Ich glaub die meisten hier machen einen Denkfehler.
Ihr glaubt alle, das die Firma ICS ein nettes keliens Unternehmen ist, das den Metallern einen Gefallen tun will und ein nettes Festival organisiert.
Ich denke das ist ein Irrtum.
Die Firma ICS ist eine GmbH und somit ein gewinnorientiertes Unternehmen, das sich auf die Ausrichtung eines Festivals konzentriert. Dabei wird sie alles nötige unternehmen, um die Löhne und Gehälter der Mitarbeiter zu verdienen und den Profit zu maximieren. Der "gewöhnliche Metaller" ist da nur Kunde, den es zu bedienen gilt. Wenn sich jetzt Mainstream Touris in Scharen auf dem Festival einfinden, dann wird eben deren Geld genommen...Sollten (und das ist ja noch nicht sicher) durch Maßnahmen an das Geld der Touris zu kommen die Metaller wegbleiben, so wird eben geschaut in wie weit das zu kompensieren ist. Evtl. wird das Programm und Line Up "stromlinienförmiger" um den Verlust zu kompensieren oder was weiss ich...aber ich glaube nicht das die Veranstalter sagen: "Ja, ihr habt recht, wir kümmern uns lieber um 20.000 Metaller als um 65.000 Normalos, scheiss was auf die Einnahmen von 45.000 zahlenden Gästen"
Durchaus richtig. Das kann man sicher so stehen lassen.
Nur finde ich, wie Wurstbrot schon sagte, dass dies einfach falsch kommuniziert wird.
Diese ganzen "Von Fans für Fans", "Das Festival ist der Headliner", "Das Festival wird nicht größer, wir bleiben Familiär" Sprüche, finde ich inzwischen mehr als albern und ich glaube nicht, dass die noch jemand glaubt.
Ok, klappern gehört zum Handwerk, und dass die sich nicht da hinstellen können und sagen "Boa habt ihr viel Kohle hier gelassen. Wir ham erst mal ne Woche gesoffen davon" ist auch klar. Aber irgendwie klingt vieles was die Veranstalter in Statements und auf der HP von sich geben schon derbe nach verarsche.
Wobei ich auch nicht mal sooo sicher bin, dass es bei der expandierung nur um Geld geht. Klar das wollen wir alle verdienen, und auch gerne reichlich davon, aber ich hab manchmal das Gefühl, den Veranstaltern geht es primär darum, sich einen Namen zu machen. Und zwar den des größten Metal Festivals der Welt. Und den Titel haben sie noch nicht, wenn ich mir die 180.000 Leute bei der Rock in Rio Show von Maiden 2001 ansehe...
Auch muss ich sagen, dass es sicherlich nicht mehr zu verhindern ist, dass Wacken weiter expandiert und sich weiter entwickelt (Siehe "Wacken rocks Brazil" in den News)
Ich für meinen Teil hatte das berühmte "Wacken Feeling" das letzte mal 2004.
Danach ging es bis 2007 kontinuierlich bergab.
Auf dem Erarthshaker 05 und 06 hatte ich wesentlich mehr spaß als im selben Jahr in Wacken, auf dem Graspop dieses Jahr fand ich alles wesentlich entspannter und angenehmer als in den letzten 3 Jahren in Wacken (und das obwohl da sowas um die 150.000 Leute rumlaufen sollen, was mir nicht so vorkam, und obwohl wir recht weit zum Festival Gelände laufen mussten weil wir vom Gelände keinen Plan hatten und zu weit hinten gecampt hatten) und selbst auf dem Magic Circle Festival, bei dem die mangelhafte Organisation ja übelst kritisiert wurde in den Wochen danach, hatten ich und meine Kollegen mehr fun als letztes und dieses Jahr in Wacken (ausser mir waren se alle noch mal in Wacken dieses Jahr)
Da kann die logische Konsequenz nur sein, dass ich nicht mehr hinfahre.
Ich habe letztes Jahr in Wacken fast die gesammten 4 Tage einen dauerhals geschoben, wegen diverser Sachen die mich übelst angekotzt haben.
Da ist es klar, dass es so für mich nicht weitergehen kann.
Natürlich tut´s mir auch irgendwie leid, weil ich auch viele schöne Sachen in Wacken erlebt habe, und als ich letzte Woche fast alleine hier zu hause gesessen habe, weil die meißten meiner Leute doch noch in Wacken waren, war ich schon ein bisschen wehmütig und viele schöne Erinnerungen wurden wach gerufen und ich hatte das Gefühl dass mir irgendwas fehlt.
Interessant war aber, das die meißten Erinnerungen aus der Zeit von 2004 und davor waren. Ich denke das spricht für sich.
Da bringt es leider gar nichts zu sagen "Ich komm nur wieder wenn´s wieder kleiner wird wie Damals, 2004", oder in machen fällen, 1997 usw.
Denn das wird nicht passieren. Also entweder man lebt damit, oder man zieht seine letzte Konsequenz aus der Sache und bleibt zu hause. Und zwar nicht weil man meint damit etwas gutes zu tun oder etwas zu bewegen, sondern weil das "Produkt Wacken Open Air" einfach nicht mehr dem entspricht, was man sich unter einem Festival vorstellt. Sad but true