Trans Personen auf dem WOA

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xafyr

Newbie
11 Juni 2023
7
30
28
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Hallo,
ich war dieses Jahr in Begleitung einer trans Person auf dem WOA. Ich selbst war seit 2012 nahezu jedes Jahr da und hatte zugegebenermaßen als (privilegierte) cis-männliche Person nie Probleme in der Richtung. Aber hier eine Auflistung, wo ihr dringenden Handlungsbedarf habt bzgl. trans Personen: Schult eure Security oder gebt ihnen zumindest eine klare Richtlinie, wie zu handeln ist. Meine Begleitung ist nicht ein einziges Mal ohne Probleme durch die Sicherheitskontrollen gekommen: Die Person wurde fast immer in der Schlange von der einen in die andere Schlange geschoben (sowohl von Mann zu Frau als auch andersherum) und musste dann aber auch an der tatsächlichen Kontrolle diskutieren, warum die Person gerade in dieser Schlange steht. Einmal, als Zeit und nicht viel Andrang war, haben wir es bis zum Supervisor eskaliert und auch dieser hatte keine richtige Antwort, außer „Wir gehen nach dem Äußeren“ (was offensichtlich nicht funktioniert hat, da die Person mal so, mal so zugeordnet wurde).
Dadurch war der Zugang jedes Mal eine Tortur.
(Eine Kritik, die eher systemisch ist: Warum gibt es überhaupt diese Aufteilung, die es früher nicht gab? Scheinbar wisst ihr, dass ihr eurer eigenen Security nicht trauen könnt, Frauen zu kontrollieren, was für sich schon eklatant ist.)

Das nächste, die Dusche. Wie kann es sein, dass ein so modernes Festival noch immer eine strikt binäre Aufteilung hat und keine Duschkabinen? Das wäre so einfach zu lösen, mit Duschkabinen und einer Aufteilung in FINTA* und All-Gender, statt männlich und weiblich. Weiterhin (in diesem Fall eher ein Glücksfall) gab es überhaupt keine Security, die das kontrolliert hätte.

Des Weiteren: Die Seelsorge ist ausschließlich durch kirchliche Angehörige gewährleistet. Keine queere Person wird dort Zuflucht finden, bei der Geschichte. Ich erwarte nicht, dass ihr die Kirchen hier komplett ausladet, aber zumindest irgendein Awareness- bzw. Seelsorge-Konzept, das unabhängig von den Kirchen ist, muss es geben.

Und ein davon unabhängiger Punkt hiervon, wo ihr vielleicht in der deutschen (Festival-) Landschaft vorangehen könntet: Informiert euch einmal zu Frauenurinalen. Das könnte die Schlangen vor den Klos massiv reduzieren. (Könnte man auch erst einmal testweise und nicht unbedingt flächendeckend machen. Und es gibt inzwischen auch Dixi Varianten). Und nach dem ich nicht erst einmal Personen auf der Pissrinne hocken sehen habe, kann auch nicht behauptet werden, dass das nicht genutzt werden würde.

LG

(P.S. Weil ich Schlimmes in Richtung Trans-/Queerfeindlichkeit aus diesem Forum erwarte, wolle ich es über das Feedbackformular senden. Aber das ist zeichenbeschränkt... Warum?)
 

Quark

Der Beste
19 Juli 2004
107.214
7.415
170
Best, Nederland. Jetzt Belgien
Hallo,
ich war dieses Jahr in Begleitung einer trans Person auf dem WOA. Ich selbst war seit 2012 nahezu jedes Jahr da und hatte zugegebenermaßen als (privilegierte) cis-männliche Person nie Probleme in der Richtung. Aber hier eine Auflistung, wo ihr dringenden Handlungsbedarf habt bzgl. trans Personen: Schult eure Security oder gebt ihnen zumindest eine klare Richtlinie, wie zu handeln ist. Meine Begleitung ist nicht ein einziges Mal ohne Probleme durch die Sicherheitskontrollen gekommen: Die Person wurde fast immer in der Schlange von der einen in die andere Schlange geschoben (sowohl von Mann zu Frau als auch andersherum) und musste dann aber auch an der tatsächlichen Kontrolle diskutieren, warum die Person gerade in dieser Schlange steht. Einmal, als Zeit und nicht viel Andrang war, haben wir es bis zum Supervisor eskaliert und auch dieser hatte keine richtige Antwort, außer „Wir gehen nach dem Äußeren“ (was offensichtlich nicht funktioniert hat, da die Person mal so, mal so zugeordnet wurde).
Dadurch war der Zugang jedes Mal eine Tortur.
(Eine Kritik, die eher systemisch ist: Warum gibt es überhaupt diese Aufteilung, die es früher nicht gab? Scheinbar wisst ihr, dass ihr eurer eigenen Security nicht trauen könnt, Frauen zu kontrollieren, was für sich schon eklatant ist.)

