Hellfest 2024

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Blake

Schnucki
5 Aug. 2014
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Rheinhessen
Hab ich gelesen. Mir würde jetzt aber kein Beispiel im Metal Bereich einfallen. Keine Ahnung, was da bei Beyoncé ablief.

Auf jeden Fall können wir uns da nicht wehren. Selbst Wacken bucht Live Nation Headliner (Slioknot).
Und wenn ich ne Band sehen will, ist es mir auch egal, über wen die promotet werden.
Ich glaube im Metal ist das zumindest in Deutschland noch kein Thema.
Keine Ahnung wie das bei den großen Live Nations Bands in Deutschland aussieht.
Gibt es da einen exklusiven Ticketmaster VVK?

Ticketmaster hat in Deutschland kein Monopol, durch Eventim ist man nichtmals Marktführer. Zudem gibt es viele andere Ticketanbieter, von daher ist das Thema in Deutschland bisher wohl (noch) selten aufgetreten.

Gibt es schon Fälle in Deutschland?

Noch nicht. Dafür haben wir Deutschland mit cts Eventim ganz andere Probleme.
 
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Philbee

W:O:A Metalmaster
1 Feb. 2016
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Krötis Kissen
Hab ich gelesen. Mir würde jetzt aber kein Beispiel im Metal Bereich einfallen. Keine Ahnung, was da bei Beyoncé ablief.

Auf jeden Fall können wir uns da nicht wehren. Selbst Wacken bucht Live Nation Headliner (Slioknot).
Und wenn ich ne Band sehen will, ist es mir auch egal, über wen die promotet werden.

Aber ist das nicht dann ein Problem, dass es egal ist wer promoted, Hauptsache Meddl loide! ;) :o
 

Philbee

W:O:A Metalmaster
1 Feb. 2016
21.627
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Krötis Kissen
Genau mein Humor :o

Im Artikel:
"Obwohl Taylor Swift erst im nächsten Sommer nach Deutschland kommt, hielt der über CTS Eventim vollzogene Vorverkauf schon im Juli die Fans in Atem.
Gut drei Wochen bevor der Verkauf starten sollte, mussten sie sich registrieren, ohne Garantie auf eine tatsächliche Kaufmöglichkeit oder Informationen über die Eintrittspreise"

Was muss man machen, um den Artikel zu lesen? Sich registrieren...

Also ich kann den lesen. Ohne paywall. Wenn du mit Werbung lesen akzeptierst.
 

Philbee

W:O:A Metalmaster
1 Feb. 2016
21.627
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128
Krötis Kissen
Ich hatte garkeine Auswahlmöglichkeit, weiß auch nicht, wann ich mal auf FAZ-gewesen war, wo mir die Frage gestellt wurde :ugly:

Obwohl Taylor Swift erst im nächsten Sommer nach Deutschland kommt, hielt der über CTS Eventim vollzogene Vorverkauf schon im Juli die Fans in Atem. Gut drei Wochen bevor der Verkauf starten sollte, mussten sie sich registrieren, ohne Garantie auf eine tatsächliche Kaufmöglichkeit oder Informationen über die Eintrittspreise. Trotz Preisen von bis zu 240 Euro je Ticket, VIP-Angebote außen vor gelassen, war der Ansturm riesig – und der Frust unter Fans ohne Ticket groß.

Ärger bekam auch Eventim ab, und das nicht zum ersten Mal. Europas größter Veranstaltungs- und Ticketingkonzern steht seit Langem immer wieder in der Kritik. Zum einen wegen seiner Marktmacht. „Das Unternehmen hat bei der Ticketvermarktung Marktanteile von mehr als 60 Prozent und ist damit als marktbeherrschend einzustufen“, sagt Daniel Zimmer, Professor für Kartell- und Wettbewerbsrecht an der Uni Bonn. Der Ticketverkauf ist jedoch nur ein Teil des Geschäftsmodells. „Hinzu kommt, dass die Firma ihre Macht systematisch auf andere Marktstufen ausgedehnt hat: Sie agiert einerseits auch selbst als Veranstalter und wird damit zum Konkurrenten ihrer eigenen Vertragspartner, andererseits kontrolliert sie wichtige Event-Locations wie die Lanxess-Arena in Köln und die Berliner Waldbühne.“



