Die Manipulation der öffentlichen Meinung

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Sagt Euch der Name Jessica Lynch noch etwas?

Nö? Na gut, mir zunächst auch nicht, aber nach der Lektüre eines Artikels aus der "Le Monde Diplomatique" fiel mir doch einiges wieder ein.

Um es kurz zu machen, Jessica Lynch ist eine US-Soldatin. Sie gab sich im Irakkrieg "heldenhaft", verfeuerte ihre letzte Patrone, geriet alsbald in einen fiesen, unerlaubten Hinterhalt und sodann in grausame, weil irakische, Gefangenschaft.
(Das sie dort misshandelt wurde, ist ja selbstverständlich und muss eigentlich nicht mehr erwähnt werden.)
Nach dem Lauf der Dinge wäre hier ihre zwar steile, aber doch kurze, Karriereleiter eigentlich zu Ende gewesen.
Doch jeder schlechte Film hat ein Happy End und deshalb gibt es in Ju Äss Ey Spezialeinheiten.
Eine solche Spezialeinheit war es dann auch, die sich, nicht minder heldenhaft und todesmutig, durch die dichten Reihen schwerbewaffneter irakischer Wachen hindurchschoss und Jessica befreite.
Hurra, hurra, alle Welt war erleichtert und die Vereinigten Staaten hatten eine Kriegsheldin.

Liest man jedoch den Artikel in der "Le Monde Diplomatique", könnte sich das ganze auch etwas anders zugetragen haben.

Hier ein Auszug des Artikels vom 11.07.03:

Das Office for Strategic Influence wurde zwar nach den Enthüllungen in der Presse offiziell aufgelöst, ist aber ohne Zweifel immer noch aktiv. Wie sollte man sich sonst die grobschlächtigen Manipulationen während des jüngsten Irakkriegs erklären? Vor allem die ungeheuerliche Lüge über die spektakuläre Befreiung der Soldatin Jessica Lynch.

Wie man sich gewiss noch erinnert, berichteten die amerikanischen Medien Anfang April 2003 in großer Aufmachung und allen Einzelheiten über ihre Geschichte. Jessica Lynch gehörte zu den zehn Soldaten, die von irakischen Einheiten gefangen genommen wurden. Am 23. März sei sie in einen Hinterhalt geraten; sie habe bis zum Schluss Widerstand geleistet und auf die Angreifer gefeuert, bis sie keine Munition mehr gehabt habe. Sie sei schließlich niedergestochen, gefesselt und in ein Krankenhaus hinter den feindlichen Linien in Nassirija gebracht worden. Dort sei sie von einem irakischen Offizier geschlagen und misshandelt worden. Eine Woche später sei es amerikanischen, mit Hubschraubern ausgerüsteten Spezialeinheiten gegen den Widerstand von irakischen Wachen gelungen, in das Krankenhaus einzudringen, Jessica aufzuspüren und nach Kuwait zu bringen. Am selben Abend verkündete Präsident Bush der Nation aus dem Weißen Haus die Nachricht von Jessicas Befreiung. Acht Tage später übergab das Pentagon den Medien eine bei der Befreiungsaktion gedrehte Videoaufzeichnung mit Szenen, die der besten Kriegsfilme würdig gewesen wären.

Doch am 9. April ging der Irakkrieg zu Ende, und einige Journalisten - vor allem von der Los Angeles Times, vom Toronto Star, von El País und von BBC World - fuhren nach Nassirija, um die vom Pentagon gegebene Darstellung zu überprüfen. Sie fielen aus allen Wolken. Ihre Nachforschungen bei den irakischen Ärzten, die Jessica versorgt hatten, ergaben, dass die Verletzungen der jungen Frau (ein Arm und ein Bein gebrochen, ein Fußknöchel verrenkt) nicht auf Feuerwaffen zurückzuführen waren, sondern auf einen Unfall mit dem Lastwagen, in dem sie gefahren war. Auch war sie nicht misshandelt worden. Im Gegenteil, die Ärzte hatten alles getan, um sie bestmöglich zu versorgen. "Sie hatte viel Blut verloren", erzählte Dr. Saad Abdul Razak, "und brauchte dringend eine Bluttransfusion. Zum Glück haben einige Mitglieder meiner Familie dieselbe Blutgruppe wie sie: null positiv. So konnten wir genug Blut beschaffen. Ich denke, wir haben ihr das Leben gerettet."