Das nächste, die Dusche. Wie kann es sein, dass ein so modernes Festival noch immer eine strikt binäre Aufteilung hat und keine Duschkabinen? Das wäre so einfach zu lösen, mit Duschkabinen und einer Aufteilung in FINTA* und All-Gender, statt männlich und weiblich. Weiterhin (in diesem Fall eher ein Glücksfall) gab es überhaupt keine Security, die das kontrolliert hätte.

Des Weiteren: Die Seelsorge ist ausschließlich durch kirchliche Angehörige gewährleistet. Keine queere Person wird dort Zuflucht finden, bei der Geschichte. Ich erwarte nicht, dass ihr die Kirchen hier komplett ausladet, aber zumindest irgendein Awareness- bzw. Seelsorge-Konzept, das unabhängig von den Kirchen ist, muss es geben.

Und ein davon unabhängiger Punkt hiervon, wo ihr vielleicht in der deutschen (Festival-) Landschaft vorangehen könntet: Informiert euch einmal zu Frauenurinalen. Das könnte die Schlangen vor den Klos massiv reduzieren. (Könnte man auch erst einmal testweise und nicht unbedingt flächendeckend machen. Und es gibt inzwischen auch Dixi Varianten). Und nach dem ich nicht erst einmal Personen auf der Pissrinne hocken sehen habe, kann auch nicht behauptet werden, dass das nicht genutzt werden würde.

LG

(P.S. Weil ich Schlimmes in Richtung Trans-/Queerfeindlichkeit aus diesem Forum erwarte, wolle ich es über das Feedbackformular senden. Aber das ist zeichenbeschränkt... Warum?)
Und nun kurz zur Seelsorge (oder wie es auch auf Deutsch heißt).

Könnte man nicht einfach ein Awareness Team gründen, wie z.B. auch aufm Breeze war? Die waren, so wie ich es mitbekommen habe, "neutral", und nicht von i'einer Kirche!

Das e.u.a. vlt sein Zuflucht zur Kirche sucht, okay, aber sie soll nicht die einzige sein!

Und für den Rest: Mensch ist wie er ist. Und das soll man respektiere!!
 

tlutsch53

Newbie
21 Juli 2024
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13
28
Eine Kritik, die eher systemisch ist: Warum gibt es überhaupt diese Aufteilung, die es früher nicht gab? Scheinbar wisst ihr, dass ihr eurer eigenen Security nicht trauen könnt, Frauen zu kontrollieren, was für sich schon eklatant ist.
Frauen finden es meist unangenehm, von fremden Männern abgetastet zu werden. Darüber hinaus gab es Fälle bei welchen
1. Der Secu seine Stellung ausgenutzt hatte
2. Brunhilde ihr Deo nicht mit reinnehmen durfte und dann auf die Schiene sexuelle Belästigung gegangen ist.

Nicht aufs WOA bezogen. Auch beim Fußball ist es so, dass nur gleichgeschlechlich kontrolliert
 
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Hirnschlacht

Moderator
14 Mai 2007
43.565
5.468
128
Oumpfgard
(P.S. Weil ich Schlimmes in Richtung Trans-/Queerfeindlichkeit aus diesem Forum erwarte, wolle ich es über das Feedbackformular senden. Aber das ist zeichenbeschränkt... Warum?)
Gibt es dafür einen speziellen Grund? Oder einfach die grundsätzliche Erwartung?

