Das kümmt jetzt alles in Häppchen...
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Das Argument, ich war ja da viel zu jung, lasse ich nicht gelten. Denn man kann nicht nur die Gegenwart beurteilen. Um die Gegenwart zu verstehen, muss man die Vergangenheit kennen!
Nein du verstehst nicht.
Etwas so verstehen, wie wenn man es selbst erlebt hat ist etwas fundemantal anderes als wenn man von jemandem davon gehört hat oder in Büchern davon gelesen hat. Wie man eine Epoche oder eine Zeit erlebt ist stark individuell geprägt und jeder erzählt dir da soweiso was anderes, extrem stark abhängig davon in welecher sozialen Schicht man war, wie es einem ging etc.
Und meist ist der Tenor "früher war alles besser", weil viele den Hang dazu haben, dass Vergangene toller zu finden. Das findest du überall.
Natürlich weiß ich, dass es Änderungen gegeben hat, aber sie haben für mich heute einfach kaum eine Bedeutung mehr und nicht mehr die Relevanz wie bei denen, die es persönlich erlebt haben. Und man muss auch sehen...dass eventuell die Gegenwart auch eine ganz andere wäre, hätte man einige Änderungen nicht durchgeführt.
Natürlich muss man sich die Vergangenheit anschauen, aber man darf sie auch nicht als sonstwie glorreich hinstellen. Es gibt immer eine Entwicklung und es gibt Begebenheiten auf die man schlichtweg reagieren MUSS, wenn man nicht so Enden will wie Griechenland.
Einigen Staaten geht es heute schlecht, weil sie nicht erkannt haben wo ihre Probleme liegen.
Da sind wir unterschiedlicher Meinung. Die Reformen gingen immer zu Lasten der kleinen Leute. Die einzige Ministerin, die eine echte Reform, im Gesundheitswesen, wollte, wurde geschasst, weil es alle betroffen hätte. Und überleg mal, was Reform heißt!
Wer weiß wie es heute aussehen würde, hätte man einige Reformen nicht gemacht? Nicht zwingend besser, was sich einige gerne ausmalen.
Ich mag dieses Mimimi alles geht gegen die kleinen Leute nicht. Als ob, die kleinen Leute nicht selbst für ihr Leben verantwortlich wären. Man kann z.B. für einen Job auch mal umziehen. Ich hab das gemacht, meine Eltern hatten das gemacht, meine Tante auch und sogar meine Oma damals. Und für viele meiner Freunde war es selbstverständlich sich deutschlandweit zu bewerben...bevor man arbeitslos wird. Mein Verständnis geht in der Hinsicht stark Richtung 0,0, wenn man es nicht mal in Erwägung zieht auch mal woanders zu guckenund sich sein eigenes Glück zu suchen.
Die Änderungen beid er Arbeitslosenversicherung fand ich in gewisserweise notwendig, auch wenn da sicherlich auch viele Fehler gemacht worden sind. Verglichen zum Rest der Welt hatte sich Deutschalnd schon etwas viel Sozialluxus gegönnt und das musste eben eingedampft werden. Insbesondere die Sozialsicherung soll ja nur eine temporäre Stützte sein, bis man wieder ins Arbeiteleben reinkommt.
Bei vielen funktioniert das auch ganz gut. Meist finden die Leute nach wenigen Monaten wieder einen Job. Aber die Lanzzeitarbeitslosen halt nicht. Und ich glaube das ist eine sehr heterogene Gruppe, der auch nicht unbedingt dadurch geholfen wird, wenn man es mit mehr Geld erschlägt. Die Probleme sind da etwas vielschichtiger. Da wird man wohl individueller werden müssen und vor allem im Umgang mit den Menschen freundlicher und kooperativer, statt Herablassung walten zu lassen.
Schlecht hingegen finde ich die Änderungnen beim Spitzensteuersatz und diese Deckelungen, die dazu führen, dass mit steigendem Einkommen irgendwann die Belastung nicht mitsteigt. Wohlhabende zahlen dann anteilig zu wenig, auch wenn sie immer schreien sie würden schon 50% schultern.
Und was man nicht vergessen darf...aber einem Einkommen von 50.000 € pro Jahr oder so darf man sich privat versichern, was auch für viele sehr viel billiger ist als anteilig ins Gesundheitswesen einzuzahlen. Es gibt ja durchaus einen Grund, warum die Grenze bei etwa 50.000 € liegt.
Wäre die nämlich geringer würden zu viele Leute in die Private wechseln.
Ist nur so ein Beispiel mit der blöden Deckelung, die eigentlich nur Reiche schützt.
Auch bei der Rentenversicherung wäre es auch meiner Sicht wichtig, dass alle einzahlen, also auch Beamte.
Sicher gab es Änderungen, die viele kleine Leute stärker belastet haben oder zu Veränderungen geführt haben. Das darf aber auf keinen Fall als alleinige Ausrede herhalten, dass es einem ja ach so schlecht geht. Immer dieses "die bösen da oben gegen uns arme hier unten" als Pauschalerklärung zu missbrauchen greift einfac hzu kurz, womit man sich nebenbei auch jegliche eigene Möglichkeit die Situation selbst zu verbessern abspricht und sich freiwllig in die Ecke der Ohnmächtigen vom System gebeutelten Leute hinstellt.
Unterm Strich kritisiere ich aber vor allem den Lobbyismus für einige Wählergruppen. Steuergeschenke für Mütter, Hotelbesitzer und solchen Unsinn. Und vor allem, dass der Staat mit seinen Steuergeldern nicht verantwortungsvoll umgeht. Ich meine wir haben eine so gute Steuersituation wie nie und es ist nie genug. Da ist die Diätenerhöhung beschlossen bevor man eine Minute über sinnvolle Investitionen nachgedacht hat.
Nur Geld umzuverteilen hilft denke ich auch keinem langfristig weiter. Wir brauchen Rahmenbedingungen, Bildung, Infrastruktur und zukunftsgerichtete Investitionen.