Unter persönlicher Gefahr versuchten die Ärzte Kontakt zu den amerikanischen Streitkräften aufzunehmen, um ihnen Jessica zu übergeben. Zwei Tage vor dem Einsatz des Sonderkommandos hatten sie ihre Patientin sogar in einem Krankenwagen in die Nähe der amerikanischen Linien gefahren. Aber die Soldaten eröffneten das Feuer und hätten ihre Heldin beinahe getötet. Im Morgengrauen des 2. April überraschten dann schwer bewaffnete Spezialeinheiten das Personal des Krankenhauses. Schon zwei Tage zuvor hatten die Ärzte den amerikanischen Streitkräften mitgeteilt, dass die irakische Armee sich zurückgezogen habe und Jessica auf sie wartete.

Dr. Anmar Uday beschrieb die Szene dem BBC-Korrespondenten John Kampfner: "Es war wie in einem Hollywoodfilm. Nirgendwo war ein irakischer Soldat, aber die amerikanischen Spezialeinheiten setzten ihre Waffen ein. Sie schossen wild um sich, und man hörte Explosionen. Sie riefen: Go! Go! Go! Der Angriff auf das Krankenhaus glich einer Show oder einem Actionfilm mit Sylvester Stallone."

Die Szenen wurden mit einer Nachtsichtkamera aufgenommen. Der Kameramann war Assistent von Ridley Scott bei den Dreharbeiten zu dem Film "Black Hawk Down" (2001) gewesen. Wie Robert Scheer von der Los Angeles Times berichtete, wurden die Bilder für den Schnitt in die Kommandozentrale der amerikanischen Streitkräfte in Katar geschickt und nach einer Prüfung durch das Pentagon in die ganze Welt ausgestrahlt.

Die Geschichte der Jessica Lynch wird in die Annalen der Kriegspropaganda eingehen. In den Vereinigten Staaten wird ihre Befreiung möglicherweise auch weiterhin als der heroischste Augenblick dieses Konflikts gelten. Obwohl inzwischen bewiesen ist, dass es sich dabei um eine ähnliche Art der Erfindung handelt wie bei den "Massenvernichtungswaffen", die Saddam Hussein angeblich besessen hat, oder bei den Verbindungen zwischen dem irakischen Regime und al-Qaida.

Im Rausch ihrer Macht haben Bush und seine Umgebung die Bürger Amerikas und die gesamte Weltöffentlichkeit hinters Licht geführt. Ihre Lügen sind, wie Professor Paul Krugman meint, "der schlimmste Skandal in der politischen Geschichte der Vereinigten Staaten, schlimmer noch als Watergate, schlimmer noch als Irangate".


Für Leseratten gibts hier gibts den ganzen Artikel:
http://www.monde-diplomatique.de/pm/2003/07/11.mondeText1.artikel,a0010.idx,1


Tja........welche Version stimmt denn nun????????

Die Antwort ist irgendwo da draußen.........
 

andrea

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Also was ich jetzt glaube von beidem, weiß ich net so genau, das zweitere erscheint mir relativ plausibel aber man niemand kann es wissen außer, wie Du sagst, die da draußen.
Eins aber weiß ich! Denkt über mich was Ihr wollt, aber als ich das damals mit dieser armen, bemitleidenswerten Soldatin gehört hab in den Medien, dachte ich mir, soll die blöde Kuh doch drauf gehen, selber Schuld wenn man mit so ner Wonne und so nem Enthusiasmuß(richtig geschrieben?) in den Krieg zieht. Ich denke nicht, daß man als Frau gezwungen wird, in den Krieg zu gehen. Wenn es anders ist belehrt mich bitte.
 

monochrom

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Original geschrieben von andrea
Also was ich jetzt glaube von beidem, weiß ich net so genau, das zweitere erscheint mir relativ plausibel aber man niemand kann es wissen außer, wie Du sagst, die da draußen.
Eins aber weiß ich! Denkt über mich was Ihr wollt, aber als ich das damals mit dieser armen, bemitleidenswerten Soldatin gehört hab in den Medien, dachte ich mir, soll die blöde Kuh doch drauf gehen, selber Schuld wenn man mit so ner Wonne und so nem Enthusiasmuß(richtig geschrieben?) in den Krieg zieht. Ich denke nicht, daß man als Frau gezwungen wird, in den Krieg zu gehen. Wenn es anders ist belehrt mich bitte.

Es gibt überhaupt keine Amerikaner die gezwungen werden in Kriege zu ziehen. Vielleicht gibt es einen gewissen Anteil an Schwarzen und Hispanics die in die Army gedrängt werden um aus dem Armutskreislauf zu entfliehen.
 
