Star-Wrestler tötet Familie und sich selbst
In keinem anderen Land erfreut sich Wrestling so großer Beliebtheit wie in den USA. Jetzt ist einer der Stars der Szene tot. Chris Benoit ermordete seine Frau und seinen siebenjährigen Sohn, dann erhängte er sich an einem Kraftgerät.
Fayetteville - In der Wrestling-Szene war er als "Canadian Crippler" bekannt, er war ein Star des Sparrings, 2004 wurde er Weltmeister in der Schwergewichtsklasse. Die Tragödie um den Sportler Chris Benoit, 40, erschüttert die Fangemeinde des in Nordamerika außerordentlich beliebten Sports. Der Wrestler erwürgte seine Frau, erstickte seinen Sohn, legte eine Bibel neben die beiden Toten und erhängte sich anschließend an einem Kraftgerät. Benoit hinterließ keinen Abschiedsbrief.
Möglicher Auslöser für die Tat soll Benoits jahrelanger Missbrauch von anabolen Steroiden gewesen sein. Die sogenannten Bodybuilder-Drogen, die Benoit konsumierte, können Paranoia, Depressionen und unkontrollierbare Wutanfälle hervorrufen.
"Ich glaube, wir werden nie begreifen, was hier passiert ist", sagte Staatsanwalt Scott Ballard aus Fayetteville im US-Bundesstaat Georgia. Benoit und seine Frau Nancy, die als Wrestling-Managerin arbeitete, hatten seit ihrer Hochzeit vor sieben Jahren stets ein Image der Solidität und des häuslichen Glücks gepflegt.
Dennoch hatte Nancy Benoit offenbar 2003 die Scheidung eingereicht und als Begründung unter anderem "grausames Verhalten" angeben. Später zog sie diese Vorwürfe wie auch eine einstweilige Verfügung zurück, nach der sich der 1,78 Meter große und zwei Zentner schwere Benoit ihr nicht mehr nähern durfte. Offenbar hatte Benoit seine Frau damals bedroht und bei einer Auseinandersetzung Möbel demoliert.
Seine Familie löschte Benoit am vergangenen Wochenende aus. Er tötete seine 43-jährige Frau am Freitag. Sie war an Füßen und Händen gefesselt und blutete am Kopf, als sie starb. Seinen siebenjährigen Sohn Daniel tötete Benoit am Samstag oder Sonntag, die Leiche des Kindes fand die Polizei im Bett.
Wiederum einen Tag später erhängte sich Benoit in seinem Kraftraum an einem seiner Geräte.
Am Körper des Kindes fand man bei der Obduktion Einstichspuren. Staatsanwalt Ballard sagte, die Eltern hätten ihrem Sohn, den sie für unterentwickelt hielten, offenbar Wachstumshormone gespritzt.