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MetallKopp

W:O:A Metalmaster
9 Aug. 2003
23.047
759
130
Klostermoor
www.reaperzine.de
Die Mehrheit und zwar von dir, indem du ihre Angelegenheiten zur Nichtigkeit erklärst.
Es wollen ja beide etwas. Das was die einen wollen scheint für dich aber ganz egal zu sein.
So klingt es jedenfalls...

Ähm. Mit genau welcher Begründung wiegt denn das persönliche Recht der Mehrheit schwerer als das Recht der Einzelnen? Es geht doch um eine Rechteabwägung.
Auch wenn ich immer noch der Meinung bin, dass die Mehrheit keine Rechte abgeben muss.

Nein, die Mehrheit soll hier entrechtet werden, weil sie einer anderen Gruppe jegliches Recht nimmt. (Das soll hier keine erneute Diskussion über Tiere werden, es soll einfach das Prinzip verdeutlichen.)
Durch die allgemeine Bezeichnung als Schüler oder Studenten oder Professoren verliert aber niemand sein Recht auf irgendwas!

Es ist schon klar, dass die Beschwerde über die im Genus männliche Sammelbezeichnung eine recht kleinliche Befindlichkeit ist. Ich kann es aber verstehen, wenn es Leute gibt, die nicht nur eine geschlechtliche Fußnote sein wollen. Warum sollte mensch einfach so hinnehmen müssen, dass das etwas zwingend unveränderliches ist, was außerdem als Recht der Mehrheit unveräußerlich ist?

Nein sind sie nicht, da kein Empfänger eine Nachricht decodieren muss.
Wenn ich aufhöre Fleisch zu essen, oder nur noch schwarze Kleidung trage, betrifft das soweit erstmal niemand anderen, wenn ich aber Anfange statt "schwarz", "Fleisch" zu sagen und statt "Fleisch". "Kleidung" und statt "Kleidung", "Professorin" so wird mich meine Umgebung nicht verstehen, wenn ich ihr von der Veränderung berichte. Selbst wenn ich vorher im Internet verkünde, was ich tue, wird das nicht funktionieren.

Das ist jetzt doch etwas überzeichnet dargestellt.
Sprachliche Veränderungen müssen doch irgendwo irgendwann ihren Ausgangspunkt haben. Da wird auch irgendjemand irgendetwas Neues gemacht und das zumindest einem eingeschränkten Personenkreis erklärt haben.

Trotzdem muss jeder dabei erstmal umdenken. Und du sprichst ja immer von Denkanstößen die gesetzt werden sollen. Genau diese tollen Denkanstöße können aber auch nach hinten losgehen...

Was kann denn jetzt konkret dabei nach hinten losgehen? Es wird schon nicht der Untergang des Abendlandes sein...

Die Zahl von 98% ist lange nicht mehr aktuell. Nach einer kurzen Recherche konnte man sehen, das es vor allen Dingen eins gibt: Zig verschiedene Zahlen.
Eines haben sie jedoch gemeinsam: Sie bessern sich.
Sicher ist es eine Schande, aber gerade im Vergleich zur restlichen europäischen Wirtschaft ist der Trend für Frauen in Führungspositionen wachsend.

Richtig, sie bessern sich. Ich weiß auch nicht, ob 98% jetzt zutreffen, aber es gibt immer noch ein allzu deutliches Übergewicht. Und leider belegt bei der Besserung gerade Deutschland einen der letzten Plätze.
Ich erkenne da, wie gesagt, gewisse Parallelen: Denn die Widerstände und Diskussionen um die Öffnung von Spitzenpositionen und solche einfachen sprachlichen Dinge gleichen sich schon ziemlich.

Das du dir da Gedanken machst, weiß ich selber, allerdings sagst du einerseits man sollte vielleicht mal darüber nachdenken bequeme Gewohnheiten zu ändern, wenn es dann aber konkret um deine eigenen ging, warst du zumindest laut deiner letzten Aussage nicht dazu bereit, eigenen Gewohnheiten zu ändern, weil du es als nicht nötig erachtet hast.
Darum auch die Anspielung, weil dann aber die nicht extra erwähnte Hervorhebung von einer "Schülerin", "Studentin", oder "Professorin" für dich so schlimm zu sein scheint, dass du deshalb sogar "Mensch" statt "man" schreibst...
Es ging um diesen gigantischen Kontrast von Wichtigkeit.

