Thor Steinar auf Wacken?

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friedrichssen

Newbie
9 Jan. 2013
25
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48
Tatsächlich ist hier konkret die Rede von rechten Bands.
Ich werd mal nachfragen, wie genau diese Regel ausgelegt wird.
Auf dem Ticket steht auch "Shirts von rechten Bands, kommerzielle, politische oder religiöse Gegenstände aller Art, einschließlich Banner, Schilder, Symbole oder Flugblätter jeglicher Art"...

Ist nun die Frage, ob diese Marke unter Symbolik laufen würde.

Hi,
das alte TS-Logo wurde gerichtlich eben wegen dieser Symbolik Verboten (siehe Wiki-Link in meinem ersten Beitrag), der Staat Norwegen versucht (oder hat versucht) gegen die Fahne auf den Kleidungsstücken vorzugehen.


@ all: mir ging es in diesem Thread nicht um das Problem extremer Gesinnung in unserer Gesellschaft, Schuldkultur,... da kann selbst Wacken nix machen *g*

mir gehts nur darum, dass ich keinen Bock auf Thor Steinar auf meinem Lieblingsfestival habe.
Und DA kann Wacken sehr wohl was machen.

Viele Grüße
friedrichssen
 

friedrichssen

Newbie
9 Jan. 2013
25
1
48
...Als Veranstalter kann man sich aber sehr wohl dafür entscheiden, dass man solch einen Stand nicht zulässt und beim offenen Tragen solcher Klamotten Hausverbot erteilt. Das geht schließlich auch bei Konzerten. Der Veranstalter übt schließlich das Hausrecht aus. Dazu braucht man kein Gericht und kein Gesetz. ;)

Genau,
von diesem Hausrecht macht in genau diesem Fall der Bundestag einige Landtage, Fußballstadien, Universitäten bereits Gebrauch.
Mal wird konkret die Marke TS in der Hausordnung (also unser Festival-ABC) angesprochen oder um keine gerichtliche Auseinandersetzung mit Mediatex zu provozieren wie bei der Uni Greifswald geschickt umschrieben:

„Untersagt werden insbesondere die Verwendung von Kennzeichen mit verfassungswidrigen, rassistischen, fremdenfeindlichen, gewaltverherrlichenden oder anderen menschenverachtenden Inhalten. Ebenfalls untersagt werden Verhaltensweisen, die geeignet sind, diesbezügliche Missverständnisse hervorzurufen.“ Zitat Hausordnung Uni Greifswald Paragraf 5, Absatz 4
 

Ararath

W:O:A Metalhead
31 Mai 2009
572
0
61
Schlimm genug, das versucht wird, UNS genau das immer wieder einzutrichtern. Und schlimm genug, dass man genau damit bewirkt, dass sich Jugendliche angenervt fühlen und schon aus Protest in eine extreme Richtung gehen.

Also ich bekenne mich: ich bin nicht schuld und das ganze Gelaber darum geht mir auf den Sack !

Also ich war zwar auch angenervt davon, aber ich habe mich dann einfach irgendwann in einer jugendlichen Selbstfindungsphase nicht als "Deutscher" gefühlt.
Ansonsten bringt es nicht viel, nur einen einzelnen Satz von mir zu kommentieren. Denn man macht es sich zu einfach, wenn man sich nur die Rosinen rauspickt. ;)

Anders ausgedrückt:

Alasdair MacIntyre schrieb:
Man is... essentially a story-telling animal. That means I can only answer the question "what am I to do?" [or "who am I"] If I can answer the prior question of "what story or what stories do I find myself a part"

Der Mensch ist... ein Geschichten erzählendes Tier. Dies bedeutet, dass ich nur die Frage beantworten kann "was soll ich tun" [bzw. "wer bin ich?"], wenn ich die vorherige Frage beantworte "in welcher Geschichte oder welchen Geschichten nehme ich Teil".

Und die deutsche Geschichte / das deutsche Selbstverständnis funktioniert eben nur durch die Erinnerung an der zweiten Weltkrieg sowie die Verbrechen die begangen wurden; was dann imho zu einem Schuldgefühl führt (erscheint jedenfalls plausibel und kann meinetwegen indirekt sein. ^^ Wer dies nicht so sieht, mag bitte eine ausführliche Begründung liefern. Ich versuche dann auf die einzelnen Punkte einzugehen.)

PS: Ich würde dann noch dieses Video empfehlen: http://www.youtube.com/watch?v=iOotE9_OGGs , falls jemand mehr Interesse an dem Thema haben sollte. :D

edit:

@ all: mir ging es in diesem Thread nicht um das Problem extremer Gesinnung in unserer Gesellschaft, Schuldkultur,... da kann selbst Wacken nix machen *g*

Viele Grüße
friedrichssen

Willkommen im Wacken-Forum. :D
 
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Quark

Der Beste
19 Juli 2004
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Also ich war zwar auch angenervt davon, aber ich habe mich dann einfach irgendwann in einer jugendlichen Selbstfindungsphase nicht als "Deutscher" gefühlt.
Ansonsten bringt es nicht viel, nur einen einzelnen Satz von mir zu kommentieren. Denn man macht es sich zu einfach, wenn man sich nur die Rosinen rauspickt. ;)

Anders ausgedrückt:



Und die deutsche Geschichte / das deutsche Selbstverständnis funktioniert eben nur durch die Erinnerung an der zweiten Weltkrieg sowie die Verbrechen die begangen wurden; was dann imho zu einem Schuldgefühl führt (erscheint jedenfalls plausibel und kann meinetwegen indirekt sein. ^^ Wer dies nicht so sieht, mag bitte eine ausführliche Begründung liefern. Ich versuche dann auf die einzelnen Punkte einzugehen.)

