web.de schrieb:Berlin - Nach dem so genannten Ehrenmord an der Deutsch-Türkin Hatin Sürücü hat das Berliner Landgericht einen ihrer Brüder zu einer Jugendstrafe von neun Jahren und drei Monaten verurteilt.
Der zur Tatzeit 18-Jährige hat laut Urteil vom Donnerstag seine Schwester erschossen.
Nach Ansicht des Gerichtes stieß ihr westlicher Lebensstil in der Familie auf Ablehnung. Die beiden mitangeklagten älteren Brüder wurden freigesprochen. Ihnen konnte keine Tatbeteiligung nachgewiesen werden.
Dies sei ein ganz besonderer Mordfall gewesen, urteilten die Richter. Sürücü sei Opfer geworden, weil "sie ihr Leben lebte, so wie sie es für richtig hielt", sagte der Vorsitzende Richter Michael Degreif. Er sprach von einer "unfassbaren Dimension". Mit dem Strafmaß für den Todesschützen liegt das Gericht nur gering unter der Forderung der Staatsanwaltschaft, die neun Jahre und acht Monate Haft beantragt hatte. Für die beiden älteren Brüder hatte die Anklage lebenslange Haft gefordert.
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web.de schrieb:Hintergrund:
Fememord weil sie "wie eine Deutsche lebte": Nach dem Gewaltverbrechen hatten junge Türken an einer Schule in Berlin-Neukölln die Tat gebilligt, weil Hatun wie eine Deutsche gelebt habe. Dies sorgt wiederum für Schlagzeilen.
9 Jahre sind für sowas eigentlich ein Witz... aber angesichts der Tatsache, dass im Jugendstrafrecht 10 Jahre das Höchstmaß der Strafe ist, kann man dem Gericht keinen Vorwurf machen. Hier ist der Gesetzgeber gefragt.
Schade, dass man die Mittäter nicht dranbekommen hat.