Längst kommt so hierzulande kaum jemand mehr an Eventim vorbei. Im vergangenen Jahr erwirtschaftete das Unternehmen einen Umsatz von gut 1,9 Milliarden Euro – eine Steigerung von 33 Prozent im Vergleich zum bisherigen Rekordjahr 2019. Der Großteil davon entfiel auf das Segment Live Entertainment (gut 1,4 Milliarden Euro). Hier hält Eventim die Mehrheit an 34 Veranstaltern in 15 Ländern. Unter diesen sind der Veranstalter der Festivals „Hurricane“ und „Southside“ (FKP Scorpio) oder der Veranstalter von „Rock am Ring“ und auch die „All Artists Agency“. Der Rest des Umsatzes ergibt sich aus dem Ticketing-Geschäft, das im Gegensatz zu umsatzstarken, aber eben auch teuren Veranstaltungen für Gewinn-(Ebitda-)Margen von mehr als 40 Prozent steht.


„Eventim ist eine Plattform, die auf der einen Seite Künstler und Veranstalter und auf der anderen Seite zahlende Konzertbesucher zusammenführt“, sagt Jurist Zimmer. Bei dieser Art von Plattform gebe es sogenannte Netzwerkeffekte. „Je mehr Künstler eine Plattform unter Vertrag hat, desto erfolgreicher wird sie auf der anderen Marktseite, bei den Käufern der Karten.“ Dies gelte auch umgekehrt – je mehr Kunden bei einer Plattform kaufen, desto attraktiver ist diese für die Künstler, so Zimmer. Die marktbeherrschende Stellung Eventims resultiere also aus den grundsätzlichen Funktionsprinzipien von Plattformen: „Erfolg führt also zu weiterem Erfolg, am Ende der Entwicklung kann ein Monopol stehen.“

Im Juli hat der Bundestag eine Verschärfung des Kartellrechts beschlossen, die die Befugnisse des Bundeskartellamts erweitert. „Wenn das Amt bei der Untersuchung einer Branche eine erhebliche und fortwährende Störung des Wettbewerbs feststellt, kann es eine Reihe von Maßnahmen ergreifen“, sagt Zimmer. Es könne im äußersten Fall Unternehmen dazu verpflichten, Anteile oder Vermögen zu veräußern, „wenn zu erwarten ist, dass dies zur Beseitigung oder Linderung der Wettbewerbsstörung führt“.


Es gebe zwar nach wie vor Wettbewerb im Markt. Das in den USA führende Unternehmen Ticketmaster – Teil des weltgrößten Live-Entertainment-Konzerns Live Nation , der wie Eventim auch als Veranstalter und Betreiber von Veranstaltungsorten fungiert und ebenfalls immer wieder in der Kritik steht – vertreibe zunehmend auch Karten in Europa. Dieser Wettbewerb führe jedoch nicht zu sinkenden Ticketpreisen. „Im Gegenteil: Die Entwicklung der Ticketpreise hat in den letzten Jahren nur eine Richtung gekannt: nach oben“, so der Jurist. Die Preise machen freilich nicht die Ticketplattformen, sondern die Künstler in Absprache mit ihren Teams und den Veranstaltern.

In der jüngsten Vergangenheit liege der Anstieg vor allem an Mehrkosten für die Veranstalter, die über höhere Ticketpreise refinanziert werden müssten, sagt Johannes Everke, Geschäftsführer des Bundesverbands der Konzert- und Veranstaltungswirtschaft (BDKV). „Preistreiber sind derzeit besonders Personal- und Technikkosten, Energiepreise, Honorare oder auch die Inflation selbst.“ Gerade bei Superstars geht der Trend seit Jahren obendrein hin zu immer aufwendigeren Konzerten, die sich viele teuer bezahlen lassen, etwa mit dem Anbieten von VIP-Paketen – zumal die Nachfrage für Konzerte der Topstars in der Regel das Angebot weit übersteigt.

