Google Earth entlarvt Hakenkreuz-Brunnen
31. Juli 2006
Google Earth entlarvt
Hakenkreuz-Brunnen
Richtig erkennbar ist nur aus der Luft, was den Brunnen im Zentrum der belgischen Kleinstadt Maasmechelen zum Thema macht: Entworfen und erbaut wurde er nämlich exakt in Form eines Hakenkreuzes - und das erst im Jahr 1979, lange, nachdem die Zeit des Nationalsozialismus beendet war.
Internet-User hatten die pikante Form mit Hilfe der Luftbilder auf Google Earth entdeckt und ihre Beobachtung öffentlich gemacht - und die Stadt reagierte schnell: Man werde den Brunnen umgehend umbauen, so die Zeitung "Het Laatste Nieuws", aus Angst, die Stadt werde sonst in Verruf geraten.
"Kein Monopol auf das Hakenkreuz"
27 Jahre lang war das allerdings kein Thema - und das, obwohl zumindest die Gemeinde vor dem Bau Pläne gesehen haben muss, auf denen die Form klar erkennbar gewesen sein dürfte. Robert Tachelet verteidigt sein Werk noch heute. Er sei "kein Nazi und ich bin stolz auf den Brunnen. Die Deutschen haben kein Monopol auf das Hakenkreuz - es ist ein altes Symbol für den Sonnengott."
Richtig ist zwar, dass das Kreuz vor der Nazizeit häufig benutzt und allgemein als Glückssymbol gewertet wurde. So finden sich die Symbole unter anderem auch im Fußboden der Kathedrale von Amiens oder im Palais de la Portein Paris. Doch gilt das Swastika seit der Nazi-Zeit vor allem als das Symbol des Nationalsozialismus, was den Brunnen zu einer pikanten Angelegenheit macht.
Bei Google Earth fallen immer wieder solche Kreuze auf: Erst im vergangenen Jahr wurde in Florida eine Kreuzung in der markanten Form entdeckt. Immer noch gesucht wird dagegen ein sagenumwobenes Anwesen in der Nähe der irischen Hauptstadt Dublin: Auch das Haus soll in Hakenkreuz-Form erbaut worden sein, von Deutschen, die sich hier niedergelassen hatten.
In Maasmechelen weiß man unterdessen schon, welche Form der Brunnen nun erhalten soll: Die eines Kleeblatts - ein Glückssymbol und politisch völlig unverdächtig.
(N24.de, Netzeitung)