PS: Ich würde dann noch dieses Video empfehlen: http://www.youtube.com/watch?v=iOotE9_OGGs , falls jemand mehr Interesse an dem Thema haben sollte. :D

(...)

Frage: Wieso kann diese Nation dann, während eines WM/EM (ich mag kein Fussi) dann einen Nationalstolz haben? Nur weil es in eigenem Lande organisiert war?
Und pas op! Nichts dagegen! Aber man behauptete damals dass das das erste Mal wär das Deutschland stolz auf sichselbst war. Und das auch ÖFFENTLICH zeigte.
 

BeerGuy

W:O:A Metalhead
18 Juli 2008
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Ich wäre ja eher dafür, dass Leute mit GreenDay Shirts dem Festival verwiesen werden. :D

Wenn ich sowas lese kommt mir der Grünkohl vom Kaffee trinken hoch.
 

Wacken-Jasper

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Also wer diese Marke trägt wird dies in den meisten Fällen nicht tun, weil ihm die Sachen einfach gefallen. Es wird zwar auch solche Kunden da geben, aber die dürften ganz klar die Unterzahl stellen.

Dem entsprechend werden die Klamotten auch behandelt, soweit halt erkennbar. Einen Thors Hammer von Thor Steinar von einem vom Mittelaltermarkt um die Ecke zu unterscheiden ist natürlich eher schwierig. :D

In der ABC fehlt ein solcher Eintrag, einfach weil rechte Marken bislang nie ein Thema in Wacken waren, wenn dann waren es eben einige wenige Band-Shirts. Eventuell ergänzen wir hier den Eintrag noch.
 

Ararath

W:O:A Metalhead
31 Mai 2009
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Frage: Wieso kann diese Nation dann, während eines WM/EM (ich mag kein Fussi) dann einen Nationalstolz haben? Nur weil es in eigenem Lande organisiert war?
Und pas op! Nichts dagegen! Aber man behauptete damals dass das das erste Mal wär das Deutschland stolz auf sichselbst war. Und das auch ÖFFENTLICH zeigte.

Meine Einschätzung: Es war/ist einfach ein emotionales Gefühl, das durch viele verschiedene Medien befeuert wurde, damit man ganz viele Deutschland-Fahnen verkaufen kann. :ugly:
(Kleine Anekdote: Eine Bekannte von mir arbeitet bei einer Tankstelle und es werden zu WM/EM-Spielen sehr häufig auch belgische Fahnen "ausversehen" verkauft. :D)

Zum ernst der Sache: Die meisten konnten doch nicht mal sagen, worauf sie eigentlich im Moment denn genau stolz waren. Vielleicht auf die deutsche Nationalmannschaft... aber das sind ja bestimmte Südtiroler auch...

Übrigens: "Echte Fußball-Fans oder Patrioten" sprechen hierbei immer von einem "Party-Patriotismus". Man klatscht sich zwar die Farben ins Gesicht, entwickelt aber keine wirkliche "nationale oder patriotische Weltanschauung". D. h., der Nationalstolz beim Fußball hat etwas von "Brot und Spiele" und ist dazu noch sehr kurzlebig.
 
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Quark

Der Beste
19 Juli 2004
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Meine Einschätzung: Es war/ist einfach ein emotionales Gefühl, das durch viele verschiedene Medien befeuert wurde, damit man ganz viele Deutschland-Fahnen verkaufen kann. :ugly:
(Kleine Anekdote: Eine Bekannte von mir arbeitet bei einer Tankstelle und es werden zu WM/EM-Spielen sehr häufig auch belgische Fahnen "ausversehen" verkauft. :D)

Zum ernst der Sache: Die meisten konnten doch nicht mal sagen, worauf sie eigentlich im Moment denn genau stolz waren. Vielleicht auf die deutsche Nationalmannschaft... aber das sind ja bestimmte Südtiroler auch...

Übrigens: "Echte Fußball-Fans oder Patrioten" sprechen hierbei immer von einem "Party-Patriotismus". Man klatscht sich zwar die Farben ins Gesicht, entwickelt aber keine wirkliche "nationale oder patriotische Weltanschauung". D. h., der Nationalstolz beim Fußball hat etwas von "Brot und Spiele" und ist dazu noch sehr kurzlebig.

Ich kenne die Blödsinn in den Niederlanden. Aber das war eigentlich nicht so gemeint. Ich redete von dem WM/EM der in Deutschland organisiert wurde. (wie gesagt, ich weiss ma nicht ob's ''nen WM oder EM war, war aber nach 2000!)

