na dann wollen wir mal, nach angemessener Zeit zur Reflexion des Gehörten:
Wintersun:
überragend! noch viel besser als erwartet. ein rundum gelungener auftritt, allerdings etwas verwunderlich das "Winter Madness" und "Beyond The Dark Sun" gleich mal am Anfang des Sets "verbraten" (sozusagen...) wurden. Dennoch: einfach GUT!
Danko Jones:
als Kommentar reicht eigentlich
ein (wie gewohnt) SEHR³ feiner auftritt, zumal sich Meister Jones Anfang Juni einer Augen-OP unterziehen musste. Gerockt hat er trotzdem höllisch! Das, meine Damen und Herren, war/ist ROCK´N´ROLL mit (mindestens) fussballgrossen Cojones (und jeder Menge Humor, der wohl nicht für jede/n verständlich war - "well, that´s everybody else´s problem, anyway"). Außerdem war ich meines Wissens der einzige auf dem gesamten Gelände mit einen Danko-Jones-T-Shirt, aber das tut hier eigentlich nichts zur Sache...

THEY FUCKIN` ROCK, so ist das.
btw -> now playing: Lovercall
Ektomorf:
SepulFly-Kopie, technisch nicht übel, aber sonst auch schon genau gar nix. Nach x-maliger Verweigerung wegen Landsmann-Bonus die ersten paar Songs angehört, meine ursprüngliche Meinung bestätigt gesehen (siehe oben) dann abgewandert zu
Six Feet Under:
und dort die nächste Bestätigung abgeholt: SFU werden mich (das war der 4. Versuch) nie überzeugen können. Eintönig, fad, zäh, SFU. Irgendwie werd ich das Gefühl nicht los daß das Beste, das SFU zustandebringen, die Coverversionen sind die sie zum besten geben. "TNT" hat zumindest halbwegs gerockt, aber gut, wen lockt ein AC/DC - Cover noch hinterm Ofen hervor...
Nevermore:
Überzeugender Auftritt, die alten Herren waren gut in Schwung! Viel von "Dead Heart In A Dead World" gehört, mehr wollte ich auch gar nicht.

War in Ordnung, hoffentlich bald mal Einzelkonzert!
Opeth:
*gähn* lahm wie immer.
In Extremo:
Ja, eh gut wie immer, aber irgendwie hab ich diese band offenbar schon ein bissi zu oft gesehen. Außerdem war die Setlist nicht nach meinem Geschmack, da haben mir doch einige essentielle Sachen gefehlt...
Korpiklaani:
Das Horn mit Wikingerblut gefüllt, ungefähr Reihe 10 aufgesucht und VIEL Spaß gehabt! Freu mich auf sie am 19.10. in Wien! Allerdings nach "Cottages & Saunas" abgewandert zu
Carnivore:
, da Meister Steele einer der ganz Guten ist (von wegen arrogantes Arschloch, der Mann teilt seine Bottle Rotwein gern mal mit Fans, aber das ist eine andere Geschichte). Leider sind Carnivore musikalisch überhaupt nicht mein Fall, der Schluss des Auftritts jedenfalls war typisch Pete Steele - zunächst ein paar Takte "Black No. 1" angespielt, und rundherum haben alle, die auf zumindest EINE Type O´- Nummer gehofft haben, völlig durchgedreht - natürlich hat er KEINE gespielt; der Mann hat eine gewisse, sehr sympathische Grundarroganz (wie der Herr Jones übrigens auch), die ich über alle Maßen schätze.

Außerdem hat Meister Steele - wie auch diesmal - immer einige sehr hübsche Damen zur Seite
Children Of Bodom:
Nun ja, we all have been NEEDLED! Sehr schön, sehr fein, sehr CoB, sehr GUT! Bis auf den angelegentlichen Crowdsurfer, den man/frau sich aus dem Genick angeln musste ein absoluter Höhepunkt. Wer dabei war freut sich, wer nicht muss wirklich weinen.
MINISTRY:
Jetzt fehlen mir einfach die Worte. Ganz ehrlich. Nur soviel: ich kenne Ministry seit "The Mind Is A Terrible Thing To Taste". Und ich liebe diese Band. Die letzten Alben (Houses of the Molé, Rio Grande Blood) hab ich (zu meiner Schande!) leider ein wenig vernachlässigt... und nicht mitbekommen daß sich die Helden meiner Jugend auf einem unglaublich hohen Niveau quasi neu erfunden haben

