- 8 Aug. 2006
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Manch einer wird sich eventuell die Festivalszeitung gekauft bzw. gelesen haben.
In Ausgabe 3 auf Seite 5 war die Überschrift:
"Zu voll: Todesangst beim Iron-Maiden-Konzert"
...zu lesen gewesen.
Ich will nicht um den heissen Brei reden, der da berichtende Thomas war ich.
Und das was über mich geschrieben wurde (was aber leider im jämmerlichsten Bild-Zeitungs-Niveau dramatisiert wurde) scheint durchaus die Leute polarisiert zu haben.
Die einen fanden vollste Zustimmung, die anderen stellten mich als als "Häschen" usw. hin.
Ich möchte haben, dass euch mal folgendes durchlest.
Ich habe für meine Freunde zuhause in einem Szeneforum aus Karlsruhe mit Hilfe meines Handys immer kleine, witzige, Newsletter gepostet.
(Hier kann man sie nachlesen...)
Der Auftritt von Iron Maiden auf dem W:O:A war für mich das 6. Konzert der Eisernen Jungfrauen, und die waren ausnahmslos alle geil.
Doch das was ich erlebt habe, sowas hatte ich echt noch nie auf irgendeinem Konzi von irgendeiner Band gesehen.
Folgenden Bericht habe ich dann in dem kostenlosen Internetcafe bei mir ins Forum reingesetzt.
Von Spass, konnte man da schon lange nicht mehr reden:
Nein, das Konzert hat keinen Spass mehr gemacht.
Das Hauptproblem war in meinen Augen folgende Punkte:
Es gab keinen Wellenbrecher!
Also theoretisch konnte sich teilweise der von tausenden von Metalheads erzeugte Druck vom hinteren Boxenturm oder noch viel weiter hinten ungehindert bis an die Reihe 1 ergießen.
Ich habe Iron Maiden 2x mal auch beim Rock am Ring erleben dürfen.
(2003 am ersten wellenbrecher, und da hat mal gar niemand geschuppst oder geprügelt, 2005 etwa in Reihe 4 oder 5 vor der Bühne, und das war verglichen mit dem Wacken dieses Jahr deutlich angenehmer zu ertragen.)
Ein weiterer Grund für das was soweit vorne passiert ist ist, auch wenn es auf den ersten Blick absurd erscheint, das fehlende Pogen.
Natürlich gibt es sowas bei Maiden nicht, oder habe ich es zumindest noch nicht mitbekommen.
Pogokreise sind mit der Zeit automatisch Puffer, wodurch die Fans zwar durchgeschüttelt werden, aber zumindet Luft zum Atmen bekommen.
(Ich spreche da nur aus Erfahrung von meinen Besuchen bei den Onkelz, Hosen, Ärzte...)
Also z.B. bei den Onkelz (oder EX-Band, die gibts ja nicht mehr) wäre es dadurch vorne deutlich angenehmer gewesen.
Warum bin ich mir in diesem Punkt sicher?
Weil ich war bei der Night to remember im Jahr 2004 in Reihe 1!
Und der letzte Grund waren die Menschenmassen selber.
He, wer will mir weißmachen, dass beim diesjährigen W:O:A wirklich nur knapp 65.000 (laut Wackenzeitung) waren?
Wird hier Volksverdummung betrieben?
Man musste doch nur manchen Security fragen, die konnten das ohne Probleme bestätigen. (Durften das aber anscheinend "öffentlich" nicht.)
Oder die Wackenbewohner selber, die sagen größtenteils das selbe.
Für dieses Jahr wurden zusätzliche Äcker niedergemäht, nur damit man plötzlich nachlesen konnte, dass ca. 7.000 Leute WENIGER auf dem W:O:A waren.
(Das war die offizielle Zahl der Zeitung vom letzten Jahr.)
Ich lehne mich jetzt mal ein wenig aus dem Fenster und ich behaupte einfach mal ganz dreist, dass das W:O:A den Rock am Ring als größtes Festival in Deutschland abgelöst hat.
Ich finde es echt schade, was dieses Jahr alles schiefgelaufen ist, und ich hoffe das sich was ändern wird.
Aber schon alleine der Sicherheit der Metalheads willen.
Nicht das mal was ernstes passiert, und die Veranstalter stecken dann tief in der Sch***** durch schlechte Planung.
Der tote Fan 2005 sollte nach Möglichkeit das einzigste Opfer des W:O:A für alle Zeiten bleiben.
Traurige Grüsse
Thomas
In Ausgabe 3 auf Seite 5 war die Überschrift:
"Zu voll: Todesangst beim Iron-Maiden-Konzert"
...zu lesen gewesen.
Ich will nicht um den heissen Brei reden, der da berichtende Thomas war ich.
Und das was über mich geschrieben wurde (was aber leider im jämmerlichsten Bild-Zeitungs-Niveau dramatisiert wurde) scheint durchaus die Leute polarisiert zu haben.
Die einen fanden vollste Zustimmung, die anderen stellten mich als als "Häschen" usw. hin.
Ich möchte haben, dass euch mal folgendes durchlest.
