Von wegen bis gleich, aber das wusste ich ja da noch nicht. Also durch den Eingang gegangen, Ticket abgegeben, Armband umbekommen und gleich mal das Personal gefragt.
"Achja, noch ne Frage, wo ist denn der Campingplatz R?" - "Immer grade durch."
Sehr präzise Angabe, aber so machte ich mich auf den Weg. Bald sah man Zelte, aber welches Gelände ist es denn nun? Fragen wir mal die Leute, die hier zelten.
"Entschuldigung? Ist das hier R?" - "*zögern* Aaaahrr!!" - Ich bemerke einen ausländischen Akzent und versuche es auf englisch. - "Is it R or is it A?" - "Aaaahrr!!"
Heute weiß ich, dass er wohl A gemeint hat, damals war ich genauso schlau, wie vorher.
Also weiterlaufen. Irgendwann komme ich an ein Hinweisschild und finde so (immernoch mit viel Mühe) heraus, in welche Richtung ich muss. Irgendwann komme ich dann auf R (genauer gesagt R1) an. Also kontaktiere ich meinen Kumpel.
"Hey, ich bin jetzt auf R, wo bist Du denn." - "Neben dem Zelt mit dem großen Aufbau." - "Boh, hier sind viele Zelte." - "Da ist son großer Aufbau drauf." - "Also was außergewöhnich großes sehe ich hier nicht." - "Wo bist Du denn genau?" - "Heavy Metal Main Street" - "Ich schau mal, ob ich hier was finde."
Also renne ich auf dem Gelände umher und finde tatsächlich irgendwann eine "Heavy Metal Main Street". Also nochmal Kumpel anrufen.
"Hey, ich bin jetzt an der Heavy Metal Main Street." - "Ja, latsch mal komplett einmal hoch und runter, ich seh' Dich dann schon, bin genau am Weg."
Also renne ich die "Heavy Metal Main Street" hoch und runter. Keine Reaktion. Also rufe ich nochmals an.
"Ich bin jetzt komplett hoch und runter gelatscht." - "Hab Dich nicht gesehen. Wo bist Du denn genau?" - "Heavy Metal Main Street" - "Ja, Heavy Metal Main Street." - "Hier ist son Zelt vom Veranstalter. Weißt Du wo das ist?" - "Die sind hier überall."
Also mache ich mich wieder auf den Weg. Irgendwann komme ich an der Bühne vorbei. Ich rufe nochmals an.
"Hey, ich bin jetzt an der Bühne. Ich beweg' mich nicht mehr vom Fleck. Wirst ja wohl wissen, wo die Bühne ist." - "Ja, bin so in ner halben Stunde da. Wo genau bist an der Bühne?" - "An dieser Aussichtsplattform, die da immer hoch und runter fährt." - "OK, bis gleich."
Nach einer Viertelstunde ist mein Kumpel da und wir gehen zu unserem Zelt auf Zeltplatz R (übrigens an der "Metal Main Street", nicht an der "Heavy Metal Main Street"). Glücklicherweise war's von der Bühne aus leicht zu finden.
Die ganze Suche hatte 2 Stunden gedauert. Als ich nach Festivalende das Gelände verlassen wollte, folgte ich dem ausgeschilderten Ausgang, der mich auf einen laaangen Feldweg brachte, der irgendwann an eine Kreuzung führte. In beide Richtungen ging es in umliegende Ortschaften. Der Ort "Wacken" war nirgendwo ausgeschildert. Zum Glück sind Passanten in der Nähe.
"Moin, wo geht's denn hier nach Wacken?" - "Da lang!"
Nach fast einer Stunde Marsch durch die Prärie komme ich in der Gemeinde Wacken an. Allerdings nicht dort, wo ich vermutet hatte. Ich rufe einen anderen Kumpel an, der glücklicherweise GPS hat und nenne ihm den Straßennamen. Er meint, ich sei am Arsch der Welt und müsse mich ein wenig gedulden.
Trotz dieser "Schwächen" war das W:O:A 2007 weit besser organisiert, als die anderen Festivals, die ich bisher besucht habe. Und das bei über 72.000 Besuchern im Jahre 2007. Das muss man der Fairness halber natürlich auch hinzufügen.
Im direkten Vergleich mit der Konkurrenz also nicht schlecht, trotzdem gibt es wohl noch Potenzial zur Verbesserung.