Das Kartellamt hat sich in der Vergangenheit mehrfach mit Eventim befasst und unter anderem Exklusivvereinbarungen mit Veranstaltern und Vorverkaufsstellen untersagt. Kurz zuvor, im November 2017, stoppte die Behörde auch die geplante Übernahme der Agentur der Fantastischen Vier, Four Artists. Ein Fall, der damit nicht beendet sein sollte, da in der Folge ein Großteil der Four-Artists-Beschäftigten zur neu gegründeten „All Artists Agency“ wechselten. Es sei aus wettbewerbsrechtlicher Sicht „ärgerlich“, dass Eventim das Verbot des Bundeskartellamts von 2017 zum Kauf der Agentur offenbar unterlaufen habe, sagt Zimmer. Dennoch habe Eventim „aber keine solch große gesamtwirtschaftliche Bedeutung, dass das Kartellamt sein neues Waffenarsenal ausgerechnet hier zum Einsatz bringen würde“, schätzt der Jurist.


Neben kartellrechtlichen Bedenken versuchen aktuell viele Verbraucher, zivilrechtliche Ansprüche gegen Eventim geltend zu machen. Der Verbraucherzentrale Bundesverband (VZBV) registrierte vielfach Kritik von Fans über unvollständige Erstattungen für Vorverkaufskarten, wenn Veranstaltungen abgesagt worden sind. Die Verbraucherzentrale hat daher im Februar eine Musterfeststellungsklage gegen Eventim erhoben, der sich bisher mehr als 3700 Verbraucher angeschlossen haben. Aus Sicht des VZBV „muss Eventim Verbraucherinnen und Verbrauchern den vollständigen Ticketpreis erstatten – und das wollen wir mit der Klage erreichen“, sagt Patrick Langer, Referent im Team Musterfeststellungsklage.


Wird eine Veranstaltung abgesagt, beauftrage der jeweilige Veranstalter Eventim oft mit der Rückabwicklung des Ticketkaufs, so Langer weiter. Dem VZBV lägen E-Mails vor, in denen Eventim, auf die offenen Beträge bei der Rückerstattung angesprochen, geantwortet hätte: „Im Falle einer Veranstaltungsabsage oder -verlegung erstatten wir den Ticketpreis, exklusive der Gebühren. Bei den Gebühren handelt es sich um Entgelte für Leistungen, die bereits durch den Veranstalter und durch Eventim erbracht wurden.“ Wie sich diese Gebühren zusammensetzen, sei „im Detail unklar“, so Langer. „Auch der Höhe nach ist keine klare Linie erkennbar, etwa im Sinne eines bestimmten Prozentsatzes.“ Tendenziell sei aber der einbehaltene Betrag umso höher, je höher der Ticketpreis war. Eine Eventim-Sprecherin bezeichnet die Klage des VZBV auf Anfrage als „offensichtlich unbegründet“. Man werde sich „gegen diese verteidigen und ihre Zurückweisung durch das zuständige Gericht beantragen“. CTS Eventim stehe im vollen Einklang mit Recht und Gesetz. Dies sei, „speziell mit Blick auf die hier in Rede stehende Frage von Erstattungen bei Absagen oder Verlegungen“, bereits höchstinstanzlich vom Bundesgerichtshof entschieden worden.

