Es hat ja auch keiner behauptet dass das nicht der Fall wäre.
Wenn man mit nicht erschöpfenden Antwortkategorien ein knackiges Ergebnis herbeiführt, passiert das aber nunmal nicht ohne 'Datenverlust' und Verzerrung. Ich war ja nicht allein mit der Reaktion, deshalb mindestens eine Frage zu meiden. Damit erhöht man den Ausschlag für Begeisterung bzw. Ablehnung über das Meinungsbild hinaus.
Das war als konstruktive Kritik gemeint. Mit 'nem Smiley zu antworten das hätte so mehr Aussagekraft finde ich da schon irritierend. Aber gut - euer Ding.
Ach, das ist auch eher so ein grundsätzliches Ding gerade. Mir geht es seit einiger Zeit furchtbar auf den Keks, dass sich gefühlt jeder zu jedem Thema einbringt und es in der Regel glaubt besser zu wissen als die Leute, die entsprechende Ausbildungen, Jahre an Berufserfahrung oder whatever vorzuweisen haben.
Vor allem geht es mir übrigens auf den Keks, weil ich selbst auch absolut in diese Kategorie falle und ich mich laufend versuche diesbezüglich zu bremsen.
Und natürlich ist auch meine Intention in so einem Fall in der Regel gut. Wie du schreibst: Ich will dann konstruktive Kritik geben. Verbesserungsvorschläge. Aber mir fehlt dann doch meist das Hintergrundwissen um zu verstehen, wieso es vielleicht so ist wie es ist. Die Kritik bringt den Leuten oft gar nichts, es ist vergeudete Zeit.
Die Erkenntnis kam mir vor einiger Zeit und daraus leitet sich für mich ab, dass ich jetzt oft erst einmal davon ausgehe, dass a) der jeweilige Experte über ein größeres Hintergrundwissen verfügen dürfte und b) die meisten Leute Bock haben ihren Job gut zu machen.
Das lässt sich übrigens auch auf Foren-Diskussionen wunderbar anwenden. Wenn man einen Post auf zwei Arten lesen kann, dann gehe ich inzwischen lieber von der positiven Variante aus oder davon, dass der andere sich versehentlich ungeschickt ausgedrückt hat - einen negativen Vorsatz unterstellen ist einfacher, bringt aber nix.
In diesem Fall: Wir machen seit über 10 Jahren Online-Umfragen nach Events und haben schon X Varianten ausprobiert. Wir machen dutzende Events im Jahr. Liegt es nicht nahe, dass wir wissen was wir da machen? Und das wir die so gestalten, wie wir sie benötigen?
Um mal ins Thema zurückzugehen: Zusätzlich zur Online-Umfrage finden jedes Jahr auf dem Festival mehrere unterschiedlich angelegte Umfragen statt. Gestützt, ungestützt, viel Auswahl, wenig Auswahl, offensive Ansprache, reines abwarten usw. usf. Dieses Jahr gab es zum Beispiel auch erstmalig eine Art Freundschaftsbuch an einigen Stellen.
Bei diesen verschiedenen Formen sehen wir immer wieder wunderbar, dass die Abweichungen minimal sind, wenn wir mehr oder weniger Optionen anbieten. Die Auswertung wird aber auf einmal viel einfacher und es ist auch deutlich leichter daraus ein Mandat abzuleiten als aus "ja, aber 30% von den negativen finden es halt nur "eher negativ".
"Eher positiv" oder "eher negativ" ist nämlich nicht nur beim ausfüllen der Umfrage ein super Feigenblatt um sich vor einer klaren Entscheidung zu drücken, sondern auch bei der Auswertung und Ableitung von Handlungen.
All das müsst ihr nicht wissen, woher solltet ihr es auch wissen? Aber ihr könntet doch zumindest annehmen, dass wir sowas berücksichtigen.
Bitte nicht falsch verstehen: Das ist um Gottes Willen jetzt kein Kritikverbot für das Festival oder so. Wir leisten uns das Forum ja extra WEIL wir Feedback, Vorschläge und Kritik haben wollen. Nur gibt es halt einen Unterschied zwischen "Für mich war der Sound an Stelle X unabhängig von der Band blöd", "unsere Gruppe fand bei Z waren viel zu wenige Dixis" und "eure Umfragen-Auswertung die wir nicht kennen kann so nicht funktionieren". (Alles paraphrasiert.) Das eine sind Erlebnisse die unsere Sichtweite erweitern und die wir dann einordnen um das Festival zu verbessern. Das andere hilft uns keinen Meter weiter.
Ich scheitere bei dem Vorhaben auch selbst oft genug, es ist daher überhaupt kein Angriff auf dich oder andere hier. Am ehesten noch auf das #Neuland ansich und was es mit unserer Kommunikation angestellt hat.