Ich muss ja ehrlich sagen, dass mir diese so aufgeräumten und perfekt gestalteten Gärten etwas gegen den Strich gehen. Klar muss eine gewisse Grundordnung schon iwie da sein, und Hecken muss man auch im Zaum halten. Hainbuchen sind ja an und für sich Bäume (und dabei irreführender Weise keine Buchen- sondern Birkengewächse) und wachsen ohne Schnitt einfach in die Höhe, wie Bäume das eben so tun.
Aber ich empfind es nicht für schlimm, wenn da mal der ein oder andere Trieb wirr durch die Gegend wächst.
Ich glaub, manche Menschen sind da wirklich auf dem falschen Dampfer, was das "Mein" angeht. Die Natur hat überall an Rechten verloren. Wir sollten ihr zumindest in unseren Gärten eine kleine Chance geben. Da wird gerodet, gespritzt, geharkt und jedes abgestorbene Blättchen akribisch entfernt. Es wird alle drei Tage gemäht, damit nur ja kein Löwenzahn ans Blühen kommt. Zig Quadratmeter werden mit Schotter oder ach so schicken Schieferkrümmeln zugemüllt, weil das ja Arbeit spart.
Dieses Verhalten nimmt so vielen kleinen und größeren Lebewesen die Lebensgrundlage.
Aber dann drüber sinnieren, warum es kaum noch Schmetterlinge gibt ....
Ich freu mich über die Vögel, die in meinem Garten aufwachsen dürfen, über die Maikäferengerlinge in meinem Boden, über die Schmetterlinge in meiner Brennnesselecke, über die Spitzmäuse im Schuppen und über die kleine Eiche, die ein Eichhörnchen neben dem Pavillon gepflanzt hat.