Tomatentöter
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Knabberei unter der Motorhaube - Automarder
Da kommt man morgens aus dem Haus, hat’s wie immer eilig, aber das Auto, wie immer vor dem Haus geparkt, will nicht anspringen. Schuld waren oft ungebetene nächtliche Besucher: Marder. W WIE WISSEN erklärt, warum sie Kabel und Schläuche anknabbern – und was Abhilfe dagegen verspricht.
Das Phänomen tauchte erstmals 1978 in Wintherthur in der Schweiz aus und hat sich sehr schnell bis nach Deutschland ausgebreitet. Die Rede ist von zerbissenen Zündkabeln, kaputten Kühlschläuchen oder anderen Zeichen von kostspieligem Vandalismus unter der Kühlerhaube. Bald war der Steinmarder als Übeltäter identifiziert.
Die Fachwelt zerbrach sich den Kopf
In den ersten Jahren zerbrach sich die Fachwelt den Kopf über die möglichen Ursachen dieser neuartigen Erscheinung – war es der intensive Geruch noch warmer Kunststoff- und Gummimäntel, ein Frühstadium der Tollwut oder Mangelerscheinungen im natürlichen Speiseplan des Steinmarders?
Heute denkt man anders darüber. Es ist inzwischen bekannt, daß die possierliche Kerlchen unter der Motorhaube einen neuen Lebensraum entdeckt haben, Futter dorthin eintragen, spielen und sich ausruhen. Besonders Jungtiere nutzen das Innere des Autos als Abenteuerspielplatz – balgen und jagen sich.
Gefährlicher für die Kabel und Schläuche allerdings ist das aggressive Revierverhalten ausgewachsener Männchen. Wurde das Auto im Revier eines fremden Marders geparkt und hat der vielleicht auch noch seine Markierung hinterlassen hat, so gerät das angestammte Tier so in Rage, daß es aus lauter Wut die Inneneinrichtung seiner geschändeten Wohnung zerbeißt.
Keine Lebensgefahr durch Marderschäden
Dies erklärt, warum die meisten Marderschäden im Frühjahr, wenn das Territorium abgesteckt wird und im Herbst zur Ranzzeit auftreten. Allerdings und das ist bemerkenswert: Opfer solcher Attacken sind hauptsächlich weiche Gummiteile wie Schläuche oder Lenkmanschetten eigentlich nie Bremsleitungen, denn die haben eine harte Umhüllung. Das bedeutet, durch Marderschäden entsteht keine Lebensgefahr. Trotzdem kann es teuer werden und damit wird Marderprävention interessant.
Da gehen Gerüchte um, Klosteine oder Hundehaare sollen den Marder vergraulen helfen – alles Blödsinn sagt die Expertin Dr. Beate Ludwig vom Arbeitskreis Wildbiologie der Uni Gießen. Der Arbeitskreis hat sich in Zusammenarbeit mit der Autoindustrie der Problematik angenommen und besonders Audi, Mercedes und BMW haben in ihren Forschungslabors begonnen, Antimardersysteme zu entwickeln.
Da werden den Mardern die verschiedensten Gummimischungen und Materialien vorgesetzt und bald stellt sich heraus, der Marder ist nicht wählerisch. In seiner Spiel- und Beißlust beißt er in alles, was sein Gebiß bewältigen kann: Holz, Silikon, Gummi und sogar Metall. Jetzt ist klar: am Material liegt es nicht.
Knoblauch, Katzenabwehrstoffe, Seife, Pfeffer
Also versucht man die Kabel anderweitig zu schützen – mit Sprays. Sie enthalten Knoblauch, Katzenabwehrstoffe, Seife, Pfeffer - alles möglich wird ausprobiert. Allerdings hält keine der noch so grässlich riechenden oder schmeckenden Substanzen den Marder davon ab, weiterhin in die Kabel zu beißen, so das Ergebnis von Dr. Beate Ludwig.
Auch Technik kommt zum Einsatz. So sollen die hohen Töne eines Ultraschallgerätes oder Imitationen eines Bussardschreies den Marder davon abhalten in den Motorraum zu klettern – im großen und ganzen Fehlanzeige, so das frustrierende Ergebnis des Arbeitskreises Wildbiologie.
Erfolgreich mit Weidezauntechnologie
Aber dann – doch ein Erfolg. Was wirklich hilft, ist Weidezauntechnologie. Nach dem Motto: was Kühe drinnen hält, hält Marder draußen, werden Metallplättchen an allen bequemen Liegeplätzchen und Einstiegstellen im Motorraum ausgelegt und unter Hochspannung gesetzt.
Und tatsächlich es funktioniert: der Marder bekommt einen Schlag, der ihn zwar erschreckt aber nicht verletzt. Er flüchtet. Dieses Prinzip wird inzwischen auch vom ADAC unter der Bezeichnung Sensor 717 empfohlen und ist dort für rund 140 Euro erhältlich. Eingebaut wird es von jeder Werkstatt.
http://www.daserste.de/wwiewissen/thema_dyn~id,iwpslxzy9l3nhdj3~cm.asp
140€ is zwar teuer aber wozu bin ich E-Techniker und kann sowas selber bauen?
![Big Grin :D :D](/styles/woa/smilies/biggrin.gif)
na vielleicht mach ich das wirklich...........