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back in the days of punkrock and love... Die 90er-Jahre, die unsere ganz eigenen, späten 60er waren


- weitere Erinnerungsfetzen
Ein warmer Juli im Jahre 1997
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Die Kumpelinen und heimlich angehimmelten Pia K., Sanne und Lynn hatten zur Schlager-Punk-Houseparty geladen und scheinbar alle erhörten ihre Rufe und kamen nach Großenwiehe. Wir reisten mit Band und Hauke A. von Turbostaat an. Wohnten da nicht auch Frank, Thays & Co von den legendären Friesenskatepunkrockern Bad Habits, mit denen wir öfter auftraten und von denen ich das Pommes-Krise-Tape in der Küche liegen habe? Ich kriege es nicht mehr flüssig zusammen.
Egal, ich erinnere bildhaft, dass die Party extrem gut anlief, (Dieter Thomas Kuhn traf auf NoFX, Yuppicide knutschte mit Slime und Bad Religion) später sogar irgendwie aus`m Ruder

. Wir halbstarken HC-Kid-Trinker überschätzten uns reihenweise. Die Meisten pennten später friedlich irgendwo, so, wie es sich für Partys gehört. Ich hingegen suchte an diesem rekordverdächtigen Abend unruhigerweise eher häufiger das WC auf. Dieses fesselte mich im Laufe des Abend mittels geheimen dunklen Zaubers dermaßen, dass ich nicht mehr herausfand und morgens mit verkeiltem Kopf zwischen Kloschüssel und Badezimmerwand aufwachte.
Gar eindeutig zu viel des 7er Jacks und des sagenumwobenen Karlsquells durcheinander mit irgendwelchen "Mischen". Als ich da so im Badezimmerverlies aufwachte und meinen Kopf nach einer Ewigkeit heldenhaft befreien konnte, erspähte ich, dass ich mit Mageninhalt zwischenzeitlich so einiges auf die Fliesen gemalt hatte.
Dann begann der Spuk. Ich war ja wohlerzogen und wollte dafür sorgen, dass dieser Schlamassel unentdeckt blieb.
Als ich merkte, dass ich gegen meinen Alkoholpegel machtlos war, kein Wischen half und ich nicht David Copperfield, entschied ich mich zur tollkühnen Flucht.

Das kleine Problem, dass ich in meinem Zustand nicht wahrnahm, war, dass Großenwiehe von Husum rund 35 entfernt lag und eben nicht um die Ecke, wie mir mein benebeltes Hirn weismachen wollte.
Der Plan war geschmiedet, ich machte mich ungesehen wie ein Kunsträuber aus dem Staub und wollte zu Fuß die heimische Burg erreichen.
Danach zerfetzen sich die Erinnerungsfetzen ....
Ich weiß, dass nach Stunden des Fußmarsches irgendwann eine Bäckerei in einem mir unbekannten Ort an einer Hauptstraße auftauchte und mit frischen Brötchen warb. Ich hatte aber weder Geld noch Gold bei mir und bot eines der Biere feil, dass ich auf meiner Flucht gefangen nahm. Dem Tausch wurde seitens der feindlichen Bäckerbande nicht zugestimmt, aber irgendwie gelangte ich dennoch in Besitz eines Brötchens.
Dann kam, zeitlich nicht mehr in einen logischen Zusammenhang zu bringen, ein Auto von Freunden. War es Nils M.?! und gabelte mich völlig fertig auf einer kleinen Grundstücksmauer auf.
Ende Gelände... wir haben viel erlebt ♠

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