Ansonsten alles Punkte, die ich so weiter geben werde.
 

Revalon

THAT GUY
27 Apr. 2007
20.786
14.530
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33
Leverkusen
(Eine Kritik, die eher systemisch ist: Warum gibt es überhaupt diese Aufteilung, die es früher nicht gab? Scheinbar wisst ihr, dass ihr eurer eigenen Security nicht trauen könnt, Frauen zu kontrollieren, was für sich schon eklatant ist.)

Ich war zwar nur von 2007 bis 2017 (mit Pausen) in Wacken, aber in der Zeit wurden immer (mal vereinfacht gesagt) Frauen von Frauen und Männer von Männern abgetastet.
Da gab's zwar keine getrennten Schlangen, aber sobald man vorm Sicherheitspersonal stand wurden weibluch gelesene Personen zu den Kolleginnen weitergeschickt.

Hat auch nichts mit "der eigenen Security nicht trauen" zu tun, man reduziert einfach das Risiko, dass sich wer unwohl fühlt oder es zu Beschwerden kommt.

(P.S. Weil ich Schlimmes in Richtung Trans-/Queerfeindlichkeit aus diesem Forum erwarte, wolle ich es über das Feedbackformular senden. Aber das ist zeichenbeschränkt... Warum?)

Im Internet leider verständlich, hier brauchst du dir aber keine Sorgen machen.
Einzelne Fälle kann es immer geben, die meisten aktiven hier (inklusive unserem Moderatorenteam) würden da aber massiv gegen angehen.
 

xafyr

Newbie
11 Juni 2023
7
30
28
30
Gibt es dafür einen speziellen Grund? Oder einfach die grundsätzliche Erwartung?

Ansonsten alles Punkte, die ich so weiter geben werde.
Nichts Bestimmtes. Nur, wie du an andere Stelle selbst angemerkt hast, allgemeine Erfahrung im Internet, Sozial Media und öffentlichen Foren. Ich bin nicht lang und nicht sonderlich aktiv hier im Forum, sodass ich das schwer einschätzen kann/konnte.
 
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Quark

Der Beste
19 Juli 2004
107.214
7.415
170
Best, Nederland. Jetzt Belgien
Nichts Bestimmtes. Nur, wie du an andere Stelle selbst angemerkt hast, allgemeine Erfahrung im Internet, Sozial Media und öffentlichen Foren. Ich bin nicht lang und nicht sonderlich aktiv hier im Forum, sodass ich das schwer einschätzen kann/konnte.
Soziale (ahüm) Medien sind nicht immer sozial.
Hier wird sowas nicht toleriert. Hier ist jeder so, wie er will. Und das gilt auch für "sie"!
 
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Sullivan

W:O:A Metalhead
8 Jan. 2016
2.405
2.263
98
Sorry, aber das finde ich unabhängig von dem was vorgefallen ist ziemlich unverschämt.

Finde ich gar nicht mal. Wir hatten in den letzten Wochen ja genug Beispiele dafür, dass auch hier ziemlicher Mist abgelassen wurde. Es stimmt aber wahrscheinlich, dass dieses Forum im Schnitt etwas weniger anfällig ist, als andere.

Davon aber mal abgesehen: Wir haben hier doch schon oft genug erlebt, dass Sprüche als frauen- oder queerfeindlich und Meinungen als sexistisch oder rassistisch empfunden wurden, obwohl die vielleicht gar nicht so gemeint waren. Und manchmal waren sie es auch, aber die-/derjenige war sich dessen nicht bewusst.

Genau das Thema dieses Threads hier hatten wir vor ein paar Jahren schonmal, und da gibt es ein schönes Beispiel für das, was ich meine.

Die Threaderstellerin hatte von einem sexuellen Übergriff berichtet, und dann entwickelte sich das Thema seitenlang mal hierhin und mal dorthin, zwischendrin wurde das Eine oder Andere auch gerne mal ins Lächerliche gezogen, z.B. kamen beim Stichwort "metrosexuell" dann Sprüche über U-Bahnen und Warenhäuser. Auch die Problematik des Umgangs der Security mit trans Personen wurde angesprochen, und dabei kam ausgerechnet in diesem Thread, in dem einige Betroffene sich getraut haben, offen ihre Erfahrungen mit sexueller Belästigung auf dem Festival zu teilen, dann ein witzig gemeinter Spruch, dass man ja als Mann zu ner weiblichen Security gehen könne und sagen, man sei schwul... und danach noch die Frage, wo denn da die Belästigung sei.