Original geschrieben von andrea
Also was ich jetzt glaube von beidem, weiß ich net so genau, das zweitere erscheint mir relativ plausibel aber man niemand kann es wissen außer, wie Du sagst, die da draußen.
Eins aber weiß ich! Denkt über mich was Ihr wollt, aber als ich das damals mit dieser armen, bemitleidenswerten Soldatin gehört hab in den Medien, dachte ich mir, soll die blöde Kuh doch drauf gehen, selber Schuld wenn man mit so ner Wonne und so nem Enthusiasmuß(richtig geschrieben?) in den Krieg zieht. Ich denke nicht, daß man als Frau gezwungen wird, in den Krieg zu gehen. Wenn es anders ist belehrt mich bitte.
Nö......da gibts nichts zu belehren........
 

maya

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ich fands auch einfach albern,das wirkte von anfang an so insziniert.erinnert mich irgendwie an "wag the dog",kennt ihr den?
 

andrea

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Es gibt überhaupt keine Amerikaner die gezwungen werden in Kriege zu ziehen. Vielleicht gibt es einen gewissen Anteil an Schwarzen und Hispanics die in die Army gedrängt werden um aus dem Armutskreislauf zu entfliehen.

Dachte immer die ham auch sowas wie Wehrpflicht oder. Reserve oder sowas!?
 

Suwarin

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Dachte immer die ham auch sowas wie Wehrpflicht oder. Reserve oder sowas!?
Nö haben sie nicht...aber der Krieg könnte auch diesen Aspekt beseitigen..hier ein Auszug von
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,258132,00.html
_________________
Rufe nach der Wehrpflicht

Das Timing ist pikant: Die neue Irak-Debatte bricht ausgerechnet jetzt los, da beide Seiten - USA und Uno - in einer anderen globalen Schicksalsfrage eng aufeinander angewiesen sind: bei einer gemeinsamen Blauhelm-Lösung für die Krisenregionen Afrikas.

Noch suchen die Hardliner im Pentagon unter Vize-Verteidigungsminister Paul Wolfowitz und im Umfeld von US-Vizepräsident Dick Cheney nach Auswegen aus der Krise, die ihnen einen Offenbarungseid vor der Uno ersparen würden. Zum Beispiel: ein jährlicher Rotationsplan für die GIs; die Mobilisierung der Nationalgarde und des Marine Corps; die Entsendung des Stryker Brigade Combat Team, einer neuen, flexiblen Panzerfahrzeug-Einheit.

Doch die Reserven des freiwilligen US-Militärs sind nahezu ausgeschöpft. Von den 33 Kampfbrigaden der Armee sind bereits 21 im aktiven Einsatz: 16 im Irak, zwei in Afghanistan, zwei in Südkorea und eine im Balkan. Schon werden in den USA wieder erste Rufe nach der Einführung der Wehrpflicht laut.
 

baerbael

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wird kommen, wenns so weiter läuft!wie im vietnamkrieg auch!

aber mal so neben bei....in dem ersten bericht, den ich über die befreiung von der soldatin gehört hab, wurde klar gesagt, das die ärzte den us truppen den tipp gegeben haben!!!

und ein porfessionelles vorrücken unter vollen waffen und gegenseitiger deckung der ledernacken is völlig normal.....wissen die, was da wirklich ist!!!

und klar schicken die nen film team mit, wenn sie hoffen, daß der einsatz ein voller erfolg wird!!!das ist wichtig für den krieg an der heimatfront, denn nichts ist für die heimat wichtiger, als die bilder eines schönen krieges mit happy ends......das gibt hoffnung für alle angehörigen!!!bei sowas, wird IMMER gelogen und augenwischerrei betrieben!!!!und DAS finde ich, egal auf welchen wirren gründen krieg geführt wird sehr sehr wichtig!!

was zu den vorwürfen der misshandlung zu sagen bleibt.....da traue ich weder den irakies NOCH den amerikanern!!
 

monochrom

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In der Irak-Konflikt-Frage liegt die Wahrheit seit den frühen 70er Jahren tief im mesopotamischen Sand verborgen. Da wird es gute Archäologen brauchen.

Schade das gerade die Besatzungsmächte traditionell zu den erbärmlichsten Lügnern in der Region gehören - ob wir wirklich überhaupt irgend etwas wissen ist mir sehr unklar. Bisher scheint das ganze ja primär unendlich viel zu kosten.