Northern Death
W:O:A Metalmaster
Die 12 Geschworenen
Der englische Titel, "12 angry men" ist mal wieder wesentlich vielsagender als der Deutsche. Und um das vorweg zu nehmen: du hattest Recht Thorin, abgesehen von den Ein- und Ausgangsszenen spielt der gesamte Film in einem Raum und zeigt eine Diskussion. 12 Geschworene beraten über einen zunächst klar auf der Hand liegenden Fall vorsätzlichen Mordes. Im Laufe des Wortgefechts erlaubt einem der Film interessante Einblicke in die Persönlichkeiten der 12 Anwesenden. Die Dialoge sind nur so gespickt mit kritischen Ansätzen, von plumper Systemkritik über vorurteilsbehaftete Menschenbilder bis hin zur traurigen Selbsterkenntnis. Der Film schafft ein Bild von verborgenen, psychischen Problemem vermeintlich zivilisierter Menschen und fungiert gleichzeitig als fundierte Kritik am amerikanischen Justizsystem.
Die Schauspieler liefern durchweg solide Leistungen ab, besonders Henry Fonda glänzt in seiner Rolle als ewiger "Contra-Mann". Wer sich von s/w-Fernsehen nicht abschrecken lässt und mal für ein paar Stunden auf neumodische Hollywood-Effekthascherei verzichten kann, dem sei der Film wärmstens empfohlen.
9/10
Legion
Hier ist schwer zusagen, woher die Enttäuschung kommt. Trailer sind manchmal eben nur so lange eine gute Werbung, bis man den Film gesehen hat. Denn nachdem man den Trailer kennt, erwartet man in etwa: Krieg der Engel, epische Schlachten, Bilder die die Grundfesten der Erde erschüttern, ich meine, hallo? Hier geht es um die von Gott entfesselte(!) Apokalypse. War Gott nicht immer der Typ, der am Ende gewinnt? Nunja, seine Möglichkeiten scheinen neuerdings begrenzt. Der gesamte Weltuntergang spielt sich in einem Rashof namens "Paradise Falls" ab, was sicherlich irgendwo kurz vor "Satan Rises" liegt... Jesus V2 muss auf die Welt gebracht werden um die Menschheit zu retten und bis auf Erzengel Michael folgt jeder Geflügelte dem Befehl Gottes (der in etwa "keinen Bock mehr auf die Scheiße da unten hat"), Jesus V2 hinzurichten. Kein Wunder dass es da zum Krieg der Engel kommt...
Sieht man mal von der argen geographischen Begrenzung ab, macht der Film aus den danach übriggebliebenen Möglichkeiten einigermaßen was. Die Bilder der mutierenden Horrorgestalten, lebender Stürme und Horizontgewitter wirken authentisch und vermitteln zunehmend ein apokalptisches Gefühl. Man fühlt sich auch gelegentlich mal in einen Zombiestreifen versetzt. Einige unerwartete Wendungen sorgen für Kurzweil und eine gewisse Spannung.
Leider sind da auch noch die Dialoge, die vor Klischee oft dermaßen triefen dass zumindest ich nicht viel davon ernst nehmen konnte. Vor 15-20 Jahren hätte sowas fasziniert. Heute kann man behaupten dass sie aus dem Filmstoff eben jener Zeitspanne zusammengewürfelt sind.
Ähnlich verhält es sich mit der Story. An der Idee ist nichts neu, selbst Schwarzenegger hat schon in Filmen der gleichen Art mitgeballert...und ob jetzt Gott oder der Teufel, letztendlich ist das doch irrelevant, allmächtig sind se alle. Hm, wenn das mal nicht die Quintessenz des Films war...
Fazit: Der Film hält nicht das, was der Trailer verspricht. Hauptsächlich das macht ihn zur Enttäuschung für mich, er ist für einen Weltuntergangsfilm mit Krieg der Engel einfach zu eindimensional - kann man darüber hinwegsehen, sorgt er -im visuellen Bereich- für eine bestimmte Befriedigung. Erinnert mich an Wolfman; Fans des Genres: anschauen, Rest: auslassen.
