In einem sind wir uns wohl alle einig :
Spielen und Musik die Schuld zu geben ist schwachsinnig und oberflächlich.
Wobei ich auch sagen muss, dass grade in 3D-Shootern ziemlich viele Idioten rumlaufen. Wenn ich mir anhöre was die teilweise erzählen komm ich mir auch wie im Kindergarten vor - aber ich denke dass solche Spiele die Kinders höchstens anziehen - und nicht erschaffen.
Ich würde eher sagen dass 3D-Shooter gut abreagieren. Daher spielen auch viele,die später Amokläufe begehen, vorher solche Spiele. Sie werden (aus welchen Gründen auch immer -meist wegen der Gesellschaft) Aggressiv und suchen ein Ventil für diese Aggressivität - das können Spiele als auch Musik sein. Bei einigen wenigen reichen diese Ventile leider nicht und die Angestaute Wut entlädt sich trotzdem schlagartig - sind da die Spiele schuld ? Wohl kaum.
Naja, das gute an der Sache ist : Nun zeigt sich, welches Magazin und welche Politiker nur auf der Jagd nach Verkaufszahlen/Stimmen sind und wer nicht.
Die 3, die sich am meisten blamiert haben :
1. Die BILD-Zeitung. Zugegeben, die Erwartungen waren nicht hoch, aber was die Bild-Zeitung sich jetzt geleistet hat setzt wohl allem bisher dagewesenen die Krone auf.
2. Das Stoiberl. Auch hier waren die erwartungen nicht hoch, aber sein Vorschlag zum Verbot aller Gewaltdarstellenden (nicht Gewaltverherrlichenden Spiele - das könnte man ja fast noch verstehen) Spiele hat auch er alle Erwartungen übertroffen.
Jedem geistig gesunden Menschen ist klar, dass ein Verbot aller Gewaltdarstellenden Spiele (also knapp 50% der Spiele überhaupt) die Wirtschaft ruinieren würde - der Verkauf ist Illegal und das Kopieren sowie der Illegale Handel mit Kopien als auch der Illegale Import florieren. Mit anderen Worten : Obwohl Stoiber wusste, dass sein Vorschlag nicht realisierbar ist,hat er ihn gemacht, um die Stimmen von ein paar Ahnungslosen zu bekommen. Nicht nur Mediale sondern auch Politische Ausschlachtung des Amoklaufs.
3. Der Spiegel. Hier waren die Erwartungen gemischt. Bis vor kurzem habe ich den Spiegel zumindest akzeptiert - nun ist er für mich auf dem selbem Niveau wie die Bild. Darüber hinaus :
Danke dafür, dass ihr alle 19-Jährigen die nur einen Realschulabschluss besitzen als Versager bezeichnet. Das betrifft auch mich.
Naja, ein weiterer Flop der es nicht in die Top3 geschafft hat - von dem so ein Flop aber nicht erwartet wurde - war die TAZ mit ihrem Kommentar über Counter-Strike (Es sei Sinn und Zweck des Spiels, Geiseln und Passanten zu erschiessen. Oh ja, desswegen bin ich wohl so schlecht *eg*)
Naja, aber ich denke auch dass das ganze keine Spuren hinterlassen wird. Die Politik weiss, dass jedes Verbot Wählerstimmen einbringt aber auch Wähler vergrault. Zudem weiss die Politik, dass jedes Verbot der Wirtschaft schadet.
Sei es Kiffen, Indizierte oder gar Beschlagnahmte Spiele, oder Musik - in unserer Gesellschaft kommt man an alles wenn man es will. Nur dass es im Falle eines Verbots komplett an den Staats-Kassen vorbeigeht. Würde der Staat endlich weiche Drogen erlauben würde er Millionen an Steuereinnahmen bekommen und Millionen, die duch übertriebene Grenzkontrolle, Prozesse wegen Drogenbesitz u.s.w. verschwendet werden sparen.
Alles, was mit Daten zutun hat, kann man generell nicht verbieten. Nur durch Androhung Drakonischer Strafen, und das ist bei Spielen sowie Musik kaum möglich - wohl aber bei Kinderpornographie - eines der wenigen vernünftgien Verbote auf den Bereich.
Verbote von Marterielle Dingen sollten nur erfolgen, wenn es realisierbar ist - und auch nur dann, wenn es sich für den Staat lohnt und es dementsprechend Hohe Strafen gibt. Welche Strafen gibt es für weiche Drogen, wenn man nicht grade mit nem Zentner erwischt wird ? Nix! Es lohnen sich nur Verbote bei denen klar ist : Wenn ich dieses Verbot nicht beachte, gehe ich in den Knast - und das sollte für Waffen sowie Harte Drogen gelten.
Mit anderen Worten : Wenn ihr etwas verbieten wollt, macht es RICHTIG oder GAR NICHT.
PS:
Baah, wieder son langer beitrag *grummek*