Geschiedene bringen weniger auf die Waage
Frauen nehmen laut der Studie nach und nach die Ernährungsweise ihres Partners an.
"Männer sind eigentlich schlecht für Frauen", ist David Haslam überzeugt. Mit einer neuen Studie will der britische Mediziner belegen, dass für die Gewichtszunahme bei Frauen zu einem Gutteil deren Partner verantwortlich sind.
Die Studie wurde von der renommierten Fachzeitschrift "The Lancet" publiziert. Auch verteidigt der Autor seine gewagte These. Die Forschung zeige eindeutig, dass Frauen zunehmen, sobald sie mit Männern zusammenziehen, sagte er gegenüber der BBC.
Portionen werden "männlich"
Demnach wirken Männer indirekt auf die Linie ihrer Partner: Die Partnerschaft ändert den Lebensstil der Frauen und der geänderte Lebensstil verändert die Figur. Das fängt etwa beim gemeinsamen Essen an. Gemeinsam zu essen bedeute auch, mehr zu essen, so Haslam.
Das Abendessen zu zweit sei eine "soziale Angelegenheit". Damit würden die meisten Frauen mehr und "extravaganter" essen, ist der Mediziner überzeugt. Noch dazu würden sie die Größe ihrer Portionen nach und nach an den - größeren - Appetit der Männer anpassen.
Einkaufslisten ändern sich
Je länger eine Beziehung dauere, desto mehr sei auch die Einkaufsliste vom Geschmack der Männer geprägt, ist Haslam außerdem überzeugt: Früchte und Gemüse würden dann zusehends von Alkohol sowie kalorienreichen Nahrungsmitteln und einer generell "maßlosen" Ernährungsweise verdrängt.
Auch essen Paare häufiger auswärts, ist Haslam überzeugt. Frauen mit Partnern seien außerdem seltener in Fitnessstudios anzutreffen. Schließlich wirkt sich auch die Familienplanung auf das Gewicht aus, egal, ob man Kinder bekommt oder nicht.
Faktoren addieren sich
Wiederholte Schwangerschaften würden ebenso wie die Verhütung mit der Pille für Gewichtszunahme sorgen, betont Haslam und fügt hinzu: "Jeder einzelne Faktor für Gewichtszunahme ist ernst genug, aber alle zusammengenommen können eine signifikante Gewichtszunahme ergeben."
Mit seinen Thesen steht Haslam nicht allein da: Schon bisher gab es etwa Studien, in denen das Gewicht von Verheirateten und Geschiedenen verglichen wurde. Dabei brachten die Geschiedenen weniger auf die Waage als die Verheirateten.
Der goldene Mittelweg
Zugleich weist der Mediziner darauf hin, dass Beziehungen auch durchaus positive Folgen für die Gesundheit hätten. Das Beste sei daher, wenn Paare ihren Lebenswandel gemeinsam analysieren - und allenfalls gemeinsam ändern, rät er.