Wie gesagt, siehe Link zu Reader's Digest und ihrer völligen Fehleinschätzung der Präsidentenwahl in den USA Anno dazumal trotz 10 Millionen Befragten mit einer Antwortquote von etwa 25 %, hast du zwei dicke Böcke in der Umfrage:
1. Stichprobenverzerrung: Ohne jetzt wertend sein zu wollen, das SternTV-Publikum ist nicht repräsentativ, sondern, um jetzt mal das Klischee zu bedienen, mittleren bis gehobenen Alters und durchschnittlicher Bildung, die zum Großteil in einer Blase leben, in der aus ihrer eigenen Erfahrung dieses Problem schlicht nicht existiert; in meinem persönlichen Umfeld übrigens auch nicht, ich bekomme das nur hin und wieder über einen Kumpel mit, wenn wir seine Mitstudierenden irgendwo mehr oder weniger zufällig treffen, das sind unterschiedliche Lebenswelten. Für viele jüngere und Akademiker (ich weiß, aber das generische Maskulinum ist jetzt Absicht) ist das schlicht nicht das Informationsformat der Wahl, von linearem Fernsehen als Medium ganz zu schweigen. Omma und Oppa schauen auch lieber ÖRR als das werbeverseuchte Private. So hast du unterm Strich ein relativ homogenes Cluster an Menschen, das aber schlicht nicht alle Facetten der Bevölkerung in angemessenem Ausmaß repräsentiert.
2. Schweigeverzerrung: Menschen, die eine "starke" Meinung zu einem Thema haben, sind eher gewillt, diese auch kundzutun, sprich hier an der Umfrage teilzunehmen. Da werden sehr viele davor gesessen und sich gedacht haben "Mensch, da guck ich doch mal, wie das ausgeht.", ohne sich selbst zu beteiligen. Da so gut wie alle, die eine gendergerechte Sprache streng befürworten bzw. selbst konsequent nutzen, gar nicht befragt wurden, einfach weil sie die Sendung nicht schauen, sind diejenigen, die "gegen Gendergaga" sind, einfach fast die einzigen, deren Antworten gezählt wurden. Und am Ende kommt dann eine herrlich nichtssagende Statistik raus.