Donnerstag, 3. Juni 2004
"Blinder" Autofahrer geblitzt
Augen auf im Straßenverkehr
Einem angeblich blinden Spanier kommt seine Angeberei über eine waghalsige Autofahrt möglicherweise teuer zu stehen. Der 55- Jährige hatte damit geprahlt, als erster Blinder in einer Radarkontrolle der Polizei mit einer Geschwindigkeit 154 Stundenkilometern geblitzt worden zu sein. Die Versicherung, die dem Mann wegen des Verlusts des Augenlichts zuvor eine Entschädigung von 540.000 Euro gezahlt hatte, verklagte ihn wegen Betrugs, nachdem mehrere Gazetten die Geschichte veröffentlicht hatten.
Wer mit einem solchen Tempo über eine Landstrasse presche, könne nicht gänzlich erblindet sein, argumentierte das Unternehmen. Dem Raser war nach einem Motorradunfall Blindheit auf beiden Augen attestiert worden. Er wies den Vorwurf des Betrugs zurück. Er habe die Strecke , auf der er geblitzt worden war, wie seine Westentasche gekannt. Obendrein hätte seine Frau ihn als Beifahrerin dirigiert.
Ein Gericht in Barcelona muss nun aufgrund von Expertengutachten entscheiden, ob der Mann tatsächlich blind ist oder ob er sich die Entschädigung unlauter erworben hat.