Notorische Schönredner...?
Das ist doch Bullshit...das sind Markteffekte, die hier greifen.
Sorry es ist ÜBLICH, dass man die Tickets nicht erst im Januar verkauft.
Man braucht das Geld schließlich auch für Verhandlungen und Organisation. Und selbst wenn nicht. Der Verkauf geht und ging schon immer auf Wacken und auch anderen Festivals zügig los.
Schau doch mal das so true, kultige, kleine (2000 Leute) Keep It True - Festival an. Da werden die ersten rund 70% der Tickts bereits
auf dem Festival verkauft. Die sind mit dem Billing aber auch 'nen Tick schneller. Die restlichen 30% werden dann im Laufe des Jahres verkauft. Da sich aber für Underground-Bands nun mal eher ein Markt von vielleicht 3000 Personen finden lässt, ist der RUN auf die Tickets nicht so extrem. Aber auch da kaufen die Leute die Tickets
blind, ebenso wie fürs Headbangers Open Air, weil es den Leuten nun mal gefällt ein kleines Festival mit kleinen Bands zu besuchen. Da ist halt die Zielgruppe eben sehr viel "spitzer" und entsprechend kleiner. Die haben kein Bock auf Leute, die wegen einer Band kommen oder, die eigentlich ja nur 3 Bands kennen. (Auch wenn auch da die örtliche Dorfjugend anwesend ist.)
So. Die Wacken-Orga hat allerdings mit seiner Politik inzwischen einiges an Metalfans (leider) vergrault und diese mir Rock-an-Ring Publikum und Gelegenheitshörern gefüllt, da sie Billing-technisch sehr in die Breite gegangen sind und inzwischen dazu eben sehr große Headliner kommen.
Da ist der Markt dann insgesamt größer. Es fühlen sich dann nicht 3000, sondern 300000 Leute prinzipiell angesprochen. Zudem ist Wacken eben auch sehr international, während es andere deutsche Festivals eher nicht in diesem Ausmaß sind.
Man kann der Orga nicht vorwerfen, dass sie die Tickets nicht später verkaufen.
Was man ihnen vorwerfen kann ist, dass deren Interesse an musikalischer Breite und allgemein Mainstream so stark zugenommen hat, dass sich inzwischen jeder 2. Mensch, der irgendwas mit Gitarren hört prinzipiell angesprochen fühlen kann dieses Festival zu besuchen, auch wenn er im Herzen kein Metaller ist und sich mit dem ursprünglichen Wesen des Metals nicht wirklich idenzifiziert. Das wiederum schmeckt den Metallern nicht, was dazu führt, dass sie mehr nörgeln oder weiterziehen...zum Rock Hard, zum Metalfest, zum Metal Camp...etc.
Zudem kommt das Ballerman-Image was man sich durch wundervolle TV-Berichte und einige (nicht alle) Attraktionen angelacht hat. So erreicht man eben auch Leute, für die nicht die Musik im Mittelpunkt einer Musikveranstaltung steht.
Es ist scheiße, aber das ist das eigentliche Problem, nicht der Ticketverkauf selbst. Man müsste wieder mehr auf die Metaller hören, deren Wünsche erfüllen und so ggf. unattraktiver für andere Gitarrenmusikhörer werden, ohne es jedoch soweit zu überspitzen, dass zu viele Leute das Interesse verlieren.