Dass Fans jedoch bereit sind, diese Summen für Tickets zu zahlen, könnte für die kartellrechtliche Einschätzung des Unternehmens wichtig sein. „Bei der Beurteilung könnte auch eine Rolle spielen, dass diejenigen, die das Kartellrecht gemeinhin zu schützen versucht – die Verbraucher –, hier selbst zu ihrer misslichen Lage beitragen: Wer Hunderte von Euro für eine nicht gerade lebenswichtige Leistung – eine Konzertkarte – ausgibt, wirkt bereitwillig an der eigenen Ausbeutung mit“, so Jurist Zimmer. Sollten Ticketbesitzer ihre Taylor-Swift-Karte doch wieder abgeben wollen und über Eventims Fansale verkaufen, verdient der Konzern hier an Gebühren freilich noch einmal mit.


Sehen Sie es als Geschenk an :o
 
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Stalker

W:O:A Metalmaster
14 Aug. 2015
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8.421
118

Obwohl Taylor Swift erst im nächsten Sommer nach Deutschland kommt, hielt der über CTS Eventim vollzogene Vorverkauf schon im Juli die Fans in Atem. Gut drei Wochen bevor der Verkauf starten sollte, mussten sie sich registrieren, ohne Garantie auf eine tatsächliche Kaufmöglichkeit oder Informationen über die Eintrittspreise. Trotz Preisen von bis zu 240 Euro je Ticket, VIP-Angebote außen vor gelassen, war der Ansturm riesig – und der Frust unter Fans ohne Ticket groß.

Ärger bekam auch Eventim ab, und das nicht zum ersten Mal. Europas größter Veranstaltungs- und Ticketingkonzern steht seit Langem immer wieder in der Kritik. Zum einen wegen seiner Marktmacht. „Das Unternehmen hat bei der Ticketvermarktung Marktanteile von mehr als 60 Prozent und ist damit als marktbeherrschend einzustufen“, sagt Daniel Zimmer, Professor für Kartell- und Wettbewerbsrecht an der Uni Bonn. Der Ticketverkauf ist jedoch nur ein Teil des Geschäftsmodells. „Hinzu kommt, dass die Firma ihre Macht systematisch auf andere Marktstufen ausgedehnt hat: Sie agiert einerseits auch selbst als Veranstalter und wird damit zum Konkurrenten ihrer eigenen Vertragspartner, andererseits kontrolliert sie wichtige Event-Locations wie die Lanxess-Arena in Köln und die Berliner Waldbühne.“



Längst kommt so hierzulande kaum jemand mehr an Eventim vorbei. Im vergangenen Jahr erwirtschaftete das Unternehmen einen Umsatz von gut 1,9 Milliarden Euro – eine Steigerung von 33 Prozent im Vergleich zum bisherigen Rekordjahr 2019. Der Großteil davon entfiel auf das Segment Live Entertainment (gut 1,4 Milliarden Euro). Hier hält Eventim die Mehrheit an 34 Veranstaltern in 15 Ländern. Unter diesen sind der Veranstalter der Festivals „Hurricane“ und „Southside“ (FKP Scorpio) oder der Veranstalter von „Rock am Ring“ und auch die „All Artists Agency“. Der Rest des Umsatzes ergibt sich aus dem Ticketing-Geschäft, das im Gegensatz zu umsatzstarken, aber eben auch teuren Veranstaltungen für Gewinn-(Ebitda-)Margen von mehr als 40 Prozent steht.


„Eventim ist eine Plattform, die auf der einen Seite Künstler und Veranstalter und auf der anderen Seite zahlende Konzertbesucher zusammenführt“, sagt Jurist Zimmer. Bei dieser Art von Plattform gebe es sogenannte Netzwerkeffekte. „Je mehr Künstler eine Plattform unter Vertrag hat, desto erfolgreicher wird sie auf der anderen Marktseite, bei den Käufern der Karten.“ Dies gelte auch umgekehrt – je mehr Kunden bei einer Plattform kaufen, desto attraktiver ist diese für die Künstler, so Zimmer. Die marktbeherrschende Stellung Eventims resultiere also aus den grundsätzlichen Funktionsprinzipien von Plattformen: „Erfolg führt also zu weiterem Erfolg, am Ende der Entwicklung kann ein Monopol stehen.“