Dann sitz ich mit einem Freund im Biergarten, wir machen uns ein wenig zu spät auf den Weg zu Ministry, hören die ersten Takte und sind uns einig, daß DAS keinesfalls Ministry sind. Vielleicht Satyricon oder Slayer mit einem Überraschungsgig, aber nicht Ministry. Sie warens doch. Und sie waren ABSOLUT GROSS!!!
Al Jourgensen & Gastmusiker (sehr schade daß Paul Barker 2004 ausgestiegen ist - als essentiellen Verlust kann ich ihn nach diesem Abend aber nicht mehr bezeichnen) waren... unbeschreiblich. Mir kommen echt die Tränen. Ich freu mich daß ich an diesem Abend dabeisein durfte.
Amon Amarth:
diesmal matt, mehr als matt. Mag auch am unglaublich miesen Sound gelegen haben, aber jedenfalls eine echte Enttäuschung, zumindest bei diesem Auftritt. Amon hab ich schon viel, viel besser gesehen. "Death in Fire" hab ich dann am Zeltplatz gehört, kurz vor dem Einschlafen. Da war die Akustik sogar ganz OK...
Victims of Madness:
Well, they fuckin´ rocked the Tent! Wenn man bedenkt daß ihr, soweit ich weiß, nie gemeinsam probt war das eine amtliche Sache. Danke an die Beteiligten für einen mehr als unterhaltsamen Start in den Samstag! YOU ROCK!
Caliban:
ganz nett.
Arch Enemy:
Heavy FUCKIN´ Metal! Das war GUT! Nein, nicht nur gut, das war BESSER! Mehr Frauenstimmen in den Metal an sich, auch wenn diese spezielle Dame so gar nicht nach "Frauenstimme" klingt
Orphaned Land
Gewogen und mit Abstand für zu leicht befunden. Was, bitte, soll das sein? Laut Info des Labels "(Progessive) Death Metal with true oriental influence". Den Death-Anteil hab ich dann wohl erfolgreich verpasst, was an diesem Geschrammel "progessive" sein soll ist mir auch nicht wirklich klar. Und nein, diese Kritik ist nicht (tages)politisch motiviert, ich fand die Band einfach nur Scheisse.
Soulfly:
braucht das noch irgend jemand? *gäääähn*
Emperor:
HELL YEAH! Auch wenn der Sound nicht der allerbeste war (wie so oft) - GEIL!!! Viel "Anthems of the Welkin at Dusk" (eines der besten Melodic Black-Alben, die jemals das Licht dieser Welt erblicken durften), eine feine Show, und das alles garniert mit einem (nagut, mehreren) wahrlich gut gemischten Caipirinha; mehr kann man eigentlich nicht verlangen!
Motörhead:
nein, es gehört sich einfach nicht, eine schlechte Kritik über Lemmy & Konsorten zu schreiben. Und eigentlich ist eine schlechte Kritik auch völlig fehl am Platz. Everything louder than everything else (Ministry waren diesmal aber LAUTER!), aber die Setlist war nicht OK. Da hat einfach zu viel gefehlt. Rein subjektiv betrachtet nicht der allerbeste Auftritt von Motörhead den ich sehen durfte, aber das liegt wohl einfach nur daran daß ich viele Klassiker, die ich hören wollte, diesmal nicht gehört hab. Egal, MOTÖRHEAD!
Finntroll:
für ein Horn voll Wikingerblut hats gereicht, dann hat aber doch die Enttäuschung überwogen. Auf einer kleineren Bühne - und mit besserem Sound! - wirken Finntroll um Lichtjahre besser! Ich freu mich einfach auf das nächste Einzelkonzert...
Subway To Sally:
Eigentlich war ich schon unterwegs Richtung Biergarten als endlich "Kleid aus Rosen" kam - ich hab sofort umgedreht!

Diese Band hat - neben In Extremo - einige der schönsten Lieder deutscher Sprache geschrieben in den letzten Jahren, diesen Bonus werden sie bei mir nicht so schnell verlieren. Der Auftritt an sich war eher durchwachsen, aber es war auch schon spät, und mein Horn war leer... *sing* Macht hoch die Tür, das Tor macht weit, es kommt die Braut voll Herrlichkeit... *singen wieder einstellt*
Hat trotzdem Spaß gemacht, StS waren das Aufbleiben wert!
Soviel mal zur Band Review, andere Anmerkungen zum W:O:A 2006 sind an anderer Stelle besser aufgehoben.