Also erstens hatte derjenige nicht verstanden, dass es sexuelle Belästigung ist, wenn ein Mann zu ner weiblichen Secu geht und sich betatschen lassen will und sich auch noch ne dämliche Ausrede dafür ausdenkt. Zweitens ist es gerade in dem Thread maximal unpassend und für die betroffenen Personen zusätzlich belastend, sowas zu lesen.

Wie gesagt: Manchmal meint man etwas nicht böse, merkt aber gar nicht, wie die Tat oder Bemerkung von jemand anders empfunden wird oder dass sie eigentlich qeerfeindlich, rassistisch oder was auch immer ist. Passiert auch hier.
 

WOAnders

W:O:A Metalmaster
6 Juli 2016
10.257
8.097
128
Nichts Bestimmtes. Nur, wie du an andere Stelle selbst angemerkt hast, allgemeine Erfahrung im Internet, Sozial Media und öffentlichen Foren. Ich bin nicht lang und nicht sonderlich aktiv hier im Forum, sodass ich das schwer einschätzen kann/konnte.
Das mag man dir ja zu Gute halten aber so geht man doch nicht in eine sich anbahnende Diskussion.
Hier sind durchaus Leute mit ein wenig Grips und Lebenserfahrung die sich zu dem Thema in angemessener Form äußern können.
Ich zum Beispiel arbeite in einem Schwimmbad mit Saunaanlage.
Dort gibt es Überlegungen den äußerst gut besuchten Damensaunatag (ansonsten nur gemischt) abzuschaffen um sich nicht irgendwelcher Diskriminierungsvorwürfen auszusetzen, denn zur Zeit gehen wir tatsächlich nur nach äußeren Geschlechtsmerkmalen.
Unsere (körperlich) weibliche Kundschaft ist davon (mögliche Abschaffung) wenig begeistert und möchte gerne ihren behüteten Damentag behalten und das hat in meinen Augen auch eine Berechtigung. Einige unserer Damen möchten aufgrund von Krankheiten und Operationen nicht in die gemischte Sauna und würden wahrscheinlich nicht mehr kommen.
Ich weiß ehrlich nicht, wieviel Toleranz man da von unseren Kundinnen erwarten darf.

Mir ist also das Thema durchaus nicht ganz unbekannt.
 

Wolfenhein

W:O:A Metalhead
9 Dez. 2017
299
431
98
44
Ruhrgebiet
(P.S. Weil ich Schlimmes in Richtung Trans-/Queerfeindlichkeit aus diesem Forum erwarte, wolle ich es über das Feedbackformular senden. Aber das ist zeichenbeschränkt... Warum?)
Was die Trans-/Queerfeindlichkeit angeht, kann ich dich was das Wacken Forum angeht, beruhigen.
Einen sehr ähnlichen Treat gab es letztes Jahr auch und ein (mittlerweile ehemaliger Member) meinte dort dann seine dummen Witzchen zu reißen. Was dann dazu führte, dass die sehr aktiven Leute des Forums umgehend alle ihre sonstigen Streitigkeiten bei Seite geschoben haben und diesem Knilch sehr sehr deutlich machten, dass wir seinen verachtende Kackschei.e nicht tolerienen und er sich doch bitte mit seinem eigenen Knie kopolieren möge.
Das ist ja leider im Internet eine Seltenheit.

Und ich finde die Vorschläge die du gemacht hast, finde ich durchaus berechtigt. Grade die Duschsituation find ich für Transpersonen (ich mag das Wort nicht, find das klingt so nach Beamtendeutsch) sehr schwierig.
Ach muss die Security dahingehend stärker sensibilisiert werden. Vor allem weil sich das WoA ja Toleranz auf die Fahnen geschrieben hat.
Ich hoffe ihr hattet dennoch ein tolles Festival