Im Juli hat der Bundestag eine Verschärfung des Kartellrechts beschlossen, die die Befugnisse des Bundeskartellamts erweitert. „Wenn das Amt bei der Untersuchung einer Branche eine erhebliche und fortwährende Störung des Wettbewerbs feststellt, kann es eine Reihe von Maßnahmen ergreifen“, sagt Zimmer. Es könne im äußersten Fall Unternehmen dazu verpflichten, Anteile oder Vermögen zu veräußern, „wenn zu erwarten ist, dass dies zur Beseitigung oder Linderung der Wettbewerbsstörung führt“.


Es gebe zwar nach wie vor Wettbewerb im Markt. Das in den USA führende Unternehmen Ticketmaster – Teil des weltgrößten Live-Entertainment-Konzerns Live Nation , der wie Eventim auch als Veranstalter und Betreiber von Veranstaltungsorten fungiert und ebenfalls immer wieder in der Kritik steht – vertreibe zunehmend auch Karten in Europa. Dieser Wettbewerb führe jedoch nicht zu sinkenden Ticketpreisen. „Im Gegenteil: Die Entwicklung der Ticketpreise hat in den letzten Jahren nur eine Richtung gekannt: nach oben“, so der Jurist. Die Preise machen freilich nicht die Ticketplattformen, sondern die Künstler in Absprache mit ihren Teams und den Veranstaltern.

In der jüngsten Vergangenheit liege der Anstieg vor allem an Mehrkosten für die Veranstalter, die über höhere Ticketpreise refinanziert werden müssten, sagt Johannes Everke, Geschäftsführer des Bundesverbands der Konzert- und Veranstaltungswirtschaft (BDKV). „Preistreiber sind derzeit besonders Personal- und Technikkosten, Energiepreise, Honorare oder auch die Inflation selbst.“ Gerade bei Superstars geht der Trend seit Jahren obendrein hin zu immer aufwendigeren Konzerten, die sich viele teuer bezahlen lassen, etwa mit dem Anbieten von VIP-Paketen – zumal die Nachfrage für Konzerte der Topstars in der Regel das Angebot weit übersteigt.

Das Kartellamt hat sich in der Vergangenheit mehrfach mit Eventim befasst und unter anderem Exklusivvereinbarungen mit Veranstaltern und Vorverkaufsstellen untersagt. Kurz zuvor, im November 2017, stoppte die Behörde auch die geplante Übernahme der Agentur der Fantastischen Vier, Four Artists. Ein Fall, der damit nicht beendet sein sollte, da in der Folge ein Großteil der Four-Artists-Beschäftigten zur neu gegründeten „All Artists Agency“ wechselten. Es sei aus wettbewerbsrechtlicher Sicht „ärgerlich“, dass Eventim das Verbot des Bundeskartellamts von 2017 zum Kauf der Agentur offenbar unterlaufen habe, sagt Zimmer. Dennoch habe Eventim „aber keine solch große gesamtwirtschaftliche Bedeutung, dass das Kartellamt sein neues Waffenarsenal ausgerechnet hier zum Einsatz bringen würde“, schätzt der Jurist.


Neben kartellrechtlichen Bedenken versuchen aktuell viele Verbraucher, zivilrechtliche Ansprüche gegen Eventim geltend zu machen. Der Verbraucherzentrale Bundesverband (VZBV) registrierte vielfach Kritik von Fans über unvollständige Erstattungen für Vorverkaufskarten, wenn Veranstaltungen abgesagt worden sind. Die Verbraucherzentrale hat daher im Februar eine Musterfeststellungsklage gegen Eventim erhoben, der sich bisher mehr als 3700 Verbraucher angeschlossen haben. Aus Sicht des VZBV „muss Eventim Verbraucherinnen und Verbrauchern den vollständigen Ticketpreis erstatten – und das wollen wir mit der Klage erreichen“, sagt Patrick Langer, Referent im Team Musterfeststellungsklage.


