Metallerjim schrieb:
Bei uns fand aber in den letzten hunderten Jahren ein Lernprozess statt, hin zu mehr Humanismus ( abgesehen vom 1. und 2. Weltkrieg). Sonst hätte sich unsere Gesellschaft, als aber auch die kirchlichen Institutionen, nicht weiterentwickelt.
Wir haben einen Lernprozess durchschritten?
Seit über 2000 Jahren überziehen wir den Nahen Osten mit Krieg und Terror. Zuerst waren es die Römer, danach haben wir die Kreuzfahrer geschickt und jetzt macht es Ritter Georg von Amerika mit Hilfe seiner ehemaligen Kolonialherren.
Und diesen Glaubenskrieg betreiben wir auch ungeachtet der Tatsache, daß schon im frühen Mittelalter (als wir ach so zivilisierten Europäer noch fast von Ast zu Ast hüpften) christliche Ärzte in Persien an islamischen Hospitälern in Praktiken unterrichtet wurden, die heute in Grundzügen noch Bestand haben - vernab von Glaubensbeschränkungen und Bevormundung; eine Tatsachen die an heutigen kath. Krankenhäusern ziemlich unwahrscheinlich erscheint. Ich kann mich irren - aber ich habe dort noch nie einen muslimischen Arzt gesehen.
Wir zersören also mit schöner Regelmäßigkeit alles: Wirtschaft, Schulen, Generationen von Menschen. Und auch immer wieder ungeachtet aller uns selbst auferlegten humanistischer Regeln: es gibt immer noch Kerker, Folter und Hinrichtungen.
Und als ob uns das nicht reichen würde, ziehen wir ihren Glauben in den Schmutz und stellen uns nach ihrer Reaktion (die, auch wenn es so schön einfach wäre, eine Reaktion nicht nur auf die Karikaturen ist!) auf die moralischen Hinterbeine, sind auf's tiefste empört und pochen auf eine Meinungsfreiheit, die wir uns selber nicht mal zugestehen.
Das einzige, was wir die letzten 2000 Jahre gelernt haben ist, daß man Kreuzzüge besser mit Massenvernichtungswaffen als nicht mit Schwertern führt kann.