Wenn der Ticketpreis über die nächsten Jahre stagniert und man an der Farewell-Show ein krasses Line-Up präsentiert, wäre ich mir da nicht so sicher.
Was ziemlich anders wäre als in der Vergangenheit. Denn imo hat sich Wacken nie wirklich definiert darüber, dass man die großen Kracher gebucht hat. Es hat einige sehr besondere Shows gegeben, die auch mal einzigartig waren und die es so nur in Wacken gab, aber solche Sachen wurden in der Regel erst später angekündigt und waren oftmals so bei der Farewell-Show noch nicht absehbar.
Statt dessen hat sich das Wacken eigentlich immer gut über das gute Gefühl verkauft da gewesen zu sein. Dass man sich auf dem Festival wohl gefühlt hat, glücklich über Gelände und Campground geschlendert ist und dann noch ein paar gute Bands gesehen hat und dann sich recht fix sicher war: hier will ich nächstes Jahr wieder hin. Und das hat nach zwei sehr schlammigen Jahren innerhalb von 3 Jahren dann doch einen ganz guten Dämpfer bekommen. Davon abgesehen, dass es sich ja auch für den Besucher leistbar sein muss bzw. man sich das gönnen will.
Und da glaube ich könnte man sich verschätzt haben mit dem, was die Leute so akzeptieren. Wenn man schon früh angereist ist auf Route Viereck, dann dennoch irgendwo hinten auf A oder B war, am Montag an noch vielen leeren Flächen vorbei-spaziert ist, die zumindest im Bereich TeNT auch recht leer blieben bis zum Ende oder. so Sachen wie BUG gesehen, wo die Campdichten sehr viel niedriger sind als die normalen Flächen ... und dann irgendwann ab Mittwoch spätestens das ganze als Watt-Wanderung mit gut Zeit versehen um dann auf einem schon Mittwoch Mittag komplett verschlammten Gelände zu stehen, dass scheinbar nicht ausreichend mit Holzschnitzel präpariert wurde ... ja, dass ist dann irgendwo nicht mehr einladend ist zu verweilen und zu genießen, was so aufgebaut und angeboten wird, sondern oftmals will man dann nur noch weg und überlegt sich ganz genau, ob man das Geld noch mal dafür ausgeben will ...
Also entweder muss man den Weg über das Lineup gehen und das so aufbohren, dass es genug Fans gibt, die no matter what da hin wollen oder aber man muss wieder da hin, dass das Festival auch bei Schietwetter für alle Besucher angenehm zu erfahren ist - dazu gehört auch, dass wer früh kommt dann einen Platz weiter vorne hat und das der Sumpf irgendwie begehbar sein muss und das nicht nur für eine Hand voll Premium-Zahler, die bereit sind auch vierstellig dafür zu löhnen. Beides wird teuer und schmälert die Gewinnmarge, aber ansonsten verkauft man halt nach solchen Jahren nicht mehr direkt aus.