Wird eine Veranstaltung abgesagt, beauftrage der jeweilige Veranstalter Eventim oft mit der Rückabwicklung des Ticketkaufs, so Langer weiter. Dem VZBV lägen E-Mails vor, in denen Eventim, auf die offenen Beträge bei der Rückerstattung angesprochen, geantwortet hätte: „Im Falle einer Veranstaltungsabsage oder -verlegung erstatten wir den Ticketpreis, exklusive der Gebühren. Bei den Gebühren handelt es sich um Entgelte für Leistungen, die bereits durch den Veranstalter und durch Eventim erbracht wurden.“ Wie sich diese Gebühren zusammensetzen, sei „im Detail unklar“, so Langer. „Auch der Höhe nach ist keine klare Linie erkennbar, etwa im Sinne eines bestimmten Prozentsatzes.“ Tendenziell sei aber der einbehaltene Betrag umso höher, je höher der Ticketpreis war. Eine Eventim-Sprecherin bezeichnet die Klage des VZBV auf Anfrage als „offensichtlich unbegründet“. Man werde sich „gegen diese verteidigen und ihre Zurückweisung durch das zuständige Gericht beantragen“. CTS Eventim stehe im vollen Einklang mit Recht und Gesetz. Dies sei, „speziell mit Blick auf die hier in Rede stehende Frage von Erstattungen bei Absagen oder Verlegungen“, bereits höchstinstanzlich vom Bundesgerichtshof entschieden worden.

Dass Fans jedoch bereit sind, diese Summen für Tickets zu zahlen, könnte für die kartellrechtliche Einschätzung des Unternehmens wichtig sein. „Bei der Beurteilung könnte auch eine Rolle spielen, dass diejenigen, die das Kartellrecht gemeinhin zu schützen versucht – die Verbraucher –, hier selbst zu ihrer misslichen Lage beitragen: Wer Hunderte von Euro für eine nicht gerade lebenswichtige Leistung – eine Konzertkarte – ausgibt, wirkt bereitwillig an der eigenen Ausbeutung mit“, so Jurist Zimmer. Sollten Ticketbesitzer ihre Taylor-Swift-Karte doch wieder abgeben wollen und über Eventims Fansale verkaufen, verdient der Konzern hier an Gebühren freilich noch einmal mit.


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Danke, habe meine Browserdaten schon gelöscht und dann kam auch die Frage nach "Werbung oder keine Werbung" auf, sodass ich den Artikel lesen konnte. :o
Für alle anderen aber vielleicht noch interessant.
 
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The_Demon

W:O:A Metalmaster
29 März 2017
41.356
75.088
130
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Thüringen
Gibt es da einen exklusiven Ticketmaster VVK?
Nur exklusive Vorverkäufe wenn ich mich nicht irre.
Aber ist das nicht dann ein Problem, dass es egal ist wer promoted, Hauptsache Meddl loide! ;) :o
Ich hab da kein Problem.
Geht jetzt ja nicht mal auch explizit um Dynamic pricing.
Alleine dass man für front of stage mehr zahlen muss, anstatt wie “als
Erstes da, als erstes vorne” stört mich schon enorm. Kohle ist da halt letzendlich das entscheidende. Und das ist doch ein bisschen traurig oder nicht :confused:
Das macht inzwischen fast jeder Veranstalter, ab einer gewissen Größe der Band.
 

Philbee

W:O:A Metalmaster
1 Feb. 2016
21.627
19.843
128
Krötis Kissen
Nur exklusive Vorverkäufe wenn ich mich nicht irre.

Ich hab da kein Problem.

Das macht inzwischen fast jeder Veranstalter, ab einer gewissen Größe der Band.

Ja, weil Veranstalter/Bands damit angefangen haben irgendwie mehr Kohle rauszupressen und Leute es halt zahlen. Mich wundert halt, dass es wirklich so krass angenommen wird.
 
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Reaktionen: Nareklus