Musikalische Erkenntnis(se) des Tages

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Warhellhammer

W:O:A Metalgod
13 Juli 2011
106.897
59.586
168
Q5 hätten wegen mir auch nicht unbedingt ein Comeback haben müssen...
Diese 3. Scheibe ist so ziemlich ihre langweiligste... :o
 

Doc Rock

Master of the Wind einer Dirne
27 Jan. 2011
16.109
10.202
130
Göttingen
Das ändert ja trotzdem nicht, dass wir fernab von elektronischer Musik verschiedene Definitionen von "handgemachter" Musik haben. Eine extrem schwer zu spielender Akkord/Riff ist halt ein extrem schwer zu spielender Akkord/Riff und diese technische Komponente ist ein Hauptgrund dafür, dass handgemachte Musik bei vielen quasi als die Königsdisziplin gilt. Wenn du jetzt nur das sampelst, was andere "eigenhändig" eingespielt haben, werden das die meisten nicht als handgemachte Musik sehen. Völlig egal, in welchem Genre, oder was dann später live damit gemacht wird! Und ich weiß nicht ob wir da auch auf der gleichen Seite sind, aber wir haben da zumindest verschiedene Sichtweisen.

Ich weiß das du nichts gegen elektronische Musik hast, aber auch wenn du dir einen Post-Rock Song aus fertigen Samples zusammen baust, ohne einen Akkord auf ner Gitarre spielen zu können, kannst du den live nach Stimmung durch Synthezizer, Loops und Effekte so viel verändern und anpassen wie du willst: Das da irgendwer groß von handgemachter Musik spricht, würde ich bezweifeln.

Mein Punkt ist einfach, dass "handgemacht" kein gutes Wort ist, um elektronische Musik von akkustischer abzugrenzen. Für manche gelten nur nichtelektronische Instrumente (Akkustikgitarren, Orchester) als "handgemacht". Die Generation meiner Eltern mussten sich dagegen wehren, dass die elektrischen, verzerrten Gitarren von Jimi Hendrix oder Keith Richards noch "handgemachte" Musik erzeugen. Demnach wäre keinerlei Metal "handgemacht". Klingt für uns heute merkwürdig, aber manchem Metal-Puristen ist schon ein Wah Wah-Pedal zu wenig "handgemacht", oder ein Keybord, selbst wenn live gespielt. Solche gibts ja hier im Forum auch. Bis zu live gespielten Loops und Effekten ist es da nur ein kleiner Schritt auf dem Kontinuum. Wo man die Grenze von "handgemacht" setzt ist da willkürlich, historisch nicht fix und vor allem stark vom eigenen Musikgeschmack abhängig.

Du hast mit der These begonnen, dass "handgemacht" kein Qualitätssiegel für Musik ist. Ich denke, Du wolltest damit sagen, dass auch elektronische Musik gut sein kann. Bei letzterem stimme ich Dir zu, bei ersterem aber eben nicht, und darauf beziehen sich meine ganzen Kommentare. Denn die Fähigkeit, ein Instrument meisterhaft zu beherrschen ermöglicht halt nicht nur, eine Komposition live 1:1 wiederzugeben oder Instrumentengewichse für Mucker a la Dream Theater zu betreiben, sondern eben auch jazzmäßig Stücke zu variieren und anzupassen. Und Bands, die das richtig gut beherrschen, schaffen einfach immer die unglaublichsten Live-Erlebnisse. Das sehe ganz sicher nicht nur ich so. Ich meine damit alles von den ausufernden Solos eines Angus Young oder Axel Rudi Pell bis zur kompletten Umarrangierung oder extatischen Ausdehnungen der Songs live (Type O, Nick Cave, Devil's Blood, oder z.B. Deine Lakeien, um mal was elektronisches zu nennen). Kann es sein, dass Du für Dich "handgemacht" auf Instrumentengewichse reduzierst? Das alleine würd mir tatsächlich auch nicht als Qualitätssiegel reichen.

