Die Namensableitung von den Fichtenbäumen ist höchst unwahrscheinlich und muss daher abgelehnt werden, denn zum Zeitpunkt der Namensentstehung war, wie die Pollenanalysen zeigen, bei uns ein Buchen-Tannen-Fichten-Mischwald vorhanden. Infolge des Erzbergbaus und der Verhüttung der Metalle wurden die Laubholzarten stark dezimiert, sodass sich die schnell wüchsige Fichte stark verbreiten konnte.
Die Ableitung von den „Wichteln“, wie teilweise dargestellt, ist völlig abwegig, wenn dies auch die Tourismusverbände und manche Gastronomen so gerne vermarkten würden (Fichtel-Wichtel-Hotels!).
Der Ursprung des Namens Fichtelgebirge ist wahrscheinlich im Bergbaugeschehen zu suchen. Zunächst war der in der Urkunde von 1317 genannte „Vythenberg“ der Berg, an dem sich das Bergwerk St. Veit befand. „Vyt“ im Wort „Vythenberge“ ist die alte Bezeichnung zum heutigen „Veit“. Daraus entwickelte sich später das Wort „Vichtel“ oder „Fichtel“, wie es heute noch mundartlich gesprochen wird.
Gemeint war zunächst der Ochsenkopf und seine nähere Umgebung, denn dort fand schon sehr frühzeitig, wie wir feststellen können, auf markgräflicher und ober-pfälzer Seite Metallbergbau statt. Den Ochsenkopf nannte man demnach den Vichtelberg/Fichtelberg, dieser Name übertrug sich später auf das gesamte hufeisenförmig gelagerte Gebirge. Ab 1792 taucht erstmals der Name Fichtelgebirge auf, der Eingang fand in die nachfolgende Literatur.