Ein Arzt wird niemals an erster Stelle sagen "Gut, wenn Du SOOO depressiv bist, dann hier, nimmt die rote Kapsel". (Und wenn, dann gehört der Arzt sofort mit Berufsverbot belegt!)
Geht ja nicht nur um Depressionen.
Und selbst wenn, wenn ein Mensch leidet, dann leidet er.
Und wenn man dieses Leid nicht lindern kann, dann kann man es nicht lindern.
Mit welchem Recht sollte man nun die einen Menschen dazu verdonnern dürfen, mit ihrem Leid leben zu müssen, während man anderen einen Ausweg bietet?
Spannend wird auch noch die Frage, wie man das ganze regulieren will.
Eine Wartezeit von z.B. mindestens 30 Tagen von Anfrage des Patienten bis zur Ausgabe des Mittels wurde vorgeschlagen, damit die Leute auf jeden Fall Zeit haben, sich eventuell umzuentscheiden.
Ist schwierig, zum einen bestraft man damit Menschen, die sich erst lange Gedanken darüber machen gegenüber Leuten, die schon deutlich früher anfragen.
Zum anderen gibt es Menschen, die diese 30 Tage gar nicht haben, oder sich in diesen schon übermäßig quälen müssen.
Da gibt's einige Fragen, die noch geklärt werden müssen, und bei denen ich mir auch wirklich nicht sicher bin, wie ich dazu stehe, aber nach der Gerichtsentscheidung müsste meiner Ansicht nach tatsächlich jedem Menschen diese Möglichkeit offen stehen.
Denn wie schon gesagt, wer wirklich sterben will, der schafft es mindestens bis zum Versuch. Und wenn der scheitert und derjenige bleibende Schäden davonträgt, oder er - von Erfolg unanuängig - andere schädigt, ist das dann wirklich besser, als ihn einfach direkt die Möglichkeit zu geben, sich auf sichere Weise das Leben zu nehmen?