Na das meine ich doch: Ich habe diesen Wortlaut da eben nicht gesehen. Also in der Assoziation. Ich habe den Satz von Hex auch gelesen und musste nicht an Freiwild denken. Und als ich deinen Satz gelesen habe, hab ich auch eher gedacht "Hä?"

Darauf können wir uns einigen. Hex' Kommentar hatte unabsichtlich eine humoristische Komponente, die ich herausgestellt habe, und Du hast dann den Witz nicht verstanden. Und dass ich ihn dann ausführlich erklären musste, hat natürlich noch nie einem Witz geholfen.

Hauptsache wir stimmen überein, dass "ehrlich" und "authentisch" grundsätzlich keine guten Worte sind, um Musik zu beschreiben. Ich bin jedenfalls jederzeit zu einer Diskussion bereit, dass Alestorm genauso ehrliche Texte haben wie Fäulnis. :D
 

Hex

W:O:A Metalgod
4 März 2004
248.216
68.380
158
Mein Punkt ist einfach, dass "handgemacht" kein gutes Wort ist, um elektronische Musik von akkustischer abzugrenzen. Für manche gelten nur nichtelektronische Instrumente (Akkustikgitarren, Orchester) als "handgemacht". Die Generation meiner Eltern mussten sich dagegen wehren, dass die elektrischen, verzerrten Gitarren von Jimi Hendrix oder Keith Richards noch "handgemachte" Musik erzeugen. Demnach wäre keinerlei Metal "handgemacht". Klingt für uns heute merkwürdig, aber manchem Metal-Puristen ist schon ein Wah Wah-Pedal zu wenig "handgemacht", oder ein Keybord, selbst wenn live gespielt. Solche gibts ja hier im Forum auch. Bis zu live gespielten Loops und Effekten ist es da nur ein kleiner Schritt auf dem Kontinuum. Wo man die Grenze von "handgemacht" setzt ist da willkürlich, historisch nicht fix und vor allem stark vom eigenen Musikgeschmack abhängig.

Du hast mit der These begonnen, dass "handgemacht" kein Qualitätssiegel für Musik ist. Ich denke, Du wolltest damit sagen, dass auch elektronische Musik gut sein kann. Bei letzterem stimme ich Dir zu, bei ersterem aber eben nicht, und darauf beziehen sich meine ganzen Kommentare. Denn die Fähigkeit, ein Instrument meisterhaft zu beherrschen ermöglicht halt nicht nur, eine Komposition live 1:1 wiederzugeben oder Instrumentengewichse für Mucker a la Dream Theater zu betreiben, sondern eben auch jazzmäßig Stücke zu variieren und anzupassen. Und Bands, die das richtig gut beherrschen, schaffen einfach immer die unglaublichsten Live-Erlebnisse. Das sehe ganz sicher nicht nur ich so. Ich meine damit alles von den ausufernden Solos eines Angus Young oder Axel Rudi Pell bis zur kompletten Umarrangierung oder extatischen Ausdehnungen der Songs live (Type O, Nick Cave, Devil's Blood, oder z.B. Deine Lakeien, um mal was elektronisches zu nennen). Kann es sein, dass Du für Dich "handgemacht" auf Instrumentengewichse reduzierst? Das alleine würd mir tatsächlich auch nicht als Qualitätssiegel reichen.



Darauf können wir uns einigen. Hex' Kommentar hatte unabsichtlich eine humoristische Komponente, die ich herausgestellt habe, und Du hast dann den Witz nicht verstanden. Und dass ich ihn dann ausführlich erklären musste, hat natürlich noch nie einem Witz geholfen.

Hauptsache wir stimmen überein, dass "ehrlich" und "authentisch" grundsätzlich keine guten Worte sind, um Musik zu beschreiben. Ich bin jedenfalls jederzeit zu einer Diskussion bereit, dass Alestorm genauso ehrliche Texte haben wie Fäulnis. :D
Dafür braucht es keine Diskussion. Was du da hergeleitet hast ist deine Sache. Ich werde diese Worte weiterhin gebrauchen, wann immer ich so empfinde in Bezug auf Musik. Damit ist das Thema für mich beendet. Kann eh nur den Kopf schütteln über diese "Diskussion".