Um kurz nach 1 Uhr morgens hatte ich endlich eine Fluchtmöglichkeit aus dem Stau. Wir sind dann erst mal zum nächsten offenen McD gefahren, um mehr zu essen als Toast mit BBQ-Sauce. Da hatten wir dann auch irgendwann die Mittteilung über den entgültigen Stopp. Es gab vorher nicht mal eine vernünftige Kommunikation, dass es möglich wäre, dass selbst die in unmittelbarer Nähe nicht mehr rauf kommen, sonst hätten wir viel früher entschieden, die Anreise abzubrechen.
Stattdessen wurden wir über einen Waldweg abseits der Zivilisation geleitet, frei nach den Motto, aus den Augen, aus den Sinn. Zwischendurch standen wir im Funkloch, also nichts mit Informationen, ab und zu hab ich mal ein Text erhalten oder wegbekommen. Die Informationslage des Veranstallters war aber quasi Nichtexistent.
Das schlimmste an diesen Waldweg war: es gab keine Möglichkeit, dort irgendwie rauszukommen, bis die Schlange sich bis zur nächsten Kreuzung vorgearbeitet hatte.
Für mich waren gerade die letzten Stunden nur noch Horror. Müdigkeit und Hunger machten einen emotional Angreifbarer und die Tatsache, dass man ab einen Zeitpunkt nicht einmal mehr aus der Schlange rauskam hat es erst recht verschlimmert, inklusive der Lage, dass man nicht einmal absehen konnte, wann man da wieder raus kommt.
Eines steht für mich fest: Sowas wie Gestern will ich nie wieder erleben und kaufe daher auch keine Karten mehr für Wacken. Dann lieber zu übersichtlichen Festivals wie Rockharz (war ich erst einmal, aber es war sehr gemütlich und entspannt) oder das hier vorgeschlagene Reload, wo ich auch schon mal hin wollte und einige Bekannte dort auch regelmäßig einkehren.
Jetzt noch den ganzen Festivalkrempel auspacken und heute abend das Grillgut noch auf dem Grill schmeißen. Dan brauche ich nur noch das voraufgeladene Geld und das Geld für das Ticket zurück und dann ist das Thema Wacken für mich beendet.