Und: Ich hab keine Probleme mit Partiotismus, aber bei Nationalismus werd ich "kriegel". (~fühl ich mich unwohl).
 

MetallKopp

W:O:A Metalmaster
9 Aug. 2003
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Klostermoor
www.reaperzine.de
Ich kenne die Blödsinn in den Niederlanden. Aber das war eigentlich nicht so gemeint. Ich redete von dem WM/EM der in Deutschland organisiert wurde. (wie gesagt, ich weiss ma nicht ob's ''nen WM oder EM war, war aber nach 2000!)

Und: Ich hab keine Probleme mit Partiotismus, aber bei Nationalismus werd ich "kriegel". (~fühl ich mich unwohl).

Meinte Ararath auch. Gerade zur WM 2006 in Deutschland gab es zum ersten Mal wieder diesen "unglaublichen" Party-Patriotismus.
Das Event ließ sich auch unheimlich gut verkaufen: Ich habe selten einen Slogan gesehen, der patriotische Inhalte so gut vermittelt wie "Die Welt zu Gast bei Freunden".

Die Patrioten und Nationalisten ließen nach der WM aber die Fahnen nicht mehr draußen hängen. Die wurden wieder eingepackt. ;)
 
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Ararath

W:O:A Metalhead
31 Mai 2009
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Ich kenne die Blödsinn in den Niederlanden. Aber das war eigentlich nicht so gemeint. Ich redete von dem WM/EM der in Deutschland organisiert wurde. (wie gesagt, ich weiss ma nicht ob's ''nen WM oder EM war, war aber nach 2000!)

Und: Ich hab keine Probleme mit Partiotismus, aber bei Nationalismus werd ich "kriegel". (~fühl ich mich unwohl).

Hm. Wie gesagt, meiner Meinung nach gab es keinen "wirklichen Nationalstolz" bei der WM 2006...

Jürgen Gerhards und Michael Mutz 2010 schrieb:
Doch alle diejenigen, die ein durch Fußball ausgelöstes neues nationales Selbstbewusstsein befürchten, kann man beruhigen. Der Fußballpatriotismus der Deutschen bleibt weitgehend auf den Fußball selbst bezogen und färbt nur wenig auf den Nationalstolz ab. Vor allem verpufft er, wenn die Party vorbei ist. Das gilt selbst dann, wenn die Bedingungen für einen Transfer von Fußballstolz auf Nationalstolz überaus günstig sind, wie das bei der Weltmeisterschaft vor vier Jahren der Fall war: Die deutsche Mannschaft spielte ähnlich wie bei der jetzigen WM nicht nur erfolgreich, sondern auch forsch und offensiv und schön zum Zuschauen. Das Wetter spielte mit und die ganze Welt war mit dem die WM ausrichtenden Land mehr als zufrieden.

Und wie wirkte sich das Fußballsommermärchen auf das Nationalbewusstsein der Deutschen aus? Eine Auswertung einer repräsentativen Bevölkerungsumfrage, die vor, während und nach der WM 2006 durchgeführte wurde, gibt Auskunft auf diese Frage. Mit dem Verlauf der WM und dem Erfolg der deutschen Mannschaft stieg auch der Anteil derer, die sagten, sie seien stolz Deutsche zu sein; und kurz nach dem dramatischen Sieg im Viertelfinale gegen Argentinien erreichte der Wert den Höhepunkt.

Aber nur wenige Wochen später, die Mannschaften waren abgereist, die Zelte abgebaut und die Fähnchen entsorgt, senkte sich auch der Patriotismuspegel. Im August 2006 waren die Deutschen wieder so stolz auf sich selbst wie vor der WM. Nichts hatte sich verändert.

Ansonsten:

MetallKopp schrieb:
Meinte Ararath auch. Gerade zur WM 2006 in Deutschland gab es zum ersten Mal wieder diesen "unglaublichen" Party-Patriotismus.
Das Event ließ sich auch unheimlich gut verkaufen: Ich habe selten einen Slogan gesehen, der patriotische Inhalte so gut vermittelt wie "Die Welt zu Gast bei Freunden".

Die Patrioten und Nationalisten ließen nach der WM aber die Fahnen nicht mehr draußen hängen. Die wurden wieder eingepackt.

/sign
 

Nickolaus

W:O:A Metalhead
9 Aug. 2010
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Thor Steinar Klamotten kann man generell nicht verbieten, da sie nichts ideologisches direkt auf den Klamotten zeigen. Als Veranstalter kann man sich aber sehr wohl dafür entscheiden, dass man solch einen Stand nicht zulässt und beim offenen Tragen solcher Klamotten Hausverbot erteilt. Das geht schließlich auch bei Konzerten. Der Veranstalter übt schließlich das Hausrecht aus. Dazu braucht man kein Gericht und kein Gesetz. ;)

Das findet zwar alles seine Grenze im AGG aber die sind fürs Privatrecht so großzügig auszulegen, dass du vollkommen Recht hast.
Und ich als Veranstalter würde ebenfalls solche Marken verbieten. Jedenfalls ist das nur konsequent wenn man sich "Metalheads against Racism" auf die Fahnen schreibt.