Es war auch Vater Staat, der die Arbeitnehmer in dieser Branche (und auch die Arbeitgeber) das Brot abgenommen hat! Dann finde ich es nicht mehr als logisch, dass Vater Staat für Ersatz sorgt! Dafür ist Vater Staat auch da!
Nun guck ich ma kurz nach hier (BE), weil ich mir am besten aus kenne, aber da auch! Man verbietet alles und sonstwat (für einen guten Grund! Möge das deutlich sein), will aber nicht für die Konzequenzen stehen! Das ist mMn nicht was sein soll! Und gerade die Leute am Hintengrund, können nicht so mitsurfen mit den Namen der "Großen Bekannten Künstler"! (die mittels SABAM/GEMA/Buma Stemra, trotzdem ein wenig bekommen) Sie sind komplett ABHÄNGIG von diesen Namen! Und wie gern diese Künstler auch ihr Ding machen wollen, sie DÜRFEN nicht! Dieszufolge KÖNNEN diese Unternehmen (und deren Mitarbeiter) auch nix! Und das war bedingt nicht ihre Wahl! Das war die Wahl von Vater Staat! (und nochmals, mit RECHT! Darüber gibt's keine Diskussion!)
Ach, Vater Staat kümmert sich also nicht genug? Ist ja interessant.
Alle Leute, die normal sozialversicherungspflichtig beschäftigt sind, können Kurzarbeitergeld beziehen (jetzt nochmal angehoben) oder bei Arbeitslosigkeit ALG I. Diese sozialen Sicherungssysteme gibt es immer und nicht nur die Veranstaltungsbranche wird viele Arbeitsplätze verlieren, sondern auch Tourismus, Gastronomie und auch in der Industrie oder im Handel. Es ist also nicht so, dass nur die Veranstaltungsbranche so stark leidet. Nein, in ganz vielen Branchen werden Leute ihren Job verlieren, die dann auf unser recht gutes Sozialsystem bauen können.
Wer keinen Anspruch auf Gelder aus den Sozialversicherungen hat, der kann dann aber in Deutschland immer noch zum Amt und das sog. Hartz4 beantragen. Ist scheiße? Vielleicht. Am Ende ist die Grundsicherung aber nichts anderes als ein Hilfsgeld des Staates für alle Fälle.
Ich habe die Tage gerade einen Bericht gesehen, wo auch über die Probleme der Künstler gesprochen wurde. Da forderte jemand 1000 EUR monatlich als Hilfe für Künstler. Sorry, das bekommt man in etwa auch pro Nase an Hartz4 monatlich, von daher braucht man nicht für jeden, der keine laufenden Betriebskosten hat, nach Hilfen schreien.
Der Staat hat Maßnahmen ergriffen, um eine weltweite Katastrophe abzufedern. Das ist sein verdammter Job in einem Gesellschaftssystem wie Deutschland. Das heißt aber nicht, dass alle unbeschadet aus der Situation wieder herauskommen. Mittel sind nunmal begrenzt, auch wenn der Herr Altmaier ja den Mund ziemlich voll nahm und sagte, es würde kein Arbeitsplatz verloren gehen. Es wird Opfer geben, ja, und für jeden kann es einem Leid tun.
Hier aber so zu tun, als ob man die einzige Branche wäre, die schlicht vergessen wurde, ist einfach Bullshit. Und wenn es für all die Familienväter im Umfeld der Band nicht finanziell langt, dann muss man vielleicht überlegen, ob man nicht zwischenzeitlich anderweitig Geld verdienen kann. Ob nun als Spargelpflücker, Paketzusteller oder meinetwegen auch im ursprünglich gelernten Job, ist dabei egal. Nicht schön, aber immerhin durchaus zumutbar und eine Art Eigenverantwortung.
Alle sind unverschuldet in diese Situation geraten und gerade unser Staat tut verdammt viel, um den Laden zu retten. Dass das nicht bei allen klappt, liegt in diesem Fall halt an der Sache. Gab halt seit Ewigkeiten keine weltweite Seuche, die auch noch verdammt tricky und tödlich ist. Es gibt halt keine einfache Lösung. Mir fällt nur Kohle auf die Hand für alle oder wieder Veranstaltungen, die sich rechnen müssen, zulassen ein. Beides irgendwie blöd, zumal auch in anderen Branchen kaum jemand einfach so Kohle im großen Stil bekommt - abgesehen von den kleinen Soforthilfen, wo genug Beschiss betrieben wird. Man darf nicht vergessen, dass auch ohne staatlichen Look Down viele Branchen wie die Reisebüros oder Kreuzfahrer ziemlich krachen gehen würden/werden.
Sorry, eine Combo wie Voxxclub muss sicher als letztes jammern. Deren Lebensstandart wird sicher nicht soweit absinken, dass sie sich auf Armutsniveau herabbegeben müssen. Da darf der einfach Angestellte im Handel, der eh schon kaum Kohle verdient, und davon dann auch noch über KuG Einbußen hat, schon eher klagen. Am Ende ist es auch immer eine Frage der Eigenverantwortung, wie sehr ich mich gegen berufliche Risiken als Künstler absichere. Es gibt genug Musiker, die auch nebenher einen Job haben, weil sie nicht von der Musik leben können.