Die Ananas (Ananas comosus) ist eine tropische Fruchtpflanze. Die Name „Ananas“ ist dem Wort „Anana“ entlehnt, dem Wort der südamerikanischen Indianer für „ausgezeichnete Frucht“. Die Frucht wird u.a. auch Piña und Nanas genannt. Im Englischen heißt sie wegen ihrer Ähnlichkeit „Pineapple“ („Fichtenzapfen“).
Die Frucht wächst auf einer Mutterpflanze in einer Rosette mit spitzen Blättern, die ca. 30–100 cm lang sind, wobei die Blätter um einen dicken Stängel herum wachsen. In ihrem ersten Jahr bekommt die Pflanze die Blätter und im zweiten Jahr wächst ein Blumenstängel aus der Mitte empor. Ananas ist ein Mitglied der Pflanzenfamilie der Bromeliaden. Dies ist eine große Familie von Blütenpflanzen, die widerstandfähig gegen Trockenheit sind. Ananas ist dabei die einzige Bromeliadenfrucht, die weithin angebaut wird. Ananas kann auf erodiertem Land angebaut werden und in trockenen Gegenden, mit wenig oder ganz ohne künstliche Bewässerung. Der Anbau von Ananas auf erodierten Böden hilft, die Erosion zu vermindern und trägt damit zur Verbesserung der Umweltbedingungen bei.
Um Ananas anzubauen, werden die Kronen der alten Staude gepflanzt. Es braucht ungefähr 18 Monate, um nach der Pflanzung eine reife Ananasfrucht zu bekommen. Die Frucht muss genau zur richtigen Zeit geerntet werden, denn direkt nach der Ernte wird sie durch ihre Reifung weicher – aber nicht süßer. Jede Pflanze bringt in ihrem Leben nur eine einzige Ananasfrucht hervor.
Geschichte
Die Ananas stammt ursprünglich aus dem südlichen Brasilien und Paraguay, wo noch viele wilde Verwandte der Pflanze gibt. Durch Jahrhunderte der Wanderung und Handelstätigkeit verbreitete die Urbevölkerung die Pflanze durch ganz Süd- und Zentralamerika und auf die westindischen Inseln. 1493 fand Kolumbus die Frucht auf der Insel Guadeloupe und brachte sie nach Spanien. Von dort aus wanderte die Ananas an Bord der Segelschiffe durch die ganze Welt. Da die Frucht sehr empfindlich ist und sofort nach der Ernte zu reifen anfängt, war der Transport der Ananasfrüchte eine schwierige Sache – und das ist immer noch so. Seinerzeit sagte die Tatsache, dass bei einer wichtigen Mahlzeit Ananas serviert wurde, viel aus über die soziale Stellung und die Möglichkeiten der Gastgeberin, denn die Ananas war unter normalern Umständen zu empfindlich, um von der Karibik aus nach Europa oder Nordamerika transportiert zu werden. Nur die schnellsten Schiffe konnten unter den besten Wetterbedingungen reife, unbeschädigte und gesunde Ananasfrüchte liefern – für die Luxusdiners einer privilegierten Klasse.