Irwin zog Stachel selbst heraus
Nach dem Tod des als "Crocodile Hunter" bekannten Steve Irwin haben Polizei und Kollegen die Aufnahmen des Rochenangriffs ausgewertet. Das schockierende Video zeigt, dass der Australier auch im letzten Augenblick seines Lebens überaus geistesgegenwärtig war. Seinem Freund und Kollegen John Stainton zufolge befand Irwin sich direkt über dem Rochen, als dieser zustach. "Dann hat Steve den Stachel herausgezogen, und in der nächsten Minute war er tot", sagte Stainton. Auch die Polizei von Queensland hat sich die Videoaufnahmen angeschaut. Demnach habe es keine Anzeichen gegeben, dass Irwin den Rochen bedroht oder eingeschüchtert habe. Experten hatten zuvor spekuliert, dass das Tier Irwin tötete, weil es sich zwischen Kameramann und dem Filmemacher eingesperrt gefühlt haben könnte.
Auch Russel Crowe kondoliert
Stainton, der die beliebten TV-Shows mit dem Tierfilm-Star produzierte, sagte, dass Irwin einen derartigen Tod geahnt hatte. "Wir haben immer gesagt, wenn er jemals dran sein sollte, dann im Ozean", so der Freund. "An Land war er agil, dachte schnell und bewegte sich schnell. Aber im Ozean gibt es Dinge, die man nicht kontrollieren kann." Derweil sprachen zahlreiche australische Persönlichkeiten der Familie ihr Beileid aus, darunter Hollywood-Schauspieler und Irwin-Freund Russel Crowe. "Er war der Australier, der wir alle sein möchten. Ich werde ihn vermissen", gestand der Star aus «Gladiator» und «A Beautiful Mind». Steve Irwin, der in Australien als Nationalheld gilt, soll ein Staatsbegräbnis erhalten, falls die Familie zustimmt. Irwin hinterlässt seine Frau Terri und die beiden Kinder Bindi Sue (8) und Robert (2). Der 44-Jährige Australier war gestern für ein neues Film-Projekt am Great Barrier Reef schnorcheln, als sich das Unglück ereignete.
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"Stacheln wie ein Bajonett"
Die tragische Begegnung mit dem Meerestier kommentierten inzwischen bereits mehrere Kollegen Irwins. Der TV-Star habe sich mit den Dreharbeiten so nahe an Stachelrochen in höchste Gefahr begeben, sagte etwa der australische Naturfilmer David Ireland. "Sie haben einen oder zwei Stachel am Schwanz, die nicht nur von Gift umhüllt sind, sondern auch wie ein Bajonett wirken", erläuterte Ireland. "Es ist gefährlich, über einen Stachelrochen hinwegzuschwimmen", betonte auch ein Sprecher der Lebensrettungsgesellschaft von Queensland (SLSQ). Nach Angaben der Organisation gab es
seit 1969 in Australien 17 Tote durch Stiche von Stachelrochen. Der Meeresforscher Grant Willis aus Sydney sagte, dass die Tiere normalerweise nicht aggressiv seien: "Sie greifen nur dann an, wenn sie sich bedroht fühlen." Auch der Biologe Bryan Fry von der Universität Melbourne meinte: "Der Rochen hat nicht aus Aggression, sondern aus Angst zugestochen."