Richtig. Wir haben uns an anderer Stelle breit darüber unterhalten. Ich konnte auch nicht wirklich nachhaltig begründen, warum ich beim Konsum von Tierfleisch keine Reue spüre. Das verwirrt mich selbst etwas. In Folge dessen kann ich auch nichts grundlegend falsches an Tierfleischkonsum erkennen. In Maßen. Massentierhaltung und industrielle Massenschlachtung, da waren wir uns einig, sind etwas schlechtes. Insofern ist zumindest dieser Teil nicht diskussionswürdig, weil da keine Diskrepanz besteht.

Dass ich meine Sprachgewohnheiten umstellen will, ist einerseits für mich viel leichter umzusetzen als eine Umstellung der Ernährungsgewohnheiten, weshalb ich es von gestern auf heute einfach mal so kann. Deswegen ist es auch nicht das Problem. Du sagtest selbst, dass diese Ernährung nicht immer einfach ist.
Und genau deshalb argumentiere ich gegen diese landläufige Meinung, weil ich nicht verstehe, was so schlimm oder schwer sein soll. Die Vehemenz, mit der ich argumentiere, ist der Vehemenz des Widerstands dagegen angepasst. Gegen etwas, das ich selbst zum Teil oder ganz unterstütze, argumentiere ich logischerweise nicht heftig, und es ist auch nicht nötig, sich selbst ständig um etwas zu vergewissern, über das mensch sich sowieso einig ist.
 

MetallKopp

W:O:A Metalmaster
9 Aug. 2003
23.047
759
130
Klostermoor
www.reaperzine.de
Das mag ja für die Vorstände von Großkonzernen gelten,
aber in Industriebetrieben findet man, zumindest im Bereich Fertigung, eigentlich nur selten genug Frauen um die mittlere und obere Führungsebene auch nur annähernd gleichmässig zu besetzen.
Nicht das sie per se für die Jobs ungeeignet wären, aber wenn ich in vier Ausbildungsjahrgängen mit jeweils 8 - 12 Azubis gerade mal ein "Weibchen" finde (und das obwohl ALLE weiblichen Bewerber eingestellt wurden) sieht's mit dem Nachwuchs an dieser Front halt eher mau aus.

Ausserdem haben Quotenregelungen den kleinen Nachteil das dann sowohl Gleichgestellte als auch Untergebene regelrecht zwangsläufig die Qualifikation anzweifeln würden.
Selbst wenn eine Person nachweislich für den Posten geeignet und qualifiziert ist wäre man ständig mit dem Stigma "Der/Die hat den Posten ja nur wegen..." behaftet.

Hmja. Richtig. Das waren die Zahlen von den Vorständen. Ich kenne eine Formulierung einer Dienstvorschrift, die besagt, dass, wenn ein Mann und eine Frau "gleiche Eignung, Leistung und Befähigung" haben, ein Posten von einer Frau besetzt werden muss.
Eignung, Leistung und Befähigung sind dabei ganz klipp und klar durch Qualifikationsnachweise und Zeugnisse oder Beurteilungen zu belegen.
Die Vorschrift gilt übrigens auch anders herum, wenn es mehr Frauen als Männer in entsprechenden Posten gibt. Da gibt's allgemein nur nicht so oft. :D

Was die technischen Laufbahnen angeht....tja. Da geht's wieder in die Tiefe. Da müssen wir uns die Frage stellen, woran es denn liegt, dass Frauen die technischen Berufe weniger angehen. Ist das wirklich ein genetisch bedingter Interessenunterschied, oder eine natürlich geringere Begabung für technische Zusammenhänge? Glaube ich nicht.
Ich glaube vielmehr, das hängt zusammen mit einer Kombination aus rollentypischer Erziehung, rollentypischer Sozialisation, Karriereeinschränkungen durch Elternhaus oder Umfeld und eingeschränkter Zugang zu technischen Bildungseinrichtungen.
Einiges davon wiegt heute nicht mehr so schwer, aber wir dürfen nicht vergessen, dass sich die Akzeptanz von Frauen in den technischen Berufen überhaupt erst in den letzten paar Jahrzehnten allmählich entwickelt hat.

Ich glaube übrigens nicht, dass eine komplett genderneutrale Erziehung am besten ist. Das würde imho nicht funktionieren. Aber wir dürfen uns auch nicht wundern, wenn Mädchen bei der flächendeckenden Bombardierung mit Barbiepuppen und Germany's Next Topmodel-Rollenvorbildern eher weniger ausgeprägtes Interesse für Technik entwickeln.
 

