Der Märchen-Thread

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Undomiel

W:O:A Metalmaster
27 Dez. 2001
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Hamburg
PRUST...

Irgendwie könnte man von Kate´s Sturheit FAST drauf schließen, dass sie ebenfalls ein Ditschi ist :D Phantasie, Leute, Phantasie!!!

Ok, und hier, nur für Rain, die Sage von der Fünf-Finger-Linde


Vor langer Zeit wohnte im Dorf Odderade ein sehr hübsches Mädchen,dem die Mutter früh gestorben und das vom Vater recht verwöhnt wurde. Viele Burschen machten ihr schöne Auf´gen, doch sie war spöttisch und hochnäsig und wies jeden ab, keiner war ihr gut genug.
Eines Abends, sie war schon etwas älter als 18 Jahre, kam sie vom Tanzen nicht nach Hause. Der Vater war in großer Unruhe, und suchte gemeinsam mit den Nachbarn im ganzen Dorfe, doch sie war nirgends zu finden. Da ging man zum nahen Wald und fand das Mädchen gebrochenen Blickes mit roten Würgemalen tot im Moos liegen, mit Waldbumen in den gefalteten Händen. Während der Vater und die anderen Männer noch wie erstarrt vor Schreck um sie herumstanden, kam aus dem Wald ein Wandergesell. Als er die Männer mit düsteren Gesichtern dort stehen sah, bekam er Angst und floh den Weg zurück, den er gekommen war. Doch einer der Männer war schneller und packte ihn. Alle glaubten, dass er der Mörder sei, er konnte noch so sehr seine Unschuld beteuern. ALs ein Mann von ihm verlangte, er solle schwören dass er nicht der Mörder sei, hob er in seiner Verwirrung und Angst die linke anstatt die rechte Hand zum Schwur.
"Damit hat er sich selbst verraten!" riefen die Männer und hängten ihn an einer Linde auf. Bevor sie jedoch den Knoten zuzogen, rief der Wandergesell:"Ich habe vor Gott die Wahrheit geschworen und weder ihr noch eure Nachfahren sollen dies jemals vergessen!"

Viele Jahrzehnte später gestand ein ehemaliger Nachbar des getöteten Mädchens auf dem Sterbebett seiner Schwiegertochter, dass er der Mörder dieses Mädchens sei. Sie hatte ihn vor Liebe und Begehren toll gemacht und dann spöttisch zurückgewiesen. Das hätte er nicht ertragen können und sie wie von Sinnen gepackt und gewürgt, bis sie leblos dalag. Voller Entsetzen hatte er ihr noch die Hände gefaltet und Blumen in diese gesteckt.

Dort jeoch, wo man den Wandergesellen verscharrt hatte, wuchs mit den Jahren eine fünffingrige Linde aus dem Boden und reckt sich bis heute wie eine zum Schwur erhobene Hand zum Himmel empor.

Und DAS hier ist der Baum (damit Kate das auch glaubt :D)

http://www.odderade.de/

Mist, also das Bild da links in klein...:D
 

Rain

W:O:A Metalmaster
16 Nov. 2004
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Ah ja, dankeschön!:)

Grrrr, da kann man ja fast Heimweh kriegen! Vor allem von dem Bild... ich glaub jetzt reichts erstmal mit Heimatsagen!
 

Undomiel

W:O:A Metalmaster
27 Dez. 2001
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Hamburg
Nja....ging mir eben auch so...Aber der Baum lebt ja hoffentlich noch etwas weiter, wir können ja mal zusammen dahin wenn Du wieder hier bist :)

MUAHAHAHA...hab eben erst deine Sig gesehen...die klau ich mir mal für woanders, danke :D
 

Rain

W:O:A Metalmaster
16 Nov. 2004
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Au ja gerne, am besten im Frühling!:)

Die Sig is aus meinem Sprichwörterbuch Platt. Das war eine sehr sinnvolle Anschaffung!:D
 

Undomiel

W:O:A Metalmaster
27 Dez. 2001
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Steht bereits unter meinem Profil im BYH-Forum :D Großartig das Teil...

Ja, auf jeden Fall im Frühling!!! *träum*....
 

