Tomatentöter
W:O:A Metalgod
http://www.nn-online.de/artikel.asp?art=506892&kat=10Drei Tage feiern, tanzen, trinken
48 000 bei „Rock im Park“ — Schwerer Unfall — Droht Strafe wegen Lautstärke?
Rund 48 000 Besucher ließen es bei „Rock im Park“ richtig krachen. Die Anwohner im Nibelungenviertel trugen’s nicht immer mit Fassung, dass „Metallica“ und Co. heuer quasi vor der Haustür spielten. Weil „Depeche Mode“ zu laut war, drohen dem Konzertveranstalter „Argo“ mehrere Tausend Euro Strafe. Überschattet wurde das Festival von einem Unfall, bei dem ein Fan fast ums Leben gekommen wäre.
Lassen sich die Besucher auf das neue Gelände ein? Diese Frage hat Argo umgetrieben. Sie taten’s! Der lauschige Luitpoldhain, der zeitweise zur Liegewiese mutierte, kam gut an bei den Fans. „Wir sind sehr zufrieden“, meint Norbert Link von Argo. Ginge es nach ihm, würde das Provisorium „Luitpoldhain“ zur Dauerlösung.
Doch die Stadt hat laut Link signalisiert, dass sich das Festival nur ausnahmsweise auf dem „Filetstück Luitpoldhain“ breit machen darf. „Wir würden deshalb gern an die alten Orte zurückkehren.“ Ins Stadion oder aufs Zeppelinfeld? Das ist noch unklar.
Die WM ist schuld, dass „Rock im Park“ umziehen musste. Eine Nebenwirkung: Viele Besucher stöhnten über die längeren Wege. Argo lässt diese Kritik nicht gelten. Im Vergleich zum Parallelfestival „Rock am Ring“ in der Eifel sei „Rock im Park“ ein „eingefriedeter Kinderspielplatz“. Auch die Klagen, dass es mit der Beschilderung nicht zum Besten stand, schmettert der Veranstalter ab: „Wir sind das am besten ausgeschilderte Festival Deutschlands.“
Sicher ist zumindest dieses: „Rock im Park“ und das von Marek Lieberberg veranstaltete Festival „Rock am Ring“ mit 80 000 Gästen bleiben die Nummer eins in Deutschland — ungeachtet dessen, dass die Besucherzahl in Nürnberg knapp hinter den Erwartungen geblieben ist. „Wir haben mit über 50 000 gerechnet. Das haben wir zu unserem Bedauern nicht erreicht.“
Immer wieder erstaunlich: Obwohl sich fast 50 000 mit reichlich Alkohol intus auf dem Gelände tummelten, gab es so gut wie keine Auseinandersetzungen. Die Polizei musste zwar einige Besucher aus fremden Gärten holen, ansonsten zog Dietmar Neugebauer, Vize-Einsatzleiter der Polizei, eine positive Bilanz. Auch die Mehrheit der Anwohner trug „Rock im Park“ mit Fassung. „Wir hatten so gut wie keine Beschwerden“, fährt Neugebauer fort. Von Ausnahmen abgesehen: Einige Nürnberger ärgerten sich über die Lautstärke bei „Depeche Mode“. Messungen ergaben, dass der Grenzwert überschritten wurde. Ob Argo ein so genanntes Zwangsgeld zahlen muss, ist noch nicht raus.
Ein Unfall trübte die Festivalstimmung. Ein 24-Jähriger wurde von einem Auto erfasst, als er die Münchener Straße überqueren wollte. Laut Neugebauer ist er nicht mehr in Lebensgefahr. Überdies mussten Verstauchungen, Schürfwunden, Prellungen verarztet werden. Die Feuerwehr wurde in der Nacht zum Pfingstmontag 20 Mal alarmiert: Müll, Campingmöbel und ein Klo brannten. (S. 15, 18 u. 19)
SABINE STOLL
Depeche Mode zu laut und deswegen wohl ne Strafe? Hehehe, selber Schuld wenn man schlechte Musik so laut macht