Schön wars! Hat mich vor allem gefreut, auch mal die süddeutsche Forumsfraktion plus Thoringar persönlich kennen zu lernen! Die gesellige WG hat das WE echt aufgewertet!
Das Festival war schon toll, hat mich sehr ans HoH erinnernt mit der sehr erlesenen Auswahl ziemlich unbekannter Bands. Leider war es aber auch entsprechend schlecht besucht, uns zwar von einem ähnlich hüftsteifen Publikum. Bei einigen Bands (Universe, (Dolch), Castle, Sortilegia) war das relativ egal, bei anderen (Heretic, Vanderbuyst, Sulphur Aeon) hat es das Erlebnis schon getrübt. Dafür war das verbliebene Publikum beim sehr späten Kodex lautstark und textsicher.
Wie erwartet war Freitag für mich der viel bessere Tag, da war fast jede Band ein Treffer:
White Faces waren tatsächlich die Reste von Devil's Blood mit Roky Erickson-Covers, samt Farida am Mic. Hatte befürchtet, ihre Götterstimme nie wieder zu hören, entsprechend waren die für mich das erste Highlight. Farida war auch beide Tage im Publikum, ganz unbekannt in Cowboystiefeln und kurzem Rock, und auch sehr nahbar. Hätte nie gedacht, mich mal mit ihr zu unterhalten!
(Dolch) fand ich (im Gegensatz zu den anderen Forumlern glaub ich) klasse. Sehr atmosphärisch! Alle mit schwarzen Kapuzen, sahen aus wie böse Schlümpfe. Und eindeutig die attraktivste Sängerin des Festivals. Nur das der Stil mit Black Metal in Verbindung gebracht wird irritiert mich, klingt für mich eher nach progressiven Gothic/Dark Wave mit mehr Gitarre.
Heretic waren sehr punkig für eine okkult angehauchte Band. Hatte ich nicht viel von erwartet, kamen aber live ziemlich gut.
Universe217 hatten eine stimmlich absolut faszinierende Sängerin mit Wahnsinsmähne, hinter der sie oft kaum zu sehen war. Sehr stark!
Castle sind eine echtes Powertrio, auch mit sehr starker Sängerin. Eins meiner Highlights, wenn mich auch die Songauswahl etwas enttäuscht hat.
Sulphur Aeon hatten den schlechtesten Sound des Festivals, was aus ihren nicht unkomplexen Songs leider eine etwas breiige Masse machte. Schade, das hätte besser sein können! Optisch aber überzeugend, auch durch deftige Lightshow.
Vanderbuyst liefen bei mir bisher immer unter ganz ok, und an dem Eindruck hat sich auch live nichts geändert. Solcher Rock geht halt immer, aber mehr auch nicht. Hier hat das lahme Publikum aber auch den Funken gekillt.
Attic sind nicht mein Fall, hat sich bestätigt. Hab in der Hallenecke sogar etwas geschlafen, was fürs folgende die richtige Entscheidung war.
Der
Kodex war nämlich, wie nicht anders zu erwarten, majästetisch! Viel Spielfreude bei klasse langem Set. Und der Sänger ist einfach unglaublich sympathisch, was er auch im Gespräch am Merch gezeigt hat. Nur der Sound war wiederum nicht optimal, zumindest vorne.
Kurz vor 3 Uhr waren wir dann jedenfalls alle stehend ko und überglücklich!
Am Sa haben wir dann nur
Crom Dubh (gefielen, ein wenig wie Moonsorrow),
Caronte (mochte ich auf Platte schon nicht, hat sich bestätigt: In dem Stil kann man bessere Songs schreiben) und
Sortilegia (musikalisch minimalistischer, hypnotischer 2-Personen-Black Metal mit viel Kerzen und Rauch - mir hats gefallen, den anderen aber wohl nicht...). Der Rest vom Programm wäre halt nur zu ertragen, wenn man sich auf eine durchgehende introvertiert Okkult-Trance eingelassen hätte, das wäre nicht sehr gesellig gewesen (und über insg. 9,5h auch etwas lang!). Da war unsere Wohnungsparty mit Walzertanzfläche für Waldi doch lustiger!
