Ich will in Wacken keine Kinder sehen.
Ich will mich nicht benehmen müssen, um ein gutes Vorbild zu sein. Denn die Verhaltensweise habe ich mir als verantwortungsbewusster Mensch und Vater angeeignet, mich gegenüber Kindern so zu verhalten, wie es auch von ihnen erwartet wird.
Ich will mich darauf verlassen können, dass bei einer für Erwachsene ausgelegten Veranstaltung auch wirklich keine Kinder zugelassen werden (oder dass wenigstens die meisten so vernünftig sind, von selbst ihre Kinder zu Hause zu lassen), und dass ich da eine knappe Woche lang nicht auf mein Verhalten achten muss. Da kann ich saufen, grölen, moshen Metal hören, laut sein.
Und das will ich bitte ohne dass mir Kinder dabei zugucken.
Außer dem Fakt, dass ich kein Vater bin, kann ich das zu 100% unterschreiben
Und für den TE:
Ja es gibt immer wieder Leute, die ihre Kinder mitbringen. Ist aber eher die Ausnahme.
Bei der Größe des Festivals muss man vorallem damit rechnen, dass man mal ungewollt getrennt wird. Wenn man dem Jungen also zutraut sich alleine auf der (gesamten!) Fläche (Camping und Festivalarea) zurechtzufinden und das Camp auf eigene Faust ohne psychisches Drama wieder zu finden, würde ich sagen, kann man ihn mitnehmen. Ich denke aber, dass das mit 11 Jahren wohl eher nicht der Fall sein wird. Gerade so eine riesige Menschenmenge und so viele Fremde, laute Menschen, die sich seltsam verhalten, wirken ja im Normalfall eher abschreckend.
2012 hatten wir im Nachbarcamp auch eine Mutti, die ihre (schon!) 14-Jährige Tochter mit hatte. Endergebnis war, dass beide am Weinen waren, weil sie sich auf dem Weg ins Infield an der Security-Kontrolle verloren hatten. (Tochter wurde durchgelassen, Mutter nicht, weil sie einen Gegenstand bei sich hatte, den sie wegbringen sollte)
Die Mutter hat sich anschließend tierisch über die Security aufgeregt, dass sie sie nichtmal zu ihrer Tochter gelassen haben um sie wieder mitzunehmen etc. Ich dachte mir: Selbst Schuld.
Bei so einer riesigen Menge kann man keine Ausnahmen machen und nicht auf jeden gesondert Rücksicht nehmen.
Du schriebst auch vom Mera Luna und dass es da ja etwas problematischer wäre, wegen den "Verkleidungen", die die da tragen. Mir wäre es lieber mein Kind würde n Typen sehen, der sich mit Kunstblut vollgeschmiert hat und ich könnte meinem Kind erklären was das ist und wieso er das macht (und das Kind würde vlt mit ihm reden können und merken, dass er ein normaler Mensch eben mit einem "Kostüm" wie an Karneval ist) als dass es einen volltrunkenen, nackten Typen sieht... Ja wie soll ich das nem Kind erklären?
Alkohol ist böse und zieht Menschen aus?
Auf dem Amphi-Festival in Köln, gab es sogar Programm für Kinder und wenn ich mich richtig erinnere auch einen Spielplatz. Da hat man auch viele kleinere Kinder gesehen (fast alle mit Gehörschutz in der Nähe der Bühnen
).
Ich würde mein Kind eher zu nem Gothic-Festival wie Mera oder Amphi mitnehmen... Als nach Wacken
Es ist für Kinder einfach eine Stufe zu krass würde ich behaupten. Man muss auch an Sachen denken, die man als Erwachsener einfach hinnimmt und verkraftet, für das Kind aber echte Herausforderungen darstellen kann. Alleine schon das Beispiel Wetter mit Staub und Sand: Die Kinder sind noch kleiner und das Gesicht noch näher am Boden. Wenn es so staubig wird wie letztes Jahr oder 2010, wird das Kind denke ich eher weinen als alles andere und das zurecht. Selbst ich fand das ja schon schrecklich teilweise wie viel Staub man in den Augen und vorallem in der Nase hatte. Gerade wenn Kinder diesbezüglich noch keine Erfahrungen haben, fühlt es sich ja noch schlimmer an.
Vielleicht hilft das ja das etwas mehr einzuschätzen, auch ab von meiner persönlichen Meinung?