Metal Festival ohne Metal?

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EinfachLena

W:O:A Metalhead
10 Aug. 2016
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Egal, ob mit oder ohne Kutte. "Ich war in Wacken" sorgt im Büro für Bewunderung wie die Besteigung des K2 und selbst Ingreed weiß, dass ihr Bürokumpan in Wacken ein übermenschliches Abenteuer absolviert haben muss;

danke. Jetzt hab ich endlich die zündende Idee. Full Metal Sherpers. Das Muli könnte meine Regenjacke tragen
 

FattyLumpkin

W:O:A Metalhead
5 Aug. 2022
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Die Musik stört ehrlich gesagt die Ernsthaftigkeit der Vortragsreihen. Durch das Einsparen der Bühnenfläche entsteht auch ausreichend Platz für ne ordentliche Postersession.
 
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MasterChu19155

Moderatorin
6 Aug. 2003
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Hamburg & Berlin
Man muss das mal klar formulieren: Wacken war dieses Jahr nix für mich, und ich bin seit 15 Jahren dabei.
Das lag absolut nicht an der Truppe, mit der ich da war, wir hatten mit unseren Leuten wieder an zwei Tagen sehr viel Spaß in der Old Metal Bar im Ort Wacken, dort triffste immer noch wie in jedem Jahr auf eine echt coole Musikauswahl und krasse Leute, aber das W:O:A Festival selbst konnte einfach nicht mehr punkten. Die Veranstalter können nix für’s Wetter, OK, und damit kann ich in der Regel sehr gut leben. Aber für die Musikauswahl ist der Veranstalter verantwortlich und mein Fehler war, ein Ticket gekauft zu haben, ohne zu wissen, welche Bands wo und wann spielen werden. Und dann haste BAP zur besten Sendezeit auf der Hauptbühne, ebenso wie einen schlecht singenden Axel Rose und die kaum bekannte Michael Schenker Group. Papa Roach und Clawfinger waren gut, ist aber auch kein Metal. Sicher, wenn Du suchst, findest Du zur Unzeit und auf Nebenbühnen gute Bands, mit Musik, die eben auch dem Metal Genre entsprechen. Aber als Randerscheinung. Davon sah ich leider wegen der schlechten Wetterprognose für Samstag Nacht und unserer damit verbundenen vorzeitigen Abreise am Samstag Nachmittag nichts mehr. So war ich auf dem größten “Metal“ – Open-Air-Festival, ohne eine einzige Metal Band gesehen zu haben. Ist mein eigenes Dingen, Aber dies war mal ein Metal Festival mit Exoten auf den Nebenbühnen, nicht umgekehrt. Das kann’s doch nicht sein. Wahre Metal Fans mit langen Haaren waren unter dem Publikum ebenso die Minderheit, dafür haste eher kölsche Gutbürger reiferen Alters, die sich darüber aufregen, wenn man ihren Musikgenuss dadurch stört, dass man die schlechten Konzerte wie das von Guns n Roses vorzeitig verlässt und sie einmal zur Seite treten müssen, oder Ballermann – Gruppen auf dem Camp-Ground, die mit Mallorca-Hits permanent Musik spielen, die noch nicht mal im Entferntesten was mit Metal zu tun hat.
Dazu kommt die 110%ige Kommerzialisierung, man muss die Bühnen vor lauter Verkaufsbuden schon suchen. Ne, steht man auf Metal Musik, muss man sich andere, bessere Open Airs suchen, Wacken wurde spätestens in diesem Jahr vom Merch, der Kommerzialisierung, dem Gigantismus und dem Mainstream gekapert. Wem das gefällt – gerne. Wie Wacken zu sein hat, sagt Dir ja mittlerweile auch die BILD-Zeitung: Angst, Hass Titten und der Wetterbericht. Für mich ist dat wohl nix mehr
☹
. Nicht mehr, ohne dass ich weiß, welche Bands spielen. Oder ich fahr nach Wacken ohne Karte und bleibe im Ort oder so.

Ich stimme jetzt nicht bei jeder Formulierung zu und manchem würde ich widersprechen.

Das war jetzt mein 21. Wacken.
In all den Jahren war ich Frau und ich zieh auch mal alleine los zu Konzerten. Hatte da jetzt keine Bedenken. Aber komische Gruppen und Idioten gibt es bestimmt.
Polizeistatistik ist halt aber sehr positiv in allen Jahren.
Das ist halt immer dieses "gefühlte dies und jenes"...

Aber was halt schon auffällt ist, dass es nen Shift bei den Bands gibt. Ich hab persönlich immer weniger, was mich wirklich auf den 2 großen Hauptbühnen interessiert. Das war dieses Jahr extrem. Wird sich aber nächstes Jahr hoffentlich mit den Bestätigungen die kamen wieder etwas ändern. Aber tatsächlich findet ein Großteil des Festivals für mich zwischen Wastelands und Louder statt. Vielleicht habe ich daher auch kaum unangenehme Begegnungen in der großen Masse...keine Ahnung.

Was mich nervt und immer schon genervt hat sind diese überzogen lauten Partygruppen die Schlager auf dem Campground auf Anschlag spielen. Immer wieder vorhanden...seit anno domini und seit anno domini nerven sie locker 500 Leute um sie herum. (Ich rede nicht von 1-2 Songs im Suff.)

Ansonsten ist für mich die Kommerzialisierung auch an einem Punkt, den ich eher so "aus Prinzip" scheiße finde, weil sie mit dem Geist des Metal nicht so zusammenpasst.
Ich selbst nage nicht am Hungertuch...was mir aber sauer aufstößt ist dieses Gefühl, dass überall (auch generelles Problem in der Gesellschaft) alles und jedes Hobby kommerzialisiert wird.

Bei Wacken war früher viel Fokus auf Einheitlichkeit. Es wurde nicht so krass entlang des Geldbeutels differenziert.

Ein Campground für alle gleich. Selbst früh kommen garantierte nicht immer ganz vorne zu sein.
Jetzt zig Tarife, mit XY, Mit Auto, Ohne Auto Access Pass ABC, Metal United, Zelt--Whatever mit wievielen Tarifen?
Manche Angebote durchaus Sinnvoll für Ältere oder Fernreisende...aber es wirkt irgendwie too much.

Nun gab es einen neuen Ticketpreis 349€. Dass eine Erhöhung kommt, damit war zu rechnen...aber hinterher dann aber noch eine kleine Bearbeitungsgebühr von 2€ dranhängen, die es nicht gab. Hö?

Wo sind die Preise für die Access Pässe? Die waren letztes Jahr noch kostenlos, dieses Jahr 33€ pro Auto und nächstes Jahr? Hab die Info übersehen...

Full Metal Bag abgeschafft.
Patch, Aufkleber früher ein Gimmick...heute zahlste hier 4€, da 3€.

Alles keine Unsummen...aber unterm Strich bleibt oft so ein "meh-Gefühl" ...

Was die langen Haare betrifft...tjo bei jüngeren Bands ist das einfach kein Erkennungszeichen mehr. Schade...ich mag lange Haare. Bei den älteren sind sie ausgefallen. 😆
Von der Optik auf die Musik schließen ist aber Unsinn. 😉

Aber ja pro lange Haare. 😀
Wie wäre es mit einem Rabatt auf Langhaarigkeit? Wir brauchen wohl kommerzielle Anreize. 😜
 

Rukster

W:O:A Metalhead
2 Juli 2021
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Magdeburg
Aber ja pro lange Haare. 😀
Wie wäre es mit einem Rabatt auf Langhaarigkeit? Wir brauchen wohl kommerzielle Anreize. 😜
Hab mir während der Coronazeit lange Haare wachsen lassen, hab die geliebt ... aber 2022 nach dem ersten Festival gemerkt "Ne, auf Festival ist mir das leider gar nix" und dann kamen sie wieder ab :D
(bzw. während des Festivals ging's, aber danach war's die Hölle die vernünftig zu bürsten ohne dass ich die alle gleichzeitig ausreiße)
 
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MasterChu19155

Moderatorin
6 Aug. 2003
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Hamburg & Berlin
Hab mir während der Coronazeit lange Haare wachsen lassen, hab die geliebt ... aber 2022 nach dem ersten Festival gemerkt "Ne, auf Festival ist mir das leider gar nix" und dann kamen sie wieder ab :D
(bzw. während des Festivals ging's, aber danach war's die Hölle die vernünftig zu bürsten ohne dass ich die alle gleichzeitig ausreiße)

Man fängt unten an und arbeitet sich nach oben vor. Dann gibt es so Mittelchen, die die Kämmbarkeit erleichtern. Starte einen neuen Anlauf.

Die sollten mal eine Kooperation mit Wella oder so machen. "Your magic weapon against the evil forces of spliss." 😀
 

steff

W:O:A Metalhead
29 Nov. 2007
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Berlin
Tatsächlich habe ich für mich auch festgestellt, dass ich insgesamt viel mehr vor der kleinen Doppelbühne war als vor der Hauptbühne (wäre Samstag anders gewesen wegen Machine Head und Gojira). Aber die Bands, die außer den Headlinern dort gespielt haben, waren für mich alle eher uninteressant (Windrose who?).

Wobei sich das auch früher schon mal geändert hatte - ganz zu Beginn war ich viel vor der Party Stage und dann später hätte ich mich eigentlich die ganze Zeit zwischen True Metal und Black Stage parken können :ugly:

Meine Haare habe ich übrigens dieses Jahr bei den Barber Angels kürzen lassen, geht aber immer noch als schulterlang durch.
 
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katmuse

Member
7 Aug. 2023
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Hier sind ein paar pointers, die könnt Ihr in Eurer kleinen „unsere Dorf-Schlagerparty hat doch genauso tolle Leute wie Wacken vor 15 Jahren (glaub ich)“-Bubble jetzt gerne aus der Realität kommentieren und den Szene-Frauen vorwerfen, dass sie sich das alles nur einbilden.

  • Beauchamp, Caroline. Gender and Extreme Metal: Understanding Gender Relations in the Montreal Extreme Metal Scene With Schippers' Gender Framework. Diss. Concordia University, 2021
  • Hill, Rosemary Lucy. "Metal and Sexism." Gender, Metal and the Media: Women Fans and the Gendered Experience of Music. London: Palgrave Macmillan UK, 2016. 133-158. ( Abstract-Ende: "This means that we must contemplate that, in distinction to some academic accounts, metal might actually be a culture that is relatively free from sexism." )
  • Dreihundertseitige Doktorarbeiten mit einer Reihe von Aussagen u.A. zum Thema Sicherheitsgefühl:
    Hill, Rosemary Lucy. Representations and experiences of women hard rock and metal fans in the imaginary community. Diss. University of York, 2013.
    RICHES, Gabrielle. More-than-moshing: A sensuous exploration of women’s participation in Leeds’ extreme metal scene. 2016. Doktorarbeit. Leeds Beckett University.
  • Kinnunen, M., & Honkanen, A. (2021). Femininity in metal fanship: ‘I do not need to take anyone along’. Metal Music Studies, 7(2), 211-235.
  • Das Netz ist sonst wirklich voll Aussagen von Frauen die ähnliche Tendenzen beobachten: Reddit 1 | Reddit 2

  • Schlager-Festivals (wo sich die Ballermanns sonst rumtreiben) haben wie Oktoberfeste deutlich mehr issues und kommen nicht mal auf die Idee, awareness teams (wie bei vielen anderen Festivals inkl. WOA) anzubieten: https://fink.hamburg/2024/05/schlagermove-hamburg-kommentar/

  • Die Polizeiaussagen zum Thema allgemeine Sicherheit auf Metal-Festivals haben wir alle irgendwann gehört und werden auch immer direkt von Polizisten bestätigt, wenn man sie drauf anspricht. Nochmal deutlich: Das kommt wesentlich durch die Metal-Community.

Mir geht es hier nicht um Szenen-Heiligsprechung, sondern darum, Tendenzen zu erkennen, bevor sie bei diesem speziell chaotischen Festival ganz in Sicherheitsprobleme ausarten.

Dass das hier solche groben Verständnisschwierigkeiten auslöst und mir ohne Grundlage dümmstes gatekeeping reininterpretiert wird überrascht schon etwas.

Aber gut jetzt. Wenn die angesprochenen Tendenzen nicht bewusst wieder zurückgeschraubt werden wird man sich spätestens wenn man mal mit tausenden Ballermanns in einer Massenpanik in Wacken-Schlamm steckenbleibt wünschen dass man tendenziell deutlich umsichtigere, introvertiertere, Festival- und crowd-erfahrenere Metaller die in Modder-Moshpits / -wall of deaths cool bleiben nicht mit Ballermanns und „Diskussionen“ wie dieser als Mythos bezeichnet und vergrault hätte.
 
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MasterChu19155

Moderatorin
6 Aug. 2003
19.461
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Hamburg & Berlin
Doch! Metal war von Anfang an auch kommerziell.
Komm zum Wutzrock hier demnächst in HH, da kriegste Antikommerz. Eintritt frei.

Ich sag ja nicht, dass ein gewisser Kommerz nicht OK ist. Aber manche Auswüchse sind selbst mir als studierten Ökonomin "säuerlich". :ugly:

Aber das meiste konnte ich ignorieren.
Das war bei manchen Dingen früher schlimmer. Diese Axe Duschen z.B. oder das schlimme ZDF Camp dessen Mitarbeiter sich daneben benommen hatten. Ist länger her. x.o

BTW die Würfel vom Merch sind super. Das ist ein guter Zielgruppenfit vorhanden. Sind ja doch einige RPGler auf dem Acker. 😆

@Herr Jott bin häufiger im Bambi Galore und ansonsten auch immer beim HOA unterwegs. Vielleicht ist man sich mal über den Weg gelaufen.
 

Philbee

W:O:A Metalmaster
1 Feb. 2016
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Krötis Kissen
Ich stimme jetzt nicht bei jeder Formulierung zu und manchem würde ich widersprechen.

Das war jetzt mein 21. Wacken.
In all den Jahren war ich Frau und ich zieh auch mal alleine los zu Konzerten. Hatte da jetzt keine Bedenken. Aber komische Gruppen und Idioten gibt es bestimmt.
Polizeistatistik ist halt aber sehr positiv in allen Jahren.
Das ist halt immer dieses "gefühlte dies und jenes"...

Aber was halt schon auffällt ist, dass es nen Shift bei den Bands gibt. Ich hab persönlich immer weniger, was mich wirklich auf den 2 großen Hauptbühnen interessiert. Das war dieses Jahr extrem. Wird sich aber nächstes Jahr hoffentlich mit den Bestätigungen die kamen wieder etwas ändern. Aber tatsächlich findet ein Großteil des Festivals für mich zwischen Wastelands und Louder statt. Vielleicht habe ich daher auch kaum unangenehme Begegnungen in der großen Masse...keine Ahnung.

Was mich nervt und immer schon genervt hat sind diese überzogen lauten Partygruppen die Schlager auf dem Campground auf Anschlag spielen. Immer wieder vorhanden...seit anno domini und seit anno domini nerven sie locker 500 Leute um sie herum. (Ich rede nicht von 1-2 Songs im Suff.)

Ansonsten ist für mich die Kommerzialisierung auch an einem Punkt, den ich eher so "aus Prinzip" scheiße finde, weil sie mit dem Geist des Metal nicht so zusammenpasst.
Ich selbst nage nicht am Hungertuch...was mir aber sauer aufstößt ist dieses Gefühl, dass überall (auch generelles Problem in der Gesellschaft) alles und jedes Hobby kommerzialisiert wird.

Bei Wacken war früher viel Fokus auf Einheitlichkeit. Es wurde nicht so krass entlang des Geldbeutels differenziert.

Ein Campground für alle gleich. Selbst früh kommen garantierte nicht immer ganz vorne zu sein.
Jetzt zig Tarife, mit XY, Mit Auto, Ohne Auto Access Pass ABC, Metal United, Zelt--Whatever mit wievielen Tarifen?
Manche Angebote durchaus Sinnvoll für Ältere oder Fernreisende...aber es wirkt irgendwie too much.

Nun gab es einen neuen Ticketpreis 349€. Dass eine Erhöhung kommt, damit war zu rechnen...aber hinterher dann aber noch eine kleine Bearbeitungsgebühr von 2€ dranhängen, die es nicht gab. Hö?

Wo sind die Preise für die Access Pässe? Die waren letztes Jahr noch kostenlos, dieses Jahr 33€ pro Auto und nächstes Jahr? Hab die Info übersehen...

Full Metal Bag abgeschafft.
Patch, Aufkleber früher ein Gimmick...heute zahlste hier 4€, da 3€.

Alles keine Unsummen...aber unterm Strich bleibt oft so ein "meh-Gefühl" ...

Was die langen Haare betrifft...tjo bei jüngeren Bands ist das einfach kein Erkennungszeichen mehr. Schade...ich mag lange Haare. Bei den älteren sind sie ausgefallen. 😆
Von der Optik auf die Musik schließen ist aber Unsinn. 😉

Aber ja pro lange Haare. 😀
Wie wäre es mit einem Rabatt auf Langhaarigkeit? Wir brauchen wohl kommerzielle Anreize. 😜

Kommerzialisierung scheisse finden aber seit 21 Jahren zum WoA fahren. Genau mein Humor :)
 
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