Shagarth

W:O:A Metalmaster
26 Aug. 2005
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nähe Basel
www.myspace.com
Äs war ämol ä aldi Frau, wo uf's Fäld gangä isch, um Chrütter z' sammlä un isch dann in ä Höhli cho. Dört het si zwöuf Jünling gfunde: 's warä di zwöuf Monet. Si hei di Aldi gfrogt: »Welläs isch dr schönschti Monet? Si het gantwortät: »Di zwöuf Monet sin alli schö; dä Janua macht Schneei, dä Februa Rägä - sehsch, di zwöuf Monet sin alli schö.« Di zwöuf Jüngling hei zue ihre gseit: »Chumm här, Aldi, weil du gseit hsch, dass di zwöuf Monet alli schö sigged, gib eus dis Duech!« un si hei's ihre mit Gäld gfüllt. Di Aldi het gseit: »I dank eu sähr!« un isch fuhrt gange. Si isch hei cho un het ihrene Chinderli gruefe un zue ihne gseit: »Chömmed här, dass mr ässe un tringgä, do si eus riechlich Gäld gschänkt hei.«

Äs het si aber än anderi Aldi gfrogt: »Wo hesch du da Gäld gfunde? Geschtern war äs doch no nüd do! Worum bisch du huet riech?« Do het di Aldi zue 'nere gsproche: »Gang du doch au dört ane, wo i anegangä bi, un nimm di Chorb un gang in d' Höhli dört druebe! Dört wirsch du zwöuf Jüngling findä, di wärde dir Gäld geh, wi si äs mir geh hei.« Auso het si ihre Chorb gnoh un isch go Chrütter sammlä gange, un isch in 'd Höhle cho un het au di zwöuf Jüngling troffä un zue ihne gseit: »Guete Dag, mini Chinder!« - »Guete Dag, Aldi«, hei si erwidert. »Was willsch du do in dä Höhli?« »Mi usruhiä, i bi ä weng ummägloffä.«hei di zwöuf Jüngling si gfrogt un hei gseit: »Wellä Monet isch dr schönschti vo denä zwöuf?« Si het gantwortät: >,Alli sin si nüd wärt, alli zwöuf Monet.« Do hei die zwöuf Jüngling zue ihre gseit: »Bring eus di Chorb un di Duech!« Un si hei dr Chorb vo dä Alde gno un hei sällä mit Schlangä gfüllt un hän ihn mit däm Duech bedäckt un hei zue 'nere gseit: »Nimm dä Chorb un gang hei! Dann ruefsch dinene Chinder un gisch ihnä Gäld, um Läbensmittel z' chaufe!«

Di Aldi isch auso hei gange, het ihri Chinder gruefe un zue ihnä gseit: »Chömmed här, dass i dä Chorb uf mache cha un eu Gäld gib, welläs mr di zwöuf Männr geh hei, welli au di Aldi, ünseri Nochberin, beschänkt hei! « Si het dä Chorb uf gmacht, un statt Gäld z' findä, het si Schlangä gfundä, welli ihre in'd Händ bisse hei un welli umhär gloffe sin un au ihri Chinder bisse hei. Dann het si gschraue »Vofluecht sollsch du si, Aldi! Worum hesch du mr gseit, i soll in'd Höhli goh, dass i di zwöuf Jüngling find un si mr Gäld geh wöllä. Un statt mr Gäld z geh, hei si mr Schlangä geh, welli mini Händ bissä hei, un au mini Chinder! « Do het di anderi Aldi gseit: »Mr hei si Gäld geh, dr hei si Schlangä geh. Wa hesch du denn dä zwöuf Jüngling gseit?« - » I ha ihne gseit, dass di zwöuf Monet alli schlächt sin.« - »I ha ihne gseit, dass di zwöuf Monet schö sin: deshalb hei si mr Gäld geh un dr Schlangä, wiil du gseit hesch, si sigget alli schlächt. Un si hei dr rächt do.«
 

Undomiel

W:O:A Metalmaster
27 Dez. 2001
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Hamburg
Kate McGee schrieb:
Eine DITHMARSCHERIN. Bekannt für ihre Sturköpfigkeit. Ein besonders beachtenswertes Völkchen. Abkömmlinge hier im Forum u.a. Rain und ich (da war NOCH einer, aber den hab ich vergessen, sorry)

Unser Slogan lautet" Das Letzte Abenteur Europas!!" :D

Öi, Baseler...was sind bitte "Chinder"??? ümmägloffä hab ich ja noch verstanden, aber sonst....Lass uns doch hochdeutsch bleiben, ich schreib ja auch kein Plattdüütsch....andererseits....moment :D.....
 