Ich habe für meine Freunde zuhause in einem Szeneforum aus Karlsruhe mit Hilfe meines Handys immer kleine, witzige, Newsletter gepostet.
(Hier kann man sie nachlesen...)
Der Auftritt von Iron Maiden auf dem W:O:A war für mich das 6. Konzert der Eisernen Jungfrauen, und die waren ausnahmslos alle geil.
Doch das was ich erlebt habe, sowas hatte ich echt noch nie auf irgendeinem Konzi von irgendeiner Band gesehen.
Folgenden Bericht habe ich dann in dem kostenlosen Internetcafe bei mir ins Forum reingesetzt.
Von Spass, konnte man da schon lange nicht mehr reden:
Original von Böhser Cabal
OK, Cabal meldet sich noch während der Iron Maiden Show aus dem kostenlosen Internetcafe auf dem Gelände neben dem Kinder-...ähem
Biergarten.
Bei meinem letzten Newsletter war ich noch ziemlich weit vorne bei der True Metal Stage, kurz bevor die Eisernen Jungfrauen aufgetaucht sind.
Doch das was danach kam, das versuche ich mal grob in Worte zu fassen.
Als Bruce Dickinson, Steve Harris und co. auf der Bühne anfingen zu arbeiten, da war es natürlich klar, dass die Menge tobte bis zum geht nicht mehr.
Aber dann geschahen Szenen, die ich bisher noch von keinem Konzi dieser Grössenordnung bzw. von Maiden gewohnt war.
Es wurde da ungewöhnlich viel und megaheftig geschuppst, als ob es um Leben und Tod gehen würde.
Ich ging mit Tausenden von Metalfans sicher etwa 10 mal zu Boden.
Manchmal kam doch durchaus sowas wie eine Todesangst hoch, weil richtige RIESIGE Metalbären gefehlt heben, die die unzählbar vielen "auf den Boden liegenden" auf die Beine wieder geholfen haben.
Ich selber habe habe mir unzählige Kratzer und Schürfungen zugezogen.
Sei es beim Hochziehen von liegenden Metalheads oder wenn ich selber quasi unter die Räder gekommen bin und den durchaus den einen oder anderen Stifeldreck kosten durfte.
Dass auf der Bühne eine der grössten Metalbands aller Zeiter ihr Programm runterrockten, das interessierte grösstenteils keinen mehr.
Zumindest nicht zwischen Reihe 3 und 27.
Da herrschte totaler Krieg.
Bei den bisherigen heftigsten Konzerten von mir, den Böhse Onkelz-Konzis, war ich es gewohnt, dass sich da mit der Zeit ein oder mehrere Pogokreise gebildet haben und dadurch relativ schnell die Spreu vom Weizen getrennt wurde.
Die schwächeren Fans gingen entweder weiter nach hinten (soweit da überhaupt Platz war), oder sie ließen sich raustz#ziehen.
Zusätzlich wurden die Fans da immer mit mehreren Wellenbrechern "gebändigt".
Nichtso bei Iron Maiden.
Da hat man bei einigen Fans angesehen, dass für sie der Spass schon lange aufgehöhrt hatte.
Einige weinten, einige, warem vor dem Kotzen, Nervenzusammenbruch oder der Ohnmacht bzw. waren schon in Ohnmacht gefallen.
Anfangs dachte ich, dass irgendwann der "Druck" doch sicher nachlassen würde, doch dabei habe ich mich mehr als geirrt.
Selbst nach dem 6. oder 7. Song war vorne quasi immer noch "Tod und Mordschlag" angesagt.
Selbst als ich mich mal mit meiner Hand (wie auch immer), für mehrere Minuten am Geländer der 1. Reihe, festhalten konnte, konnte ich mich mich nicht retten.
Nachdem ich zuvielen Leute rausgeholfen habe, mehrere Metalheads (unabsichtlich) über mich drüberliefen, ich mein operirtes Knie merkte und schlicht und ergreifend kurz vor dem K.O in etwa Reihe 3 stand, ging ich schließlich.
Ich fragte meinen ebenso kaputten Nachbarn, ob er mich hochheben würde, um von den Securities rausgezogen zu werden.
Im Graben selber (als ich dort ersteinmal ein schönes, dreckiges Brett im Maul hatte), wurde ich ersteinmal von eimem riesigen Sanitäter durchgeschüttelt.
Irgendwie hat er mich noch als lebendig identifiziert, und ich wurde normal zur Seite am Bühnenrand durchgereicht.
kaum war ich draussen, brach ich ersteinmal zusammen, wo ich mit meinem Kopf quasi ersteinmal in der "Scheisse" lag.
Der Negermann von dem benachbarten Klo hat mir ersteinmal hochgeholfen und einen Becher wasser über den Kopf geschüttet. Den Rest habe ich liebend gerne ausgetrunken.
*danke*
Ach, Iron Maiden war ja vor der Bühne, doch das hat mich da nicht mehr interessiert.
Ich ging langsam, aber sicher zurück.
Auf dem Weg raus konnte ich beobachten, dass sich selbst mehrere Verkaufsstandmitarbeiter sehr weit aus den Fenster gelehnt haben, nur um Iron Miaden zu sehen.
