Hirnschlacht
Moderator
Nein das ist dein Versuch die Aussage im Nachinein zu verbiegen. Sie hat nicht gesagt es gäbe keine homogene deutsche Kultur.
Und die Intention der Linken bei Argumentationen in der Richtung sind auch relativ eindeutig. Niemand muss sich in Deutschland anpassen es gibt eh keine Kultur und wenn dann ist sie sicher nicht erhaltenswert oder dem was die Migranten mitbringen vorzuziehen.
Dieser Intention war auch bei ihr vorhanden und derart offensichtlich dass Gauland sie zurecht scharf kritisiert hat.
Wie ich schon desöfteren hier im Forum klargestellt habe der Tod des Westens (aber nur einer der Faktoren) durch fehlendes Selbstbewusstein und der jahrzehntelangen Aushöhlung durch eine selbstzerstörerische Ideologie.
Daraus zieht die AfD ihre Kraft und wird es auch weiter tun.
Das ist kein Verbiegen, hast du je den ganzen Beitrag von ihr gelesen, oder überhaupt von dem Zusammengang gewusst?
https://causa.tagesspiegel.de/gesel...r-verkommt-zum-klischee-des-deutschseins.html
Es ging dabei sehr wohl darum, ob es eine Leitkultur gibt. Das war überhaupt erst der Grund für den Kommentar. Und sie hat nicht explizit das Wort "homogen" benutzt, aber genau das ist es, was eine sogenannte einheitliche Leitkultur sein müsste. Sie müsste etwas sein, womit sich jeder Deutsche identifizieren kann. Diesen spezifisch deutschen Konsens wirst du aber nicht finden. Genau das ist auch die Aussage ihres Textes. Das hat Gauland vermutlich auch verstanden, aber er hat es dementsprechend aufgebauscht und einen Skandal draus gemacht, den all diejenigen die scheinbar eine Deutsche Leitkultur aus irgendeinem Grund nötig haben. Ansonsten hat es niemanden interessiert. Warum auch? Sie hat Recht! Du kannst genauso wenig eine spezifisch deutsche Leitkultur benennen, wie sonst irgendjemand. Natürlich gibt es Eigenschaften die man als Klischee den Deutschen zuschreibt, aber es ist eben nur das: Ein Klischee. Wenn jedes verdammte Klischee wahr wäre, wären wir alle dicke biersaufende, bayrische Proleten, die stets überpünktlich, humorlos und gute Ingenieure sind. Super! Wir können froh sein, dass es nicht so ist! Und das war ihre Aussage. Das jede Debatte darüber im lächerlichen landet. Und darum ist auch deine Wikipedia-Liste ziemlich unbrauchbar für diese Diskussion. Was will ein Migrant mit tollen deutschen Bauwerken, Dichtungen und Musikstücken? Bauwerke, Dichtungen und Musikstücke, von denen ein Großteil unserer tollen Patrioten garantiert auch nicht den leisesten Schimmer hat. Oder kannst du irgendwie annähernd Wagners Gesamtwerk beurteilen und warum es so bedeutungsvoll für die klassische Musik ist? Kannst du den Wandel von Goethes Texten, nach seinem Zusammentreffen mit dem jungen Schiller erklären? Oder warum die Fenster von Kathedralen plötzlich gigantisch waren, anstatt klein? Oder kommen wir etwas in die neuere Zeit. Hast du eine Ahnung, warum es dieses komische Fraunhofer Institut gibt und nach wem es benannt ist? Oder etwas populär-gesellschaftliches: Hast du irgendeine Ahnung was wirklich berühmte deutsche Filme sind und hast du je einen davon gesehen? Und ich meine jetzt nicht das Boot.
Das sind alles bedeutende deutsche Errungenschaften und die haben alle keinerlei Relevanz für irgendeine "deutsche Leitkultur". Die kann man entdecken, wenn man sich für die Geschichte dieses Landes interessiert, aber das war es dann auch schon.
Und hör mit diesem Tod des Westens Unsinn auf. Das ist fast schon jämmerlich. Unsere Bevölkerung steht kurz vor der Besiedlung von anderen Planeten und es gibt tatsächlich noch Kleingeister die in kleinen Nationen denken. Wir stehen kurz davor so etwas wie eine wahrhaftige künstliche Intelligenz zu entwickeln und du hast Angst vorm Tod des Westens? Oder das unsere ach so wichtige Kultur sich verändert? Das tut sie eh. Genau wie Sprache. Mit jeder Generation verändert sich Sprache und Kultur ein bisschen. Das ist normal. In 200 - 300 Jahren wird es vielleicht erste Kriege mit dem Mars geben, weil die ihre Unabhängigkeit wollen. Vielleicht müssen wir schon in 50 Jahren unsere Definition von Leben überdenken, weil Roboter anfangen ihre Freiheit einzufordern. Das ist jetzt noch Science-Fiction, aber das waren Raketen und Raumstationen auch. Manchmal verstehe ich es nur wirklich nicht, wie man bei so unglaublichen Möglichkeiten immer noch so auf den Erhalt von irgendwelchen Kulturen pochen kann. Wie es einem so wichtig sein kann und man so dran hängt? Wäre es ein Historiker, okay...aber ansonsten? Solange jeder seine eigenen Rituale behalten kann, kann es einem doch wohl völlig Gleichgültig sein, ob das Ritual jetzt zu einer angeblichen Leitkultur oder einer eventuellen sterbenden westlichen Kultur gehört.