4,5/10
Der englische Titel, "12 angry men" ist mal wieder wesentlich vielsagender als der Deutsche. Und um das vorweg zu nehmen: du hattest Recht Thorin, abgesehen von den Ein- und Ausgangsszenen spielt der gesamte Film in einem Raum und zeigt eine Diskussion. 12 Geschworene beraten über einen zunächst klar auf der Hand liegenden Fall vorsätzlichen Mordes. Im Laufe des Wortgefechts erlaubt einem der Film interessante Einblicke in die Persönlichkeiten der 12 Anwesenden. Die Dialoge sind nur so gespickt mit kritischen Ansätzen, von plumper Systemkritik über vorurteilsbehaftete Menschenbilder bis hin zur traurigen Selbsterkenntnis. Der Film schafft ein Bild von verborgenen, psychischen Problemem vermeintlich zivilisierter Menschen und fungiert gleichzeitig als fundierte Kritik am amerikanischen Justizsystem.
Die Schauspieler liefern durchweg solide Leistungen ab, besonders Henry Fonda glänzt in seiner Rolle als ewiger "Contra-Mann". Wer sich von s/w-Fernsehen nicht abschrecken lässt und mal für ein paar Stunden auf neumodische Hollywood-Effekthascherei verzichten kann, dem sei der Film wärmstens empfohlen.
9/10
Legion
Hier ist schwer zusagen, woher die Enttäuschung kommt. Trailer sind manchmal eben nur so lange eine gute Werbung, bis man den Film gesehen hat. Denn nachdem man den Trailer kennt, erwartet man in etwa: Krieg der Engel, epische Schlachten, Bilder die die Grundfesten der Erde erschüttern, ich meine, hallo? Hier geht es um die von Gott entfesselte(!) Apokalypse. War Gott nicht immer der Typ, der am Ende gewinnt? Nunja, seine Möglichkeiten scheinen neuerdings begrenzt. Der gesamte Weltuntergang spielt sich in einem Rashof namens "Paradise Falls" ab, was sicherlich irgendwo kurz vor "Satan Rises" liegt... Jesus V2 muss auf die Welt gebracht werden um die Menschheit zu retten und bis auf Erzengel Michael folgt jeder Geflügelte dem Befehl Gottes (der in etwa "keinen Bock mehr auf die Scheiße da unten hat"), Jesus V2 hinzurichten. Kein Wunder dass es da zum Krieg der Engel kommt...
Sieht man mal von der argen geographischen Begrenzung ab, macht der Film aus den danach übriggebliebenen Möglichkeiten einigermaßen was. Die Bilder der mutierenden Horrorgestalten, lebender Stürme und Horizontgewitter wirken authentisch und vermitteln zunehmend ein apokalptisches Gefühl. Man fühlt sich auch gelegentlich mal in einen Zombiestreifen versetzt. Einige unerwartete Wendungen sorgen für Kurzweil und eine gewisse Spannung.
Leider sind da auch noch die Dialoge, die vor Klischee oft dermaßen triefen dass zumindest ich nicht viel davon ernst nehmen konnte. Vor 15-20 Jahren hätte sowas fasziniert. Heute kann man behaupten dass sie aus dem Filmstoff eben jener Zeitspanne zusammengewürfelt sind.
Ähnlich verhält es sich mit der Story. An der Idee ist nichts neu, selbst Schwarzenegger hat schon in Filmen der gleichen Art mitgeballert...und ob jetzt Gott oder der Teufel, letztendlich ist das doch irrelevant, allmächtig sind se alle. Hm, wenn das mal nicht die Quintessenz des Films war...
Fazit: Der Film hält nicht das, was der Trailer verspricht. Hauptsächlich das macht ihn zur Enttäuschung für mich, er ist für einen Weltuntergangsfilm mit Krieg der Engel einfach zu eindimensional - kann man darüber hinwegsehen, sorgt er -im visuellen Bereich- für eine bestimmte Befriedigung. Erinnert mich an Wolfman; Fans des Genres: anschauen, Rest: auslassen.
4,5/10