Manche "Kundschaft" war denen echt egal.
Gott sei Dank war das bei einem Bierstand nicht so, und ich habe einen sehr leckeren Wackenorbiter mit Becksfüllung erhalten können.
Beim Ausgang muusste ich erst noch durch eine Mauer von Securities durch.
Die haben zu diesem Zeitpunkt keinen Menschen mehr vor die Bühne gelassen, weil es da einfach viel zu voll war.
Und kurz danach stehe ich nun in einem W:O:A-Internetcafe, im Hintergrund rockt Iron Maider munder weiter mit einer breiten Auswahl von älteren Klassikern, und schreibe einen grösseren Newsletter.
Fazit?
Ich bin Dreckig von Kopf bis Fuss.
Kamera, Handy und Trinkhorn sind noch durch puren Zufal intakt und ich bin eine sehr grosse Erfahrung reicher.
NIEMALS hätte ich gedacht, dass bei einem Wackenbzw. Maidenkonzert so arg die Leute um ihr Leben schreien können.
Den Abend habe ich mir durchaus anders vorgestellt, aber der 31. Juli ist durchaus eine "Night to Remember".
Ich gehe jetzt zum Zelt zurück, entledige mich vom Matsch, bzw. den restlichen Fetzen Klamotten und gebe mein Schicksal ganz in die Hand des Bieres und des Whiskeys hin.
So eine Scheisse.
Gruss
Thomas
PS:
Einfach nur einen oder zwei Wellenbrecher hätten das Megachaos in den vorderen Reihen verhinder können.
PPS:
Der Achim von den Megachaoten vom Bauwagen mit der fetten Party und dicken Mukke (einige weitere Newsletters vorher beschrieben) war gerade neben mir gestanden. Und auch er, er, DAS Wackenurgestein, hat sich in unglaublicher Art und Weise neben mir ausgekotzt.
Aber das ist eine andere Geschichte.
Erzählt er mir anscheinend bei einem leckeren Kaffee morgen früh um 10 Uhr.
Nein, das Konzert hat keinen Spass mehr gemacht.
Das Hauptproblem war in meinen Augen folgende Punkte:
Es gab keinen Wellenbrecher!
Also theoretisch konnte sich teilweise der von tausenden von Metalheads erzeugte Druck vom hinteren Boxenturm oder noch viel weiter hinten ungehindert bis an die Reihe 1 ergießen.
Ich habe Iron Maiden 2x mal auch beim Rock am Ring erleben dürfen.
(2003 am ersten wellenbrecher, und da hat mal gar niemand geschuppst oder geprügelt, 2005 etwa in Reihe 4 oder 5 vor der Bühne, und das war verglichen mit dem Wacken dieses Jahr deutlich angenehmer zu ertragen.)
Ein weiterer Grund für das was soweit vorne passiert ist ist, auch wenn es auf den ersten Blick absurd erscheint, das fehlende Pogen.
Natürlich gibt es sowas bei Maiden nicht, oder habe ich es zumindest noch nicht mitbekommen.
Pogokreise sind mit der Zeit automatisch Puffer, wodurch die Fans zwar durchgeschüttelt werden, aber zumindet Luft zum Atmen bekommen.
(Ich spreche da nur aus Erfahrung von meinen Besuchen bei den Onkelz, Hosen, Ärzte...)
Also z.B. bei den Onkelz (oder EX-Band, die gibts ja nicht mehr) wäre es dadurch vorne deutlich angenehmer gewesen.
Warum bin ich mir in diesem Punkt sicher?
Weil ich war bei der Night to remember im Jahr 2004 in Reihe 1!
Und der letzte Grund waren die Menschenmassen selber.
He, wer will mir weißmachen, dass beim diesjährigen W:O:A wirklich nur knapp 65.000 (laut Wackenzeitung) waren?
Wird hier Volksverdummung betrieben?
Man musste doch nur manchen Security fragen, die konnten das ohne Probleme bestätigen. (Durften das aber anscheinend "öffentlich" nicht.)
Oder die Wackenbewohner selber, die sagen größtenteils das selbe.
Für dieses Jahr wurden zusätzliche Äcker niedergemäht, nur damit man plötzlich nachlesen konnte, dass ca. 7.000 Leute WENIGER auf dem W:O:A waren.
(Das war die offizielle Zahl der Zeitung vom letzten Jahr.)
Ich lehne mich jetzt mal ein wenig aus dem Fenster und ich behaupte einfach mal ganz dreist, dass das W:O:A den Rock am Ring als größtes Festival in Deutschland abgelöst hat.
Ich finde es echt schade, was dieses Jahr alles schiefgelaufen ist, und ich hoffe das sich was ändern wird.
Aber schon alleine der Sicherheit der Metalheads willen.
Nicht das mal was ernstes passiert, und die Veranstalter stecken dann tief in der Sch***** durch schlechte Planung.
Der tote Fan 2005 sollte nach Möglichkeit das einzigste Opfer des W:O:A für alle Zeiten bleiben.
Traurige Grüsse
Thomas