Hirnschlacht

Moderator
14 Mai 2007
43.639
5.560
128
Oumpfgard
Ähm. Mit genau welcher Begründung wiegt denn das persönliche Recht der Mehrheit schwerer als das Recht der Einzelnen? Es geht doch um eine Rechteabwägung.
Auch wenn ich immer noch der Meinung bin, dass die Mehrheit keine Rechte abgeben muss.

Das ist der Punkt. In diesem Fall muss nämlich niemand irgendwelche Rechte abgeben. Darum ist ja bereits die Thematisierung so unsinnig.

Es ist schon klar, dass die Beschwerde über die im Genus männliche Sammelbezeichnung eine recht kleinliche Befindlichkeit ist. Ich kann es aber verstehen, wenn es Leute gibt, die nicht nur eine geschlechtliche Fußnote sein wollen. Warum sollte mensch einfach so hinnehmen müssen, dass das etwas zwingend unveränderliches ist, was außerdem als Recht der Mehrheit unveräußerlich ist?

Joa...verstehen kann man das vielleicht sogar, aber das ganze als ernstzunehmendes Problem sehen, welches unbedingt geändert werden müsse...
Nein.

Das ist jetzt doch etwas überzeichnet dargestellt.
Sprachliche Veränderungen müssen doch irgendwo irgendwann ihren Ausgangspunkt haben. Da wird auch irgendjemand irgendetwas Neues gemacht und das zumindest einem eingeschränkten Personenkreis erklärt haben.

Nein ganz und gar nicht.
Wenn ich von allen Studentinnen spreche weiß nun mal keiner ob man dabei nun die weiblichen meint, oder alle.
Wenn man von allen Studenten spricht hat jeder automatisch sowohl männliche, als auch weibliche im Kopf.

Naja, nehmen wir zum Beispiel "googeln", oder "twittern", "posten". Die Begriffe haben sich schnell durchgesetzt und etabliert, wobei "Fahrgastbetreuer", "Facility Manager", oder "Hair Stylisten" nie durchgekommen sind. Das ist ein Schaffner, ein Hausmeister und ein Friseur...

Was kann denn jetzt konkret dabei nach hinten losgehen? Es wird schon nicht der Untergang des Abendlandes sein...

Naja, wenn diese tolle Idee mehrere Unis auch so klasse finden, haben wir irgendwann nur wieder ein Durcheinander und noch mehr Bürokratie.

Richtig, sie bessern sich. Ich weiß auch nicht, ob 98% jetzt zutreffen, aber es gibt immer noch ein allzu deutliches Übergewicht. Und leider belegt bei der Besserung gerade Deutschland einen der letzten Plätze.
Ich erkenne da, wie gesagt, gewisse Parallelen: Denn die Widerstände und Diskussionen um die Öffnung von Spitzenpositionen und solche einfachen sprachlichen Dinge gleichen sich schon ziemlich.

Wenn es sich bessert, ist es doch gut...
Wo ist dann das Problem?

Richtig. Wir haben uns an anderer Stelle breit darüber unterhalten. Ich konnte auch nicht wirklich nachhaltig begründen, warum ich beim Konsum von Tierfleisch keine Reue spüre. Das verwirrt mich selbst etwas. In Folge dessen kann ich auch nichts grundlegend falsches an Tierfleischkonsum erkennen. In Maßen. Massentierhaltung und industrielle Massenschlachtung, da waren wir uns einig, sind etwas schlechtes. Insofern ist zumindest dieser Teil nicht diskussionswürdig, weil da keine Diskrepanz besteht.

Dass ich meine Sprachgewohnheiten umstellen will, ist einerseits für mich viel leichter umzusetzen als eine Umstellung der Ernährungsgewohnheiten, weshalb ich es von gestern auf heute einfach mal so kann. Deswegen ist es auch nicht das Problem. Du sagtest selbst, dass diese Ernährung nicht immer einfach ist.
Und genau deshalb argumentiere ich gegen diese landläufige Meinung, weil ich nicht verstehe, was so schlimm oder schwer sein soll. Die Vehemenz, mit der ich argumentiere, ist der Vehemenz des Widerstands dagegen angepasst. Gegen etwas, das ich selbst zum Teil oder ganz unterstütze, argumentiere ich logischerweise nicht heftig, und es ist auch nicht nötig, sich selbst ständig um etwas zu vergewissern, über das mensch sich sowieso einig ist.

Das es dich verwirrt sollte doch eigentlich schon ein Indikator dafür sein, dass du es nicht als ganz richtig empfindest. Klingt zumindest danach.
 

Guardian of Silence

W:O:A Metalmaster
29 Dez. 2011
13.058
228
118
28
Tom Kyle
Naja, nehmen wir zum Beispiel "googeln", oder "twittern", "posten". Die Begriffe haben sich schnell durchgesetzt und etabliert, wobei "Fahrgastbetreuer", "Facility Manager", oder "Hair Stylisten" nie durchgekommen sind. Das ist ein Schaffner, ein Hausmeister und ein Friseur...

Ja, aber diese Worte gab es ja schon, wohin gegen das "googeln" erst mit Google groß wurde (bzw mit dessen Konkurrenz-Vorgängern, aber WIRKLICH groß erst mit Google). Ähnlich mit all diesen Internetwörtern.
 

papilio_niger

W:O:A Metalmaster
23 Dez. 2008
18.025
21
83
the big M town
Ja, aber diese Worte gab es ja schon, wohin gegen das "googeln" erst mit Google groß wurde (bzw mit dessen Konkurrenz-Vorgängern, aber WIRKLICH groß erst mit Google). Ähnlich mit all diesen Internetwörtern.

wie sollte denn googeln ohne Google groß werden?
gabs doch wohl davor garnicht.
Hatte ja vorher keiner zehn sexdezilliarden Informationen im Angebot :o :p
 

MetallKopp

W:O:A Metalmaster
9 Aug. 2003
23.047
759
130
Klostermoor
www.reaperzine.de
Das ist der Punkt. In diesem Fall muss nämlich niemand irgendwelche Rechte abgeben. Darum ist ja bereits die Thematisierung so unsinnig.

Nur weil es nicht direkt um Rechte geht, ist es doch nicht gleich unsinnig. Weil das weibliche Geschlecht solcherart Rechte noch nie inne hatte, können sie übrigens auch nichts abgeben.

Joa...verstehen kann man das vielleicht sogar, aber das ganze als ernstzunehmendes Problem sehen, welches unbedingt geändert werden müsse...
Nein.

Nochmal: ich habe die Einführung geschlechtsneutraler Sprache nicht explizit gefordert, sondern einen Vorstoß einer Uni in deren ureigenstem Verantwortungsbereich unterstützt. Wir müssen nicht unbedingt "unsere Sprache säubern", sondern durch solche geistreichen Aktionen zum Nachdenken anregen.

Nein ganz und gar nicht.
Wenn ich von allen Studentinnen spreche weiß nun mal keiner ob man dabei nun die weiblichen meint, oder alle.
Wenn man von allen Studenten spricht hat jeder automatisch sowohl männliche, als auch weibliche im Kopf.

Naja, nehmen wir zum Beispiel "googeln", oder "twittern", "posten". Die Begriffe haben sich schnell durchgesetzt und etabliert, wobei "Fahrgastbetreuer", "Facility Manager", oder "Hair Stylisten" nie durchgekommen sind. Das ist ein Schaffner, ein Hausmeister und ein Friseur...

Ja, das haben wir dabei im Kopf. Aber nur aufgrund von Gewohnheiten und ständiger Wiederholung. Vielleicht wird sich genderneutrale Sprache nie durchsetzen. Aber wenn durch die Beschäftigung damit nur eine geringfügig höhere Sensibilität für das Thema Gleichberechtigung erreicht wird, haben wir schon was geschafft.

Naja, wenn diese tolle Idee mehrere Unis auch so klasse finden, haben wir irgendwann nur wieder ein Durcheinander und noch mehr Bürokratie.

Ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass das so ein großes Problem sein soll. Das klingt mir zu sehr nach Standard-Abwiegelung einer als unbequem empfundenen Neuerung.

Wenn es sich bessert, ist es doch gut...
Wo ist dann das Problem?

...dass es sich nur aufgrund von massivem Druck bessert, und nicht von selbst.

Das es dich verwirrt sollte doch eigentlich schon ein Indikator dafür sein, dass du es nicht als ganz richtig empfindest. Klingt zumindest danach.

Ja. Ich habe auch einige Zeit gebraucht, um mir über mein Verhältnis zur Kirche klar zu werden. Dauert. Ist jetzt hier aber nicht Thema.