Undomiel

W:O:A Metalmaster
27 Dez. 2001
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Hamburg
Et wöör an einen Sündagmorgen tor Harvesttied, jüst as de Bookweeten bloihde: de Sünn wöör hellig upgaen am Hewen, de Morgenwind güng warm över de Stoppeln, de Larken süngen inn'r Lucht, de Immen sumsten in den Bookweeten un de Lühde güngen in ehren Sündagsstaht nah'r Kerken, un alle Kreatur wöör vergnögt, un de Swinegel ook.

De Swinegel aver stünd vör siener Döhr, harr de Arm ünnerslagen, keek dabi in den Morgenwind hinut un quinkeleerde en lütjet Leedken vör sick hin, so good un so slecht, as nu eben am leewen Sündagmorgen en Swinegel to singen pleggt. Indem he nu noch so half liese vör sick hin sung, füll em up eenmal in, he künn ook wol, mittlerwiel sien Fro de Kinner wüsch un antröcke, en beeten in't Feld spazeeren un tosehen, wie sien Stähkröwen stünden. De Stähkröwen wöören aver de nöchsten bi sienem Huuse, un he pleggte mit siener Familie davon to eten, darüm sahg he se as de sienigen an. Gesagt, gedahn.

De Swinegel makte de Huusdör achter sick to un slög den Weg nah'n Felde in. He wöör noch nich gans wiet von't Huuse un wull jüst um den Slöbusch, de dar vörm Felde liggt, nah den Stähkröwenacker hinup dreien, as em de Haas bemött, de in ähnlichen Geschäften uutgahn wöör, nämlich um sienen Kohl to besehen. As de Swinegel den Haasen ansichtig wöör, so böhd he em en fründlichen go'n Morgen. De Haas aver, de up siene Wies en vörnehmer Herr was, un grausahm hachfahrtig dabi, antwoorde nicks up den Swinegel sienen Gruß, sondern segte tom Swinegel, wobi he en gewaltig höhnische Miene annöhm, 'wie kummt et denn, dat du hier all bi so fröhem Morgen im Felde rumlöppst?' 'Ick gah spazeeren,' Segt de Swinegel. 'Spazeeren?' lachte de Haas, 'mi ducht, du kunnst de Been ook wol to betern Dingen gebruuken.' Disse Antword verdrööt den Swinegel ungeheuer, denn alles kunn he verdregen, aver up siene Been laet he nicks kommen, eben weil se von Natur scheef wöören. 'Du bildst di wol in,' seggt nu de Swinegel tom Haasen, 'as wenn du mit diene Beene mehr utrichten kunnst?' 'Dat denk ick,' seggt de Haas. 'Dat kummt up'n Versöök an,' meent de Swinegel, 'ick pareer, wenn wi in de Wett loopt, ick loop di vörbi.' 'Dat is tum Lachen, du mit diene scheefen Been,' seggt de Haas, 'aver mienetwegen macht't sien, wenn du so övergroote Lust hest. Wat gilt de Wett?' 'En goldne Lujedor un'n Buddel Branwien,' seggt de Swinegel. 'Angenahmen,' spröök de Haas, 'sla in, un denn kann't gliek los gahn.' 'Nä, so groote Ihl hett et nich,' meen de Swinegel, 'ick bün noch gans nüchdern; eerst will ick to Huus gahn un en beeten fröhstücken: inner halwen Stünd bün ick weder hier upp'n Platz.'

Damit güng de Swinegel, denn de Haas wöör et tofreeden. Ünnerweges dachte de Swinegel bi sick 'de Haas verlett sick up siene langen Been, aver ick will em wol kriegen. He is zwar ehn vörnehm Herr, aver doch man'n dummen Keerl, un betahlen sall he doch.' As nu de Swinegel to Huuse ankööm, spröök he to sien Fro 'Fro, treck die gau an, du must mit mi nah'n Felde hinuut.''Wat givt et denn?' seggt sien Fro. 'Ick hew mit'n Haasen wett't üm'n golden Lujedor un'n Buddel Branwien, ick will mit em inn Wett loopen, un da salst du mit dabi sien.' 'O mien Gott, Mann,' füng nu den Swinegel sien Fro an to schreen, 'büst do nich klook, hest du denn ganz den Verstand verlaaren ? Wie kannst du mit den Haasen in de Weet loopen wollen?'

'Holt dat Muul, Wief,' seggt de Swinegel, 'dat is mien Saak. Resonehr nich in Männergeschäfte. Marsch, treck di an un denn kumm mit.' Wat sull den Swinegel sien Fro maken? se mußt wol folgen, se mugg nu wollen oder nich.

As se nu mit eenander ünnerwegs wöören, spröök de Swinegel to sien Fro 'nu pass up, wat ick seggen will. Sühst du, up den langen Acker, dar wüll wi unsen Wettloop maken. De Haas löppt nemlich in der eenen Föhr un ick inner andern, un von baben fang wie an to loopen. Nu hast du wieder nicks to dohn, as du stellst di her unnen in de Föhr, un wenn de Haas up de andere Siet ankummt, so röpst du em entgegen 'ick bün all hier.'

Damit wöören se bi den Acker anlangt, de Swinegel wiesde I siener Fro ehren Platz an un gung nu den Acker hinup. As he baben ankööm, wöör de Haas all da. 'Kann et losgahn?' seggt de Haas. 'Ja wol,' seggt de Swinegel. 'Denn man to!' Un damit stellde jeder sick in siene Föhr. De Haas tellde 'hahl een, hahl twee, hahl dree,' un los güng he wie en Stormwind den Acker hindahl. De Swinegel aver lööp ungefähr man dree Schritt, dann duhkde he sick dahl in de Föhr un bleev ruhig sitten.

As nu de Haas in vullen Loopen ünnen am Acker ankööm, rööp em den Swinegel sien Fro entgegen 'ick bün all hier.' De Haas stutzd un verwunderde sick nich wenig: he meende nich anders, als et wöör de Swinegel sülvst, de em dat torööp, denn bekanntlich süht den Swinegel sien Fro jüst so uut wie ehr Mann.

De Haas aver meende 'datt geiht nich to mit rechten Dingen.' He rööp 'nochmal geloopen, wedder üm !' Un fort güng he wedder wie en Stormwind, dat em de Ohren am Koppe flögen. Den Swinegel sien Fro aver blev ruhig up ehren Platze. As nu de Haas baben ankööm, rööp em de Swinegel ent gegen 'ick bün all hier.' De Haas aver, ganz uuter sick vör Ihwer, schreede 'nochmal geloopen, wedder um !' 'Mi nich to schlimm,' antwoorde de Swinegel, 'mienetwegen so oft, as du Lust hest.' So löp de Haas noch dreeunsöbentigmal, un de Swinegel höhl et ümmer mit em uut. Jedesmal, wenn de Haas ünnen oder baben ankööm, seggten de Swinegel oder sien Fro 'ick bün all hier.'

Tum veerunsöbentigstenmal aver köm de Haas nich mehr to ende. Midden am Acker stört he tor Eerde, datt Blohd flög em utn Halse, un he bleev doot upn Platze. De Swinegel aver nöhm siene gewunnene Lujedor un den Buddel Branwien, rööp siene Fro uut der Föhr aff, un beide güngen vergnögt mit eenanner nah Huus: nu wenn se nich storben sünd, lewet se noch.

So begev et sick, dat up der Buxtehuder Heid de Swinegel den Haasen dodt lopen hett, un sied jener Tied hatt et sick keen Haas wedder infallen laten, mit'n Buxtehuder Swinegel in de Wett to lopen.

De Lehre aver uut disser Geschicht is erstens, datt keener, un wenn he sick ook noch so vörnehm dücht, sick sall bikommen laten, övern geringen Mann sick lustig to maken, un wöört ook man'n Swinegel. Un tweetens, datt et gerahden is, wenn eener freet, datt he sick 'ne Fro uut sienem Stande nimmt, un de jüst so uutsüht as he sülwst. Wer also en Swinegel is, de mutt tosehn, datt siene Fro ook en Swinegel is, un so wieder.