Bier - Getränk mit Tradition: Teil 1
Was gibt es schöneres als an einem lauen Sommerabend draußen zu sitzen und ein kühles, frisch gezapftes Bier zu genießen.
Das Bier, in Deutschland Volksgetränk Nummer eins, hat eine über 6000 Jahre alte Geschichte. Der Ursprung des Bierbrauens geht wahrscheinlich auf die Sumerer zurück, dem ältesten Kulturvolk der Erde, das zwischen Euphrat und Tigris lebte. Man geht davon aus, dass das Urbier durch einen Zufall entstanden ist, und zwar durch einen stehen gelassenen Brotteig, der feucht wurde. Hefen aus der Luft setzten dann den Gärprozess in Gang.
Nachdem die Menschen dann in der Lage waren, den natürlich einsetzenden Gärprozess unter Kontrolle zu halten und zu steuern, war der Anfang der Braukunst gemacht. Bier galt zuerst als übernatürliches Getränk mit göttlichem Ursprung und diente aus diesem Grund auch als Qpfergabe.
Den Sumerern folgten die Babylonier, die vieles aus der sumerischen Kultur übernahmen, so auch die Braukunst. Sie sollen sogar schon 20 verschiedenen Biersorten hergestellt haben und ihr König Hammurabi erließ das erste Reinheitsgebot für Bier - nachzulesen auf einem Steinblock mit 360 eingemeißelten Gesetzen. Dieser Stein befindet sich im Louvre in Paris. Unter anderem heißt es dort:
"Wer zum Bier andere Zutaten als Gerste und Hopfen nimmt, wird in seinem Brautopf ersäuft".
Von Babylonien kam das Bier nach Ägypten und dort gehörte es bald neben Brot zur täglichen Nahrung. Die Ägypter bevorzugten Bier, das mit Anis, Safran und Honig gewürzt war.
In unseren Breitengraden tranken die "alten Germanen" schon vor ca. 3500 Jahren eigenes Bier - das ist durch Funde aus germanischen Gräbern belegt. Dieses Bier allerdings war um ein mehrfaches stärker als das, was wir heute darunter verstehen. Außerdem wurden dem Bier zu Ehren der Götter oft halluzinogene Pflanzen und Pilze zugesetzt.
Nach dem Reinheitsgebot gebrautes BierAuch wenn die Braumeister heute vorwiegend Männer sind, so waren sowohl das Bierbrauen als auch das Brotbacken in den ersten Jahrhunderten unserer Zeitrechnung Sache der Frauen.
Kurz vor der Jahrtausendwende nahmen sich auch die Klöster des Brauens an. Ca. 800 n.Chr., zu Zeiten Karls des Großen, gab es allein im bayrischen Raum schon 150 Klöster, die Bier brauten.
Die Mönche waren entscheidend an der Entwicklung der Braukunst beteiligt. Noch heute verdankt ihnen die Brauwissenschaft wichtige Erkenntnisse. Mönche waren es auch, die erstmalig Hopfen als Biergewürz einsetzten.
Ursprünglich wurde das selbst gebraute Klosterbier als nahrhaftes und wohlschmeckendes Getränk zu den Mahlzeiten gereicht. Vor allem während der Fastenzeit kam den Mönchen Bier gelegen, denn Trinken war ja erlaubt - frei nach dem Motto: "Was flüssig ist, bricht kein Fasten".
Die Mönche hatten am Tag Anspruch auf fünf Maß Bier, die zum Essen getrunken wurden.
Bald brauten die Mönche nicht nur für ihren eigenen Bedarf. Jedem Wanderburschen und Reisenden, der an einem Kloster vorbeikam und um Unterkunft bat, wurde Bier ausgeschenkt.
Nachdem die Mönche das Recht erhielten, Bier gewerblich zu verkaufen, entstanden zahlreiche Klosterschenken, die nicht nur Gäste bewirteten, sondern den Gerstensaft auch "über die Straße" verkaufen durften. In vielen Gemeinden und Städten hatte sich mittlerweile eine florierende Braukunst entwickelt, die Geld in die Kassen der Fürsten brachte. Der Verkauf des beliebten Klosterbiers durch die Mönche selbst reduzierte jedoch die Steuereinnahmen der Landesherren. Fazit: Viele Landesfürsten verboten den Klöstern das Brauen. Heute gibt es bei uns nur noch wenige Klosterbrauereien.
Was gibt es schöneres als an einem lauen Sommerabend draußen zu sitzen und ein kühles, frisch gezapftes Bier zu genießen.
Das Bier, in Deutschland Volksgetränk Nummer eins, hat eine über 6000 Jahre alte Geschichte. Der Ursprung des Bierbrauens geht wahrscheinlich auf die Sumerer zurück, dem ältesten Kulturvolk der Erde, das zwischen Euphrat und Tigris lebte. Man geht davon aus, dass das Urbier durch einen Zufall entstanden ist, und zwar durch einen stehen gelassenen Brotteig, der feucht wurde. Hefen aus der Luft setzten dann den Gärprozess in Gang.
Nachdem die Menschen dann in der Lage waren, den natürlich einsetzenden Gärprozess unter Kontrolle zu halten und zu steuern, war der Anfang der Braukunst gemacht. Bier galt zuerst als übernatürliches Getränk mit göttlichem Ursprung und diente aus diesem Grund auch als Qpfergabe.
Den Sumerern folgten die Babylonier, die vieles aus der sumerischen Kultur übernahmen, so auch die Braukunst. Sie sollen sogar schon 20 verschiedenen Biersorten hergestellt haben und ihr König Hammurabi erließ das erste Reinheitsgebot für Bier - nachzulesen auf einem Steinblock mit 360 eingemeißelten Gesetzen. Dieser Stein befindet sich im Louvre in Paris. Unter anderem heißt es dort:
"Wer zum Bier andere Zutaten als Gerste und Hopfen nimmt, wird in seinem Brautopf ersäuft".
Von Babylonien kam das Bier nach Ägypten und dort gehörte es bald neben Brot zur täglichen Nahrung. Die Ägypter bevorzugten Bier, das mit Anis, Safran und Honig gewürzt war.
In unseren Breitengraden tranken die "alten Germanen" schon vor ca. 3500 Jahren eigenes Bier - das ist durch Funde aus germanischen Gräbern belegt. Dieses Bier allerdings war um ein mehrfaches stärker als das, was wir heute darunter verstehen. Außerdem wurden dem Bier zu Ehren der Götter oft halluzinogene Pflanzen und Pilze zugesetzt.
Nach dem Reinheitsgebot gebrautes BierAuch wenn die Braumeister heute vorwiegend Männer sind, so waren sowohl das Bierbrauen als auch das Brotbacken in den ersten Jahrhunderten unserer Zeitrechnung Sache der Frauen.
Kurz vor der Jahrtausendwende nahmen sich auch die Klöster des Brauens an. Ca. 800 n.Chr., zu Zeiten Karls des Großen, gab es allein im bayrischen Raum schon 150 Klöster, die Bier brauten.
Die Mönche waren entscheidend an der Entwicklung der Braukunst beteiligt. Noch heute verdankt ihnen die Brauwissenschaft wichtige Erkenntnisse. Mönche waren es auch, die erstmalig Hopfen als Biergewürz einsetzten.
Ursprünglich wurde das selbst gebraute Klosterbier als nahrhaftes und wohlschmeckendes Getränk zu den Mahlzeiten gereicht. Vor allem während der Fastenzeit kam den Mönchen Bier gelegen, denn Trinken war ja erlaubt - frei nach dem Motto: "Was flüssig ist, bricht kein Fasten".
Die Mönche hatten am Tag Anspruch auf fünf Maß Bier, die zum Essen getrunken wurden.
Bald brauten die Mönche nicht nur für ihren eigenen Bedarf. Jedem Wanderburschen und Reisenden, der an einem Kloster vorbeikam und um Unterkunft bat, wurde Bier ausgeschenkt.
Nachdem die Mönche das Recht erhielten, Bier gewerblich zu verkaufen, entstanden zahlreiche Klosterschenken, die nicht nur Gäste bewirteten, sondern den Gerstensaft auch "über die Straße" verkaufen durften. In vielen Gemeinden und Städten hatte sich mittlerweile eine florierende Braukunst entwickelt, die Geld in die Kassen der Fürsten brachte. Der Verkauf des beliebten Klosterbiers durch die Mönche selbst reduzierte jedoch die Steuereinnahmen der Landesherren. Fazit: Viele Landesfürsten verboten den Klöstern das Brauen. Heute gibt es bei uns nur noch wenige Klosterbrauereien.