Und auch dieses Statement spricht Bände (nicht unbedingt FÜR Euch, Ihr grosses W:O:A Organisatoren Team !!!) :
Hallo Leute!
Da unser Entschluss, das Wacken Open Air 2003 nicht zu präsentieren, offenbar zu einigem Unverständnis geführt hat, wollen wir Euch kurz die wichtigsten Kritikpunkte (die wir im Oktober-Heft detailliert erklären werden) nennen:
- Viele Versprechen, die im letzten Jahr innerhalb der Hard Union-Meetings und folglich auch im Rock Hard abgegeben wurden, sind von den Wacken-Veranstaltern nicht eingehalten worden. Wir sind die "Schiedsrichter" der HU und haben in den letzten Jahren immer wieder "Gelbe Karten" verteilt. Jetzt war es an der Zeit für die Rote, wenn das HU-Motto "Festivals von Fans für Fans" nicht zu einem schlechten Witz verkommen soll.
- Es gab keine Besucher-Limitierung, wie im Vorfeld versprochen. Im Gegenteil: Es wurden wesentlich mehr Tickets als jemals zuvor verkauft. - Statt weniger Bands treten jedes Jahr mehr Bands auf, was zu erheblichen organisatorischen Problemen führt.
- Die sanitäre Situation hat sich (vor allem für die Frauen) nicht verbessert, sondern kontinuierlich verschlechtert.
- Die Preise sind nicht - wie versprochen - stabil geblieben, sondern deutlich angehoben worden (Parktickets, Essens- und Getränkepreise, Klos, Duschen etc.).
- Die Band-Verschiebungen im Billing haben größtenteils organisatorische Gründe, die wir nicht länger akzeptieren können.
- Auf das katastrophale Wetter (für das natürlich niemand etwas kann) wurde viel zu spät und zudem ungenügend reagiert. Jetzt sieht es so aus, als seien gewisse "Pannen" durch den Regen verursacht worden...
- Die Bühnen überlappen sich zum Teil soundtechnisch; die "W.E.T. Stage" (ohnehin ein verständliches Ärgernis für jede Band, die sich auf einen Open Air-Auftritt gefreut hatte) wurde immer noch nicht vernünftig ins Gelände integriert.
- Die Behandlung der Musiker (vor allem kleinerer Bands) hinter den Kulissen lässt zum Teil sehr zu wünschen übrig.
- Die Arbeitsbedingungen für das Personal sind in Wacken zum Teil mehr als unprofessionell. Daraus resultieren Chaos, schlechte Stimmung und Pannen.
Aus all diesen Punkten (die wir im Oktober-Heft noch weiter ausführen und belegen werden) ergibt sich der logische Vorwurf der "Abzockerei", den viele Wacken-BesucherInnen auch dem Rock Hard gegenüber machen, was wir durchaus nachvollziehen können. Leider ist unser organisatorischer Einfluss aber auf das Vermitteln einzelner Bands und unsere "Schiedsrichter-Funktion" (die wir hiermit wahrnehmen) beschränkt.
Mit anderen Worten: Rock Hard verdient an der Hard Union keinen müden Cent, wird aber als Image-Träger und Sprachrohr instrumentalisiert. Es werden Versprechungen über unser Heft und unsere Homepage gemacht, die sich im Endeffekt leider zu oft in Luft auflösen.
Wir wollen verhindern, dass das W:O:A (gerade weil es uns über die Jahre so sehr ans Herz gewachsen ist) zu einem Abzocker-Festival nach dem Vorbild bekannter Mega-Events verkommt. Deshalb ziehen wir die Notbremse und üben so maximalen Druck auf die Veranstalter aus - mit dem klaren Ziel, die Situation in den nächsten Jahren endlich spürbar zu verbessern.
Wir "stehlen" uns also nicht "aus der Verantwortung", wie uns manche LeserInnen vorwerfen, sondern nehmen sie - im Gegenteil - jetzt erst richtig wahr!
Dass uns einige W:O:A-Besucher diesen Schritt übel nehmen, mit Konsequenzen drohen und wir das Festival vielleicht sogar an die "Konkurrenz" verlieren, müssen wir dabei in Kauf nehmen. Trotzdem bleiben wir bei unserer Entscheidung, auch wenn sie uns beileibe nicht leicht gefallen ist, und ziehen die Grundidee der Hard Union durch!
Natürlich haben die W:O:A-Veranstalter die Möglichkeit, im Oktober-Heft zu allen Vorwürfen Stellung zu nehmen, und es wird auch Einblicke in die zukünftige Entwicklung des Festivals geben. Außerdem sei an dieser Stelle ausdrücklich betont, dass uns das W:O:A 2002 in musikalischer Hinsicht und vor allem, was das tolle Verhalten der Fans betrifft (das anhand der Umstände ganz sicher nicht selbstverständlich war!), genauso gut gefallen hat wie den meisten von Euch!
Götz Kühnemund
Und nun, die Herren und Damen ???