Ich hab' hier nur die
Position der LEGIDA auf deren Seite gefunden, ist ja aber ein Ableger und daher wahrscheinlich fast genauso aufgestellt. Die PEGIDA-Seite ist down wegen eines Hacker-Angriffs.
Die ist tatsächlich etwas anders, als das was ich fand. Allein die Präambel schießt ja kräftig über das Ziel hinaus. Wobei ich mich jetzt frage, ob das anders ist, als zum Beispiel das der PEGIDA.
Oha. Ja, ist mir klar.
Der Unterschied ist folgender: die allermeisten Muslime, wie es auch immer um ihre Meinung bestellt sei, leben ihr Leben und ihre Religion still und friedlich, ohne jemanden zu behelligen.
Die allermeisten PEGIDIoten allerdings gehen raus auf die Straße und brüllen jedem ihren Mist ungefragt ins Gesicht, außer der Presse. Stell' Dir vor, das würde die Mehrheit der Muslime machen: sagen, dass sie gegen Meinungsfreiheit seien und deswegen jeden Montagabend "spazieren gehen".
Diesen verlinkten Beitrag finde ich tatsächlich ziemlich durchwachsen. Einige richtige Ansätze sind ja drin, aber diese neuerliche Karikaturverteufelung musste echt nicht sein.
Ich bitte aber auch zu beachten, dass das ein religiöses Phänomen ist, und nicht ein spezifisch muslimisches. Will sagen, die christlichen Kräfte nehmen sich ähnliches immer noch raus, weswegen ich nicht dafür bin, dem Islam eine Negativ-Sonderstellung einzuräumen.
Also ich bin mir ziemlich sicher, der größte Teil der Leute die PEGIDA gut finden sitzt ebenfalls zuhause. Ansonsten ist es soweit noch ihr gutes Recht jeden Montag auf die Straße zu gehen. Ansonsten bleibt der Schnittpunkt, dass es auf beiden Seiten zu viele gibt, die einem mehr oder minder regelmäßig mit dämlichen Forderungen auf die Nerven gehen.
Und das mag ein gesamt religiöses Phänomen sein, in der Konstellation das ein Kirchensprecher ein Kommentar dazu abgeben musste, dass jemand Aufgrund von Karikaturen über Jesus jemanden umgebracht hat, gab es noch nicht. Oder wie du auch immer gern anmerkst: Andere Religionen sind aber gerade nicht das Thema.
Das ist nicht weiter verwunderlich: Leider erfährt Antisemitismus kaum Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit; üblicherweise nur dann, wenn man ihn jemand anderem, wie den Muslimen, anlasten kann.
Ja, irgendwie ist es in der Tat meist so.
Manche glauben auch, das ist eine willkommene Gelegenheit für die "bürgerliche Mitte", endlich mal wieder so richtig schön was gegen Ausländer sagen zu können.
Geht Deine Vermutung noch in eine andere Richtung?
Da ist mit Sicherheit ein riesen Teil dabei der "endlich mal was gegen Ausländer" sagen will. Auch glaube ich, dass da ein Teil bei ist, der einfach mit der Politik unzufrieden ist. Das ganze hat sich aber dennoch aus einem islamkritischen Kern heraus gebildet. Wen wundert es jetzt, dass es so eine Bewegung gibt, nachdem man jeder Form von Islamkritik sofort in die rechte Ecke gestellt hat? Auf der linken Seite gibt es immer noch keine tiefgreifende Kritik, weil man das ja aus sakulärer Sicht gar nicht beurteilen könne...
Die negativen Gefühle bekommst Du weg, wenn Du die Ursache der Krise oder der gesellschaftlichen Schieflage beseitigst oder deren Folgen abmilderst. Im Grunde spreche ich von einem gesellschaftlichen Ausgleich, der aber derzeit eher unwahrscheinlich ist.
Die Projizierung der Gefühle auf Menschen, die dafür nichts können, bekommst Du durch Gegenhalten und Aufklären weg.
Nette Theorie, halte ich haber für zu kurz gedacht. Da die Ursachen eben nicht einfach nur wirtschaftlicher Natur sind. Es kann mich auch als reiche Person nerven, wenn man andauernd auf irgendwelche religiösen Befindlichkeiten Rücksicht nehmen soll, obwohl das andersherum nie passiert. Man soll besondere Rücksichtnahem auf überkochendes Temperament nehmen, weil gefastet wird, riesige Islamzentren werden verlangt(Obwohl es an anderer Stelle immer heißt, dass wir ja eigentlich nur so wenige Muslime haben). besondere Berücksichtigung im Gesetz wird auch gefordert und so weiter und so fort. Der tenor ist dann, dass Mulitkulti gut ist und Deutschland den Islam toll findet und so weiter und das steigert diese Genervtheit noch weiter, bis sie in frustration und schließlich in einen